Icomos empfiehlt Aufnahme der SchUM-Stätten
Entscheidung fällt Ende Juli

Judenhof Speyer | Foto: GDKE Rheinland-Pfalz/Jürgen Ernst
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Speyer. Die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz könnten schon bald zum Unesco-Weltkulturerbe zählen. Das Beratergremium Icomos empfiehlt in den Einschreibeempfehlungen nun die Aufnahme. Ende Juli wird das zuständige Unesco-Welterbe-Komitee seine finale Entscheidung treffen.

„Wir freuen uns über die Einschreibeempfehlungen. Sie sind Spiegelbild des reichen und vielfältigen kulturellen Erbes in Rheinland-Pfalz und zeigen, dass die langjährig erarbeiteten Anträge fachlich überzeugend sind“, begrüßt Innenminister Roger Lewentz als für das Kulturelle Erbe zuständiger Minister die Empfehlungen. Der Antrag zu den SchUM-Stätten sei ein serieller Antrag des Landes Rheinland-Pfalz. Allen Anträgen gehe eine enge Kooperation mit den beteiligten Kommunen, lokalen Verantwortungsträgern, der Wissenschaft und Denkmalpflege sowie beim SchUM-Antrag mit der jüdischen Gemeinde voraus.

"Bewusstsein für deutsch-jüdische Geschichte wach halten"

„Es ist gerade in der aktuellen Zeit ein zentrales Anliegen der Landesregierung, das Bewusstsein für die deutsch-jüdische Geschichte wach zu halten. Die Eintragung in die Liste des Unesco-Welterbes würde die Bedeutung der SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz als außergewöhnliche Zeugnisse christlich-jüdischer Begegnungen in besonderem Maße unterstreichen“, betonte der Minister.

Die drei SchUM-Gemeinden gehören zu den frühsten nachweisbaren Gemeinden in Aschkenas, wie die Juden seit dem hohen Mittelalter die Gebiete nördlich der Alpen bezeichneten. Bereits früh pflegten die drei Gemeinden eine außergewöhnlich enge Verbindung. Ihre Rabbiner genossen hohes Ansehen, die Lehrhäuser zogen Schüler von weither an. SchUM, das Akronym aus den Anfangsbuchstaben der mittelalterlichen hebräischen Namen der drei Städte (SchPIRA, Warmaisa und Magenza), wurde zum Synonym für die jüdischen Gemeinden am Rhein und ist bis heute für gläubige Juden weltweit ein Begriff. In den drei Gemeinden entstanden Synagogen, Mikwen, Frauenschulen und Friedhöfe, die für viele Ritualbauten und die Bestattungskultur in Aschkenas vorbildgebend wurden und von der Innovationskraft der Gemeinden zeugen.

Die Einschreibeempfehlungen sind gute Signale auf dem Weg in Richtung Weltkulturerbe-Stätten, da sie als eine Art Beschlussempfehlung für die entscheidende Gremiensitzung gelten. Ende Juli findet die 44. Sitzung des Unesco-Welterbe-Komitees statt.

Judenhof Speyer | Foto: GDKE Rheinland-Pfalz/Jürgen Ernst
Die jüdische Mikwe, ein Ritualbad, soll Unesco-Status erhalten. | Foto: Von Chris 73 / Wikimedia Commons
Autor:

Cornelia Bauer aus Speyer

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