BriMel unterwegs
Liedermacher Ulrich Zehfuß mit tollen Gästen

- Johanna Zeul, Ulrich Zehfuß und Daniel Helfrich
- Foto: Brigitte Melder
- hochgeladen von Brigitte Melder
Speyer. Am 5. September verschlug es mich erstmals nach Speyer in die Johannesstraße 19 ins „phillip eins“, um in Ulis Wohnzimmer neben dem Gastgeber Ulrich Zehfuß den Gästen Johanna Zeul und Daniel Helfrich zu lauschen, die für heute angekündigt waren. Eine kleine Kostprobe hatte Daniel Helfrich bereits auf der Flusskreuzfahrt vom Wochenblatt gegeben, die Lust auf mehr gemacht hat, also nichts wie hin. Im ausverkauften Haus musste ich mich mit einem Stehplatz begnügen.
Die Liedermacher-Show mit Ulrich Zehfuß und Gästen wird aufgelockert durch Talk und Songs auf der kuscheligen Bühne des „phillip eins“. Zum Talk saßen alle in Sesseln.
Pressetext: Berührend, urkomisch und immer unterhaltsam: Deutschland hat eine riesige Liedermacher-Szene. Und Ulis Wohnzimmer ist seit 2017 der Ort im Rhein-Neckar-Delta, wo man großartige Exemplare der Zunft in intimem Rahmen bei Musik und Talk kennenlernen kann. Liedermacher Ulrich Zehfuß führt durch den Abend und stellt im Gespräch seine Gäste vor, die mit ihm abwechselnd zum Instrument greifen.
Aus Wikipedia zu Daniel Helfrich: Er ist unglaublich vielseitig als Pianist, Sänger, Kabarettist, Komponist, Moderator und Bandleader und hat bereits mit 7 Jahren Klavier spielen begonnen. Es ist Entertainer durch und durch und hat schon etliche besondere Auszeichnungen erhalten. Seine Kunst der Unterhaltung als Kabarettist bezeichnet er als gesellschafts-, medien- und konsumkritisch, in skurriler Weise dargeboten. Tastenakrobat Daniel Helfrich will nicht nur wortspielen, sondern auch sprach-beißen. Redensarten werden verkehrt, Begriffe neu gekreuzt, er collagiert und montiert neu. Helfrichs Performance ist eine Mischung aus mitreißender Klaviermusik zu inbrünstig vorgetragenen, herrlich schrägen und etwas morbiden, mal mehr, mal weniger ernst zu nehmenden Texten.… Skurriles geistreiches Klavierkabarett mit absoluter Lachgarantie.
Nach der Begrüßung des Publikums und seiner Gäste gab es ein Begrüßungslied. Am heutigen Abend standen also Johanna Zeul und Daniel Helfrich auf der Bühne. Nach einem kleinen Talk setzte sich Daniel Helfrich ans Klavier mit den Worten „Darf ich Ihr zu Euch sagen?“. Natürlich hatte das Publikum nichts dagegen und amüsierte sich über seinen Einstieg mit einem Trendlied. Er befände sich in einer intellektuellen Phase und ja, er ist ein sprachlich gewandtes Genie. Es ging um klimaneutrale Aufkleber, Mut zu Bescheidenheit und Besserwisser und seine selbstgeschriebenen Texte trafen zu allen Geschichten wundervoll ins Schwarze. Dass er das Publikum mit in seine Show einbezieht macht den Abend unterhaltsam. Und dann erzählte er ein Geheimnis: Er hat an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg Musik und katholische Theologie studiert, aber ursprünglich wollte er Mönch werden. Katholische Theologie und Elvis Presley sind zwei Leidenschaften von ihm, die er im folgenden Lied nach dem Elvis-Evangelium miteinander verknüpfte. Die Melodien von „Jailhouse Rock“, „In the Ghetto“ und „Fever“ als Medley wurden mit christlichen Geschichten versehen.
Anschließend stellte Ulrich Zehfuß die Frau aus einer Punkband vor, nämlich Johanna Zeul. Sie hat etliche Auszeichnungen bekommen und nahm 2012 am Bundesvision Song Contest in Berlin teil und erreichte den 15. Platz. Sie gibt seit 1996 Konzerte und studierte von 2003 bis 2006 „Popmusikdesign“ an der Popakademie Baden-Württemberg. Johanna Zeul ist ein Wirbelwind auf der Bühne, schnappte sich eine Gitarre und verließ gleich einmal die Bühne, um dem Publikum näher zu sein. Sie forderte das Publikum auf, mitzusingen und mitzuklatschen und legte eine temperamentvolle Performance hin. Sie passte von ihrer Art her wunderbar zu dem vorherigen Künstler Daniel Helfrich und auch im Duo mit ihm brachten sie das begeisterte Publikum zu Staunen, das die Beiden mit starkem Applaus bedachte.
In der Pause unterhielt ich mich kurz mit Andreas Gallenstein von Protec-Audio aus Speyer, der seit 2017 für die Technik in Ulis Wohnzimmer zuständig ist. Nach dem zweiten Gong von ihm nahm dann auch das Publikum wieder Platz. Zuerst verzauberte Ulrich Zehfuß mit einer sehr berührenden Ballade auf seiner Gitarre. Danach überließ er die Stage wieder der sympathischen temperamentvollen Johanna Zeul mit dem Lied „Labyrinth“. Der Abend ging im Duett mit Daniel Helfrich weiter. Es wurde nie langweilig, denn die drei Künstler als Paket verstanden es auf wunderbare Weise, das Publikum zu begeistern. (mel).
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.