Interview mit Peter Busch
Alte & neuer Leiter im Amt4Religionsunterricht

- Peter Busch als neuer Leiter mit alter Leiter ...
- Foto: Amt für Religionsunterricht
- hochgeladen von Nadja Donauer
Der Theologe Peter Busch wurde vor 60 Jahren in Landau geboren und lehrt an der Heidelberger Universität. Ganz neu leitet er ab August das Amt für Religionsunterricht in der Protestantischen Landeskirche. Von ihm lerne ich im Interview mein neues Lieblingswort - Andragogik: Diese Wissenschaft befasst sich mit dem Verstehen und Gestalten der lebenslangen Bildung des Erwachsenen; über alle alle Bereiche hinweg: von der beruflichen über die soziale, politische und kulturelle Bildung bis zur Entwicklung der eigenen Persönlichkeit.
Welchen beruflichen Hintergrund hast Du und welche Kompetenzen kannst Du als neuer Leiter im Amt für Religionsunterricht gut einsetzen?
Ich habe mein ganzes Berufsleben lang mit anderen über unsere christliche Geschichte nachgedacht und versucht, sie umzusetzen.
Dabei ist meine Zielgruppe immer älter geworden. Angefangen habe ich nach meiner Konfirmation im Kindergottesdienstteam meiner Kirchengemeinde. Da saß ich im KiGo mit 5- bis 10-Jährigen zusammen. Später war ich Schulpfarrer am Gymnasium. Da hatte ich mit 10- bis 20-Jährigen zu tun. Seit meiner Habilitation unterrichte ich an der Uni, die sind dann „20 plus“, als Predigerseminarleiter saß ich im Vikarskurs meist mit „25 plus“ Leuten zusammen, und bei den vielen Fortbildungen für Lektoren, Prädikanten oder Lehrkräfte waren dann meist „30 plus“ Leute im Raum.
Wenn wir jetzt im Amt für Religionsunterricht miteinander über pädagogische oder andragogische Diskurse sprechen, fühle ich mich mit dieser Erfahrungspalette ziemlich gut aufgestellt.
Welche Herausforderungen siehst Du für den Religionsunterricht - und welche Chancen?
Der Reliunterricht ist schon etwas Besonderes. Die Lehrerinnen und Lehrer kommen da auf Themen zu sprechen, die man in anderen Schulfächern so nicht berührt. Das kann ganz schön fordernd sein. Und für die Schulleitungen ist er aufgrund seiner konfessionellen Differenzierung eine Herausforderung bei der Stundenplangestaltung. Das kann ganz schön nervig sein. Und trotzdem habe ich bei meinen Gesprächen an den Schulen und bei den Behörden den Eindruck, dass man unsere Religionslehrerinnen und -lehrer sowie unseren Unterricht „unter dem Strich“ ganz gern an den Schulen hat. Es wird eine Herausforderung sein, dass es in diesen Zeiten der Personalknappheit und des Spardrucks bei Staat und Kirche nicht nur so bleibt, sondern dass sich der „gute Eindruck“ sogar verstärkt.
Das Amt für Religionsunterricht mit seinen Einrichtungen versteht sich dabei als Dienstleister vor allem für die Religionslehrerinnen und Religionslehrer. Ich nenne nur die Materialien in den Religionspädagogischen Zentren, die wir RPZ´s nennen, die Beratungsangebote, die Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, und die analogen und digitalen Plattformen für die „Community“ der Relilehrerinnen und Relilehrer.
Was ist denn für Dich guter Religionsunterricht?
Die Antwort auf diese Frage hat sich im Lauf meines Lebens immer wieder verändert. Wahrscheinlich hat das etwas mit der Veränderung meiner Zielgruppen zu tun - und damit, dass auch ich mich verändert habe. Momentan ist es für mich die gelungene Auseinandersetzung mit unserer christlichen „Story“ und deren Umsetzung. Das weist dann aus dem Klassensaal hinaus in unsere Lebenswirklichkeit. Daher bin ich davon überzeugt, dass unser Religionsunterricht die Welt ein bisschen besser macht.
Vielen Dank für das Interview!
Wer mehr zum Religionsunterricht, zu den Fortbildungen und eine Vielfalt an Material entdecken will:
www.religionsunterricht-pfalz.de
Autor:Nadja Donauer aus Kaiserslautern |
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