Die Löwen? Sie beißen sich mutig,
Löwen kämpfen, scheitern, verabschieden Helden

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Füchse holen ersten Meistertitel – Löwen kämpfen, scheitern, verabschieden Helden
Mannheim. Die SAP-Arena kocht, 13.200 Fans peitschen die Rhein-Neckar Löwen nach vorn – und doch jubelt am Ende der Gegner: Die Füchse Berlin holen sich am letzten Spieltag der Saison 2024/25 in einem dramatischen Finish erstmals den Meistertitel der DAIKIN Handball-Bundesliga. Beim 38:33 (17:20)-Erfolg in Mannheim drehen die Hauptstädter einen zwischenzeitlichen Vier-Tore-Rückstand und krönen eine nahezu perfekte Saison.
Die Löwen? Sie beißen sich mutig, kämpferisch, leidenschaftlich in diese Partie. Lange scheint es, als könnten sie den Füchsen das Meisterstück noch vermasseln. In der 37. Minute führen die Gastgeber mit 25:21, die Halle steht Kopf. Es ist ein heißer Tanz, den die Löwen dem Titelfavoriten bieten – und eine Erinnerung daran, was in dieser Mannschaft steckt.
Doch dann kommt der Bruch. Innerhalb weniger Minuten dreht Berlin das Spiel – aus einem 26:23 wird ein 26:28. Plötzlich ist Verunsicherung da, Berlin wird zur Maschine. Die Kräfte der Löwen schwinden, der Traum vom Stolperstein für die Füchse zerplatzt.
Die Füchse feiern – und die Löwen verabschieden sich
Was dieser Titel den Berlinern bedeutet, zeigt sich nach der Schlusssirene. Sportchef Stefan Kretzschmar ringt mit den Tränen, Spieler und Staff liegen sich in den Armen. Die Füchse sind am Ziel – verdient, weil sie sich nie haben beirren lassen.
In Mannheim hingegen endet eine Ära. Beim letzten Heimspiel verabschiedet sich der Verein von nicht weniger als neun Akteuren, darunter Cheftrainer Sebastian Hinze, Abwehr-Leader Olle Forsell Schefvert und Spielmacher Juri Knorr. Emotional wird es, als sich die scheidenden Löwen unter Tränen bei den Fans bedanken – und das Publikum minutenlang stehend applaudiert.
Ein letztes Mal Löwenherz
Juri Knorr, der vier Jahre lang das Gesicht der Löwen war, verabschiedet sich mit bewegenden Worten. „Ich habe mein Herz in Heidelberg verloren“, sagt er – und meint es ernst. Für Olle Schefvert ist der Moment nicht weniger groß: „Ein Teil dieses Pokalsiegs 2023 zu sein, das macht mich unheimlich stolz.“
Auch Trainer Sebastian Hinze richtet das Wort ans Publikum: „Diese Unterstützung werde ich nie vergessen – vor allem auswärts“, sagt er und verweist auf die legendäre Pokalreise der Fans in den letzten Jahren.
Mit neuer Energie in die Zukunft
Jetzt heißt es Luftholen. In gut einem Monat startet die Vorbereitung auf die neue Saison – mit neuem Trainerteam, neuem Spielmacherduo und bewährter Löwen-Power. Die Fans, das zeigen die Verkaufszahlen, stehen bereit.
Der letzte Spieltag war keine Krönung – aber ein würdiger Abschied. Und ein Versprechen: Die Löwen kommen wieder.
Autor:Wolfgang Neuberth aus Mannheim |
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