Vivien Rieder im Portrait – Gewinnerin des Nachhaltigkeitspreises 2025

- Vivien Rieder
- Foto: Katharina Reschke
- hochgeladen von Kristin Hätterich
Mannheim. Nach der Auszeichnung mit dem Nachhaltigkeitspreis 2025 der Stadt Mannheim sprach Dr. Anca Unertl mit Vivien Rieder über ihr Studium an der Hochschule, den Stellenwert mentaler Gesundheit und die Einbindung der Forschungsergebnisse in ihre zukünftige Arbeit.
"Liebe Frau Rieder, Sie haben in der Dirigierklasse von Prof. Hermann Pallhuber studiert.
Wie haben Sie die Zeit an der Mannheimer Musikhochschule erlebt und was hat Sie besonders geprägt?
Für mich war die Zeit an der Musikhochschule eine sehr intensive Phase - voller neuer Erfahrungen, persönlicher Entwicklung und fachlicher Impulse. Besonders geprägt haben mich sicherlich die Praxisphasen im Rahmen des Dirigierunterrichts, insbesondere die Teilnahme am Wettbewerb „Dirigieren im Fokus“, aber auch das angenehme, kooperative Klima innerhalb der Dirigierklasse und der Hochschule.
Welchen Stellenwert nimmt mentale Gesundheit für Sie in Bezug auf Nachhaltigkeit ein?
Mentale Gesundheit ist für mich eine grundlegende Voraussetzung für nachhaltiges Handeln und gleichzeitig ein wichtiges Ziel auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Gesellschaft. Konkret bezogen auf die Musik ist mentale Gesundheit meines Erachtens zentral, um langfristig leistungsfähig und kreativ zu bleiben, weshalb ich hoffe, dass das Thema auch an Musikhochschulen weiter an Bedeutung gewinnt.
Wie werden Sie die Ergebnisse Ihrer Studie in Ihre zukünftige Arbeit einbinden?
Die Ergebnisse meiner Studie zeigen, dass Auftrittsangst unter Dirigentinnen und Dirigenten bislang wenig erforscht ist, obwohl es veränderbare Risikofaktoren gibt. In meiner zukünftigen Arbeit möchte ich präventive Ansätze zur Stärkung der Resilienz gezielt mit einbeziehen, beispielsweise bei der Organisation und Durchführung von Dirigierkursen. Die Studie wurde zudem bereits in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift publiziert. Ich kann mir gut vorstellen, das Thema zu einem späteren Zeitpunkt erneut in meiner Forschung aufzugreifen – sei es im Rahmen künftiger Projekte oder in Kooperation mit Institutionen, die sich mit mentaler Gesundheit im künstlerisch-pädagogischen Bereich beschäftigen."
www.uebenundmusizieren.de/artikel/research_2025_rieder_busch/
Vivien Rieder – Biografische Notiz
Vivien Rieder studierte Psychologie an der Universität Heidelberg und von 2020 bis 2024 den Bachelorstudiengang Dirigieren Blasorchester bei Prof. Hermann Pallhuber. In ihrer Bachelorarbeit (betreut von Prof. Dr. Barbara Busch und Prof. Hermann Pallhuber) beschäftigte sie sich mit dem Phänomen Auftrittsangst unter Dirigentinnen und Dirigenten und untersuchte dazu mittels empirischer Daten, welche Faktoren mit Auftrittsangst zusammenhängen. Dabei zeigte sich, dass das Geschlecht, die Vorbereitung des Ensembles und das Kontrollerleben eine Rolle spielen. Eine intensive Untersuchung von Phänomenen wie der Auftrittsangst bei Dirigent:innen trägt dazu bei, die psychologische Dimension der vielfältigen Anforderungen an Dirigent:innen besser zu verstehen und somit ein präventives Vorgehen zur Stärkung ihres psychischen Wohlbefindens zu ermöglichen. red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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