Kulturelle Einrichtungen wie Nationaltheater, Kunsthalle oder Capitol sind die Seele der Stadt
Ohne sie wird es still

Das Mannheimer Nationaltheater, dessen große Sanierung ansteht.  Fotos (3): Gaier
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  • Das Mannheimer Nationaltheater, dessen große Sanierung ansteht. Fotos (3): Gaier
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Mannheim. Nationaltheater, Kunsthalle, Reiss-Engelhorn-Museen – drei Institutionen, die für die kulturelle Vielfalt stehen, die Mannheim zu bieten hat. Gleich ob Musik aller Stilrichtungen, Schauspiel, Ballett oder Bildende Kunst, die Quadratestadt hat in jedem Bereich viel zu bieten.
Das Nationaltheater Mannheim wurde 1779 von Kurfürsten
Karl Theodor gegründet Schon im Jahre 1839 wurde es vollständig der städtischen Verantwortung
unterstellt. Damit ist es das älteste kommunale Theater der Welt. Das Haus, das über eigene Ensembles für Musiktheater, Schauspiel, Ballett, und das Kinder- und Jugendtheater Schnawwl verfügt, hat einige historische Uraufführungen erlebt. Die berühmteste ist die von Friedrich Schillers „Die Räuber“
im Jahr 1782. Aber Mannheim verfügt auch über viele kleinere Bühnen, auf denen Schauspiel, Kabarett, Performances und Konzerte geboten werden.
Das Oststadt-Theater, das TIG7, das Theater Oliv, die Freilichtbühne, das Theater31, das Theater ImPuls, die Mannheimer
Puppenspiele, die Kleinkunstbühne Klapsmühl’, Schatzkistl und zeitraumexit stehen für eine vielfältige freie Szene, die das Kulturleben der Stadt erheblich bereichert.
Weltstars der Pop- und Rockszene sind in Mannheim in der SAP Arena zu erleben. Die im September 2005 eröffnete multifunktionale Veranstaltungshalle, die 13.600 Zuschauern Platz bietet, wurde bereits mit dem Live Entertainment Award in der Kategorie Beste Halle/Arena ausgezeichnet. Vor allem Liebhaber des klassischen Musik kommen im Rosengarten auf ihre Kosten. Das 1903 im Jugendstil erbaute Gebäude, ist die Spielstätte für das traditionsreiche Nationaltheater-Orchester der Musikalischen Akademie Mannheim. Auch die verschiedenen Klangkörper des Südwestrundfunks veranstalten dort eine eigene Konzertreihe. Der Mozartsaal wird auch von den großen Sinfonieorchestern der Welt und Weltklasse-Solisten als Gastspielstätte genutzt. Im Musensaal ist die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz mit ihrer Mannheimer Konzertreihe zu Gast.
Von Jazz bis HipHop, von Lesungen bis Partys, von einzigartigen Konzerten bis bleibende Erlebnissen – die Alte Feuerwache Mannheim ist eines der wichtigsten Ziele für Musik- und Kulturliebhaber in der Rhein-Neckar-Region. Seit 2001 ist die Feuerwache die wichtigste Mannheimer Spielstätte von Enjoy Jazz, eines der wichtigsten deutschen Jazzfestivals und lädt seit 2013 mit dem Projekt Stadt.Wand.Kunst jeden Sommer bekannte nationale und internationale Street Artists nach Mannheim ein, um sogenannte „Murals“ – großformatige Wandgemälde – an Hausfassaden anzufertigen.
Eine Bereicherung für die Mannheimer Kulturszene ist der privat finanzierte, im September 2018 eröffnete neue Jazz-Club „Ella & Louis“, der im früheren Rosengartenkeller eingerichtet wurde. Nationale und internationale Größen geben sich dort ein Stelldichein.
Mit einem gemischten Programm, dessen Bandbreite von Konzerten über Party-Events bis hin zu einem kleinen Ensemble und regelmäßigen Musical-Produktionen reicht, hat sich das Mannheimer Capitol einen Namen gemacht, der weit über die Grenzen der Region hinausreicht.
Genauso vielfältig ist die Museenlandschaft Mannheims. Die deutsche und französische Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts sowie die internationalen Skulpturen des 20. Jahrhunderts ist der traditionelle Schwerpunkt der Sammlung der Kunsthalle, die mit einem großen Kupferstichkabinett, Plakaten, Werkkunst, einer grafischen Sammlung sowie Fotografien und Videoinstallationen ergänzt wird. Mit ihren hochkarätigen Sonderausstellungen lockt die Einrichtung Kunstfreunde aus dem gesamten Bundesgebiet an.
Auf die 1763 gegründete Kurfürstliche Akademie der Wissenschaften gehen die Reiss-Engelhorn-Museen zurück. Dort sind mehrere Museen und Institutionen unter einem Dach vereinigt.
Archäologie und Kulturen der Welt zeigt das Museum D 5, Kunst-, Stadt- und Theatergeschichte ist im Museum Zeughaus zu sehen. Neben dem Museum Schillerhaus, dem Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie, dem Ausstellungsraum für zeitgenössische Fotografie, Zephyr, vervollständigt das Bassermannhaus für Musik und Kunst das Museumsensemble.
Publikumsmagnete in den Reiss-Engelhorn-Museen sind die wechselnden Sonderausstellungen, die im Museum D5 stattfinden. Themen vergangener Ausstellungen waren unter anderem die Maya, Pompeji, Frühgeschichte Japans und die Germanen.
Mit Ausstellungen aktuelle und junge Kunst zu fördern und einem breiten Publikum zugänglich zu machen, hat sich der Mannheimer Kunstverein zum Ziel gesetzt. In den Ausstellungsräumen werden jährlich zwölf Ausstellungen von regionalen und internationalen jungen Künstlern sowie etablierten Künstlern gezeigt. Der Kunstverein besteht seit 1833 und ist einer der ältesten und größten Kunstvereine.
Anschauungsmaterial zur Industrialisierung des deutschen Südwesten bietet das Technoseum, das vor 30 Jahren als Landesmuseum für Technik und Arbeit eröffnet wurde und in diesem Jahr seinen neuen Namen erhielt.
Für weltweite Furore sorgte die Ausstellung „Körperwelten“ mit den von Gunther von Hagens hergestellten Plastinaten, die 1997 im Technoseum erstmals in Europa zu sehen waren.
In Coronazeiten haben es alle Kultureinrichtungen schwer, auch die von der öffentlichen Hand finanzierten. Aber gerade in der Not waren Solidarität und Kreativität groß, etwa bei der Mannheimer Kulturnacht. Capitol, Nationaltheater, Alte Feuerwache, Jazzclub Ella & Louis, zeitraumexit und das Theaterhaus in G 7 zogen an einem Strang, um die lokale Kreativszene zu unterstützen.gai

Autor:

Christian Gaier aus Mannheim

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