Bunter Reigen an Topacts auf dem Maimarktgelände
„CARStival“ will den Kultursommer retten

Einer der Stars bei „CARStival“: Tim Bendzko.  foto: gaier
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  • Einer der Stars bei „CARStival“: Tim Bendzko. foto: gaier
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von Peter Engelhardt

Mannheim. Die ersten Vorverkaufszahlen lesen sich durchaus verheißungsvoll und darüber sind die Macher von „CARStival“ gleichermaßen erfreut wie beruhigt. Das neue Kultur-Konzept – aus der „Corona-Not“heraus geboren – scheint aufzugehen.

Die beiden Event-Agenturen DeMi-Promotion und GO7 AG hatten vor einigen Wochen unabhängig voneinander die Idee, den lahmgelegten Mannheimer Kultursommer mit einem wiederbelebenden aber technisch aufgemöbelten Konzept zu neuem Leben zu erwecken. „Autokino und noch viel mehr“ lautete das Motto und so präsentiert sich in Kooperation mit der „benachbarten“ SAP, der Stadt Mannheim, dem Lebensmitteldiscounter LIDL und last but not least dem Gastgeber, der MAHAB, ein bunter Reigen an Veranstaltungen, der Film-Kunst-und Kulturbegeisterte gleichermaßen erfreuen soll. Als Kultur-Partner engagieren sich die Filmtheaterbetriebe Spickert, das Mannheimer Nationaltheater, Enjoy Jazz sowie Rolf Stahlhofen. Los geht es am kommenden Montag mit der Premiere des Udo–Lindenberg-Films „Mach dein Ding“. Und auch die nachfolgenden Wochen geben sich vornehmlich Stars der deutschen Show-Szene wie Max Giesinger, Tim Bendzko, Revolverheld und das Ehepaar Pocher auf dem Mannheimer Maimarktgelände die Klinke in die Hand. Eine genutzte Fläche von 25.000 Quadratmetern bietet den Insassen von rund 850 Autos auf einer 300 Quadratmeter großen LED-Leinwand höchsten Erlebnisgenuss. Die technisch hochwertige Leinwand ist zudem die größte in Deutschland. Der Sound kommt als spezielle „Maimarkt-Frequenz per App direkt ins Autoradio.

„Ein sinnvolles und schönes Projekt für viele Menschen“

Neben den zahlreichen kulturellen Topacts gibt es auch einen Gottesdienst und sogar ein Abi-Ball soll Ende Juli auf dem Maimarktgelände gefeiert werden.
Über die Idee, die konzeptionelle Umsetzung und das finanzielle Risiko sprach das Wochenblatt mit Event-Manager Uli Roth, dem ehemaligen Weltklassehandballer und einstigen Pur-Manager.
???: Hätten Sie diese Renaissance des Autokinos für möglich gehalten und seit wann schlummerte diese Idee in Ihrem Kopf?
Uli Roth: Bis vor wenigen Wochen hatte ich das natürlich nicht in meinem Kopf, dann kam Corona und die ganzen Beschränkungen. So begann das kreative Gebilde in meinem Geiste zu wachsen und gemeinsam mit anderen Menschen fingen wir an die Idee umzusetzen. Das Erlebnis des Autokinos kenne ich natürlich noch aus den früheren Zeiten in Mannheim-Friedrichsfeld. Als Jugendlicher war das ja auch ein idealer Ort sich mal mit der Freundin in Ruhe zu „beschäftigen“.
???: War die Begeisterung für das Konzept von Beginn an groß oder gab es auch Skepsis?
Roth: Die Idee fand erstmal jeder sehr gut. Aber wir machen ja in erster Linie Veranstaltungen und sind keine Kino-Menschen. Daher war es gut, daher war es gut, dass wir mit den Filmtheaterbetrieben Spickert sehr schnell kompetente Partner gefunden haben. Die Agentur GO7 hatte eine ähnliche Idee für den Hockenheimring. So haben wir uns alle zusammengetan, eine Location gesucht und sind auf dem Maimarkt-Gelände gelandet. Jetzt wollen wir das Ganze optimal umsetzen. Reich werden wir davon wahrscheinlich nicht, aber ein „Drauflege-Geschäft“ soll es auch nicht werden. Es wäre schon schön, wenn es denn funktionieren würde.
???: Was möchtet Ihr den Menschen in der Region geben?
Roth: Der allererste Ansatz ist auch, unsere Mitarbeiter aus der Kurzarbeit zu holen. Durch das Wegbrechen des Unterhaltungssektors war es für viele Menschen, die hier arbeiten, eine kritische Situation. Wir wollten uns selbst retten, anstatt uns retten zu lassen. Dann haben wir Veranstalter auch die Aufgabe, Kultur am Leben zu erhalten. Wir bieten den Künstlern eine Plattform, dass sie ihren Obolus verdienen und auch die Fans brauchen eine Fläche, um ihr kulturelles Vakuum zu aufzufüllen. Mit Kino, Theater und Konzerten bedienen wir hier alle Genre. Das war und ist uns ganz wichtig. Es gibt auch Künstler, die stehen dieser Art der Präsentation eher scheu gegenüber und können sich das nicht vorstellen, aber uns war es wichtig, Menschen sinnvoll und unterhaltsam zu beschäftigen.
???: Kann diese Veranstaltungsart das Live-Erlebnis adäquat ersetzen?
Roth: Der Künstler begrüßt seine Gäste nur über das Autoradio. Der optimale Blick auf die Bühne ist gewährleistet, ich denke, die Stimmung wird in jedem Fall in die Autos einziehen. Da kann man dann ja mitfeiern und mitsingen.
???: Glauben Sie, dass dieses jetzt geborene Projekt auch in zukünftigen Zeiten ohne Corona weiterleben wird?
Roth: Wenn alle Verordnungen zurückgefahren werden und wir nächstes Jahr wieder einen normalen Sommer erleben, dann wird es wohl keinen Bestand haben. Die Leute wollen sich ja bewegen. Es ist einfach der ganzen schwierigen Situation geschuldet.
???: Welchen Standard geben Sie den Hygiene- und Sicherheitsauflagen?
Roth: Ich sitze im Auto, da bin ich safe. Der Sicherheitsabstand zwischen den Fahrzeugen ist gegeben. Die Gastro bestellt man über eine App, das Essen kommt per Motorroller. Auf die Toilette darf man jederzeit, allerdings alleine und mit Abstand.
???: Wie gespannt Sie sind unmittelbar vor Beginn?
Roth: Wir haben innerhalb von vier bis fünf Wochen das größte und einzige Sommerfestival der Region aus dem Boden gestampft. Es birgt sicherlich gewisse Risiken, wir wollen und brauchen den maximalen Erfolg. Wir wollen mit einer schwarzen Null aus diesem Projekt rausgehen. Die Mitarbeiter sind aus der Kurzarbeit, das ist das Allerbeste daran. pete
Info:

Zeiten: Der Einlass der einzelnen Veranstaltungen erfolgt um je 19 Uhr, der Beginn der Vorstellung ist um 20:30 Uhr. Änderungen sind vorbehalten und werden ständig aktuell auf der Webseite kommuniziert.
Catering: Besucher erwartet vor Ort ein umfangreiches Catering, ermöglicht durch den CARStival-Lebensmittelpartner Lidl. Die Bestellung erfolgt kontaktlos vor Ort via App, geliefert wird direkt ans Fahrzeug. Ziel ist es, nicht nur ein audiovisuelles Erlebnis zu ermöglichen, sondern auch ein Kulinarisches.
Hygiene:Das CARStival ist kontaktlos von Anfang bis Ende. Das Bestellen und Scannen der Tickets und das Bestellen des Essens spielt sich online ab. Auch auf den Sanitäranlagen wird ein Maximum an Hygiene gewährleistet, da hier jeweils nur eine Person erlaubt ist. Die Organisatoren des CARStivals richten sich selbstverständlich nach den vorgegebenen hygienischen Maßnahmen und Verhaltensregeln. Änderungen sind aufgrund der besonderen Situation und den äußeren Einwirkungen vorbehalten. Auf der Website des CARStivals werden diese jedoch zeitnah kommuniziert. Die ganzen Infos unter www.carstival.de„Ein sinnvolles und schönes Projekt für viele Menschen“Mannheimer „CARStival“ auf dem Maimarktgelände

Einer der Stars bei „CARStival“: Tim Bendzko.  foto: gaier
Uli Roth.  foto: engelhardt
Autor:

Peter Engelhardt aus Mannheim

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