Mannheimer Kita ausgezeichnet
6000. "Haus der kleinen Forscher“ in Deutschland

Die Kinder des Fröbel-Kindergartens Am Pfalzplatz in Mannheim hatten eine riesige Spinne in einer Ecke der Kita entdeckt und waren gleich fasziniert: das war der Anstoß zum jetzt zertifizierten Bildungsprojekt "Mrs. Spaghettibein zieht ein".  | Foto: Sebastian Weindel / Stiftung Haus der kleinen Forscher
  • Die Kinder des Fröbel-Kindergartens Am Pfalzplatz in Mannheim hatten eine riesige Spinne in einer Ecke der Kita entdeckt und waren gleich fasziniert: das war der Anstoß zum jetzt zertifizierten Bildungsprojekt "Mrs. Spaghettibein zieht ein".
  • Foto: Sebastian Weindel / Stiftung Haus der kleinen Forscher
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Mannheim. Die Kinder des Fröbel-Kindergartens Am Pfalzplatz in Mannheim hatten eine riesige Spinne in einer Ecke der Kita entdeckt und waren gleich fasziniert: Was für lange Beine sie hat. Warum eigentlich? Was frisst sie? Und wo ist ihr Netz? Schnell war klar: Miss Spaghettibein zieht in der Kita ein. Mit diesem gelungenen Forschungsprojekt hat sich die Kita Am Pfalzplatz erstmalig zum „Haus der kleinen Forscher“ zertifizieren lassen – als 6.000. Einrichtung in ganz Deutschland.

Ein passendes Terrarium als neues Zuhause für die Spinne hatten Eltern gespendet und wurde von den Mädchen und Jungen mit Ästen und Blättern gemütlich eingerichtet. Nachdem das achtbeinige Krabbeltier eingezogen war, sammelten von nun an jeden Tag Gruppen von Kindern Futter für die Kita-Spinne. Es war das Interesse der Kinder, das dieses umfassende naturwissenschaftliche Forschungsprojekt angestoßen hat und schnell die ganze Kita-Gemeinschaft in ihren Bann zog. Schon kurz darauf beobachteten die Kinder, wie die Spinne Fäden zog, ein Netz baute und dann Eier legte. „Aus Mister Spaghettibein wurde Miss Spaghettibein“, sagt Tanja Engert, Leiterin des Fröbel-Kindergartens Am Pfalzplatz. Die Kinder dokumentierten ihre Beobachtungen, werteten aus, stellten neue Fragen und gingen gemeinsam mit den Erzieherinnen und Erzieher Holger Hofrichter, der als studierter Biologe sein Hintergrundwissen und seine eigene Begeisterung für Naturwissenschaften teilte, auf die Suche nach Antworten.

Zertifikat für gute frühe MINT-Bildungsarbeit

Kitas, Horte und Grundschulen, die gute Arbeit in der frühen MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung leisten und verstetigen, können sich um das Zertifikat als „Haus der kleinen Forscher“ bewerben. Mit dem Fröbel-Kindergarten Am Pfalzplatz sind es insgesamt 6000 „Häuser der kleinen Forscher“ in ganz Deutschland. Die gleichnamige, bundesweit agierende Bildungsstiftung unterstützt, begleitet und professionalisiert pädagogische Fach-, Lehr- und Leitungskräfte im Bereich MINT (kurz für Mathe. Informatik, Naturwissenschaften und Technik) und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).

„Das Spinnenprojekt der Kita Am Pfalzplatz ist ein perfektes Beispiel dafür, wie gute frühe MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Kita aussehen kann. Mit keinem würdigeren Projekt könnten wir die 6.000. Zertifizierung als ‚Haus der kleinen Forscher‘ feiern. Die beeindruckende Zahl zeigt uns zudem, dass das entdeckende und forschende Lernen in Kitas, Horten und Grundschulen in Deutschland aktiv gelebt wird“, sagt Michael Fritz, Vorstandsvorsitzender der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“.

Gemeinsam mit dem Netzwerkpartner in der Region, der Akademie für Innovative Bildung und Management (aim), Vertreterinnen der Dietmar Hopp Stiftung, der Dieter Schwarz Stiftung und Phorms, der Kita-Gemeinschaft und dem Träger FRÖBEL, feiern die Bildungsstiftung aus Berlin und die Kita das Ereignis, um ein Zeichen für gute frühe MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Region und in ganz Deutschland zu setzen.

„Wir sind glücklich, Teil der Initiative ‚Haus der kleinen Forscher‘ zu sein. Hierdurch geben wir pädagogischen Fach- und Lehrkräften in unserer Region die Möglichkeit, zu MINT-Vorbildern in den Kitas, Horten und Grundschulen zu werden. MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung ist nah an der Lebensrealität der Kinder dran. Es ist daher wichtig, dass wir als Erwachsene unsere Kinder dabei begleiten, die Welt zu begreifen und zu verstehen, und ihre Neugier zu fördern und aufzugreifen – etwa so, wie es hier in der Kita Am Pfalzplatz gelebt wird“, sagte Tatjana Linke, Geschäftsführerin der Akademie für Innovative Bildung und Management (aim).

„Unser Ziel ist es, alle unsere Einrichtungen als ‚Haus der kleinen Forscher‘ zu zertifizieren“, sagt Heike Schumann, Bereichsleiterin Mitte vom Kitaträger FRÖBEL Bildung und Erziehung gGmbH. „Frühe MINT-Bildung ist ein wichtiger Schlüssel für die Kinder, die Welt zu erkunden und zu verstehen. Die Begeisterung, die die Fachkräfte aus den ‚Haus der kleinen Forscher‘-Fortbildungen mitnehmen, übertragen sie in die Praxis. Davon profitieren die Kinder, aber auch die Familien und alle anderen Fachkräfte. Seit über zehn Jahren ist das Haus der kleinen Forscher ein wichtiger Partner von FRÖBEL – darauf sind wir sehr stolz und gratulieren unserem Kindergarten Am Pfalzplatz zur Zertifizierung.“

Das Spinnenprojekt

Tanja Engert, die Leiterin des noch jungen FRÖBEL-Kindergartens Am Pfalzplatz ist stolz, dass die wertvolle Bildungsarbeit ihres Teams Beachtung findet: „Unser Spinnenprojekt ist aus dem Alltag heraus entstanden und angetrieben von der Faszination und dem Interesse der Kinder. Dadurch ist das Wissen, das die Mädchen und Jungen erlangen, sehr vielschichtig, nachhaltig und prägend. Genau so wollen wir hier zusammenarbeiten.“ Übrigens: Mittlerweile hat sich die Insektenfamilie in der Kita vergrößert: Es sind lebende Blätter dazu gekommen und Kongo-Rosenkäfer. Nur Miss Spaghettibein selbst ist nicht mehr da – dafür aber ziemlich viele stecknadelkopfgroße Kinder von ihr. ps

Autor:

Christian Gaier aus Mannheim

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