Meile der Religionen: Eine Stadt – ein Tisch – eine Einladung an alle

- Meile der Religionen in der Mannheimer Innenstadt
- Foto: Alexander Kästel
- hochgeladen von Kristin Hätterich
Mannheim. Am Dienstag, 24. Juni wird in der Mannheimer Innenstadt wieder eine Meile der Religionen gefeiert. Zu diesem Friedens- und Begegnungsfest unter freiem Himmel im Herzen der Quadratestadt lädt das Forum der Religionen ein. Die inzwischen 6. Meile beginnt um 18 Uhr vor der Marktplatzkirche St. Sebastian und endet an gleicher Stelle um 20 Uhr mit einem interreligiösen Gebet. Ob beim Auf- oder Abbau beziehungsweise an den einladend gedeckten Tischen stehen bei der Mannheimer Meile das Miteinander, der
Austausch und Mitmenschen-Momente im Mittelpunkt.
Das friedliche und freundliche Miteinander in Mannheim zu stärken, ist Ziel der Meile. „Wir wollen Räume schaffen, in denen Begegnung möglich wird“, sagen die Organisatorinnen und Organisatoren. Sie wünschen den Gästen viel Austausch mit Herzlichkeit und Neugierde aufeinander - als Zeichen gegen Spaltung, gegen Vorurteile, gegen das Schweigen. Die Einladung an Jede
und Jeden lautet daher: „Kommt vorbei, bringt Eure Fragen mit, Euren Appetit auf gutes Essen, auf neue Perspektiven und auf Dialog.“
Bei der Meile der Religionen zieht sich eine lange, bunt gedeckte Tafel wie ein verbindendes Band durch die Quadrate. Eine deutliche Einladung, miteinander ins Gespräch zu kommen. „Die Meile ist keine Bühne für große Reden. Sie schafft vielmehr die Rahmenbedingungen für ein friedliches und respektvolles Miteinander“, so die Organisatorinnen und Organisatoren. Dabei ist sich der Veranstalter Forum der Religionen der Bedeutung des Marktplatzes als zentralem Ort der Meile sehr gewusst. „Gerade hier, mitten in der Stadt, für Frieden und Miteinander zu beten und Zeichen zu setzen, für die Würde aller Menschen und für die Dankbarkeit für das Leben, das uns allen geschenkt ist, ist von großer Bedeutung.“
Die lange Tafel reicht entlang der so genannten Kirchenstraße von der evangelischen CityKirche Konkordien in R2 bis hin zur katholischen Marktplatzkirche St. Sebastian – und endet an der Synagoge in den F-Quadraten. Die Tische werden von jüdischen, christlichen, muslimischen und alevitischen Gemeinden, von Schulen, Initiativen und Freundeskreisen gemeinsam gedeckt. Sie alle laden ein zu Gesprächen, Leckereien und ganz vielen echten Mitmenschen-Momenten. Bereits jetzt wird bei allen Beteiligten zum Mitwirken eingeladen.
Alle Sprecher des Forum der Religionen bedauern sehr, dass der Vorstand der DITIB Gemeinde die Teilnahme an der diesjährigen Meile abgesagt hat, nachdem er die Mitgliedschaft im Forum der Religionen bereits seit dem Frühjahr ruhen ließ. Daher muss die Meile der Religionen dieses Jahr erstmals auf die Tische der Yavuz-Sultan-Selim-Moschee verzichten.
Die Sprecher des Forum, für die das gewachsene und wertvolle Vertrauen zur Moschee von hohem Wert ist, hoffen auf ein Wiederanknüpfen an die bewährte interreligiöse Zusammenarbeit. Zahlreiche andere muslimische Gemeinden sind unverändert Mit-Gastgeber.
Rund um das Miteinander ist auch für Sicherheit gesorgt. Das Organisationsteam hat dazu ein Sicherheitskonzept eng mit der Stadt Mannheim abgestimmt. So werden beispielsweise Lkws den Zugang zur Meile blockieren. „Wir bedanken uns bei den Verantwortlichen der Stadt Mannheim sehr für die verlässliche vertrauens- und wertvolle Zusammenarbeit.“
Hintergrund der Meile der Religionen ist ein sichtbares und lebendiges Miteinander der Religionsgemeinschaften. Das Forum der Religionen setzt damit dem aufgeregten Gegeneinander in zahlreichen gesellschaftlichen Bereichen deutliche Zeichen der friedlichen Zusammenarbeit und des intensiven Dialogs entgegen. Gleichzeitig schreibt es die historisch gewachsene Tradition der bereichernden Vielfalt und wertschätzenden Offenheit für Menschen unterschiedlichster Religionen in Mannheim fort.
Die Premiere der „Meile der Religionen“ war 2007 zum 400. Geburtstag der Stadt Mannheim. Weitere folgten 2009, 2013, 2016 und 2019. In der Corona Pandemie musste die geplante Meile 2022 am Ende dann doch abgesagt werden. Nun freuen sich die Veranstalter auf die sechste Meile der Religionen – und ein Fest des Friedens unter freiem Himmel. red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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