„Förderpreis der Familie Wagner“ zum siebten Mal verliehen
Im Zentrum steht der Mensch

Barbara Kolbinger, Annika Kohler und Elena Sismani beim Grußwort von Preisstifter Dr. Dieter Wagner (von links).  | Foto: HWG LU/PS
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Ludwigshafen. Mit Corona-bedingter Verzögerung, aber dafür in gebührendem Rahmen wurden am Mittwoch, 23. Juni, drei herausragende Abschlussarbeiten an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen mit dem „Förderpreis der Familie Wagner 2020“ ausgezeichnet. Die prämierten Arbeiten setzen sich nicht nur auf hohem wissenschaftlichem Niveau mit topaktuellen Fragestellungen auseinander, sondern nehmen auch ethisch-soziale Komponenten in den Blick. Die Bachelorabsolventinnen Elena Sismani, Annika Kohler und Barbara Kolbinger erhielten den mit insgesamt 3.000 Euro dotierten Förderpreis aus den Händen des Stifters, Dr. Dieter Wagner, und seiner Familie. Die Feier wurde per Live-Stream übertragen.

Den ersten Platz mit einem Preisgeld in Höhe von je 1.500 Euro belegte in diesem Jahr Elena Sismani, Absolventin im dualen Bachelorstudiengang Gesundheitsökonomie im Praxisverbund (GiP) mit ihrer Arbeit zum Thema „Orphan Drugs – Das Spannungsfeld zwischen Innovation und Bezahlbarkeit“. In dieser, in Kooperation mit ihrem Ausbildungsunternehmen Pronova BKK erstellten, Thesis widmet sich Sismani „Orphan Drugs“, also Medikamenten für seltene Erkrankungen, für die lange Zeit aufgrund von geringer Absatzmenge kein Interesse zur Forschung und Entwicklung seitens der pharmazeutischen Hersteller bestand. „Heute sind Orphan Drugs durch Anreizwirkungen und lückenhafte Preisbildungsmechanismen lohnenswerte Medikamente, die wie kein anderer Bereich das Spannungsfeld zwischen Innovation und Bezahlbarkeit aufzeigen. Das mittelbegrenzte Gesundheitssystem gerät langfristig durch den Versuch einer Behandlungssicherstellung ohne Priorisierung und Diskriminierung ins Schwanken“, erklärte Preisträgerin Sismani. Laudatorin Prof. Dr. Elke Raum, Ärztin und Professorin für Medizinmanagement am Fachbereich Management, Controlling, HealthCare, zeigte sich von der Stringenz der Arbeit begeistert und lobte deren hohe wissenschaftliche Qualität, praktische Relevanz und gesellschaftliche Bedeutung, die sie und die ganze Jury überzeugt habe.

Den zweiten Preis in Höhe von 1.000 Euro erhielt Annika Kohler, ehemalige Kommilitonin von Elena Sismani im Bachelorstudiengang Gesundheitsökonomie im Praxisverbund und heutige Masterstudentin an der HWG LU. Ihre Bachelorarbeit „ePrivacy-Verordnung – Eine Herausforderung für die Einführung neuer Datenschutz- und Sicherheitsmaßnahmen im Internet“ beleuchtet den Entwurf einer EU-Verordnung zum Schutz von Grundrechten und Grundfreiheiten bei Bereitstellung und Nutzung elektronischer Kommunikationsdienste in der Europäischen Union. „Das Gesetzgebungsverfahren zur ePrivacy-Verordnung hat erst vor wenigen Wochen an Intensität zugenommen und ist noch nicht abgeschlossen. Aktueller könnte die Bachelorarbeit von Frau Kohler kaum sein“, lobte Prof. Dr. Andreas Rein, Jurist und Professor für Recht der sozialen Leistungen am Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen in seiner Laudatio. Zudem sei der Schutz von Daten und Grundfreiheiten bei der Nutzung von Kommunikationsdiensten ein Thema von hoher gesellschaftlicher Wichtigkeit, so Rein.

Der mit 500 Euro dotierte dritte Platz ging an Barbara Kolbinger, Absolventin im Bachelorstudiengang Pflege Dual, für ihre Arbeit mit dem Titel „Chancen und Hürden von digitalem Lernen in der Pflege. E-Learning und Co. als Ersatz oder Ergänzung zu Präsenzfortbildungen?“. „Frau Kolbinger hat sich mit dem Thema E-Learning in der Fort- und Weiterbildung kritisch und reflektiert auseinandergesetzt, noch bevor es durch die Pandemie das Lehren und Lernen dominiert hat, fast schon prophetisch“, sagte Andreas Rein in seiner Laudatio mit einem Augenzwinkern. Dabei sei sie zu dem fundiert begründeten Schluss gekommen, dass E-Learning eine gute Ergänzung, nicht aber die alleinige Lösung sei – eine Schlussfolgerung, die er nach den Erfahrungen des letzten Jahres unbedingt teile.

Auch Hochschulpräsident Prof. Dr. Peter Mudra griff die außergewöhnliche Situation des letzten Jahres in seinem Grußwort noch einmal auf und lobte die Preisträgerinnen ausdrücklich und ein Stück weit auch stellvertretend für alle Studierenden für ihre Geduld und ihre herausragenden Leistungen trotz der herausfordernden Umstände. „Diese Pandemie hat uns gezeigt, dass die digitalen Kanäle uns helfen, eine Verbindung herzustellen. Das ist uns vergleichsweise gut gelungen. Was wir jedoch noch mehr brauchen, ist echte Verbundenheit“, so der Präsident.

Dass die veränderten Rahmenbedingungen für Lehre, Lernen und Arbeiten des letzten Jahres nicht per se schlecht waren, darauf wies Dr. Dieter Wagner in seinem sehr persönlichen Grußwort an die Preisträgerinnen hin: „Wann kommen wir zurück zur ,alten’ Normalität? – Hoffentlich nie, denn wir haben so viel dazu gelernt!“ Den Preisträgerinnen gab er mit: „Gehen Sie ihren Weg, gehen Sie neue Wege: Seien Sie mutig, packen Sie Dinge an, statt sich von Ängsten und Bedenkenabwägungen lähmen zu lassen! Übernehmen Sie Verantwortung! Und: Trauen Sie sich, Fehler zu machen, denn aus ihnen lernt man am meisten“, riet er den drei erfolgreichen Absolventinnen.

Der „Förderpreis der Familie Wagner“ wird jährlich vergeben und richtet sich an Absolventinnen und Absolventen aller vier Fachbereiche der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen. „Für meine Familie und mich ist die ethisch-soziale Komponente, der Fokus auf den Menschen, wichtiger Bestandteil jeden Studiums und eine unabdingbare Grundlage für die spätere Berufstätigkeit. Die Covid-19-Pandemie hat uns in dieser Sichtweise nochmals bestätigt“, erklärte Dr. Dieter Wagner im Vorfeld der Preisverleihung. ps/bas

Autor:

Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen

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