Wiederansiedlung mit EU-Projekt
Pfälzerwald wieder Heimat für Luchse

Die Luchse sind wichtig für den Pfälzerwald | Foto: Markus Wittmann/Pixabay
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Rheinland-Pfalz. Das Land will die erfolgreiche Wiederansiedlung von Luchsen im Pfälzerwald weiter unterstützen. Hierzu wird das künftige Management der Luchspopulation von dem Koordinationszentrum Luchs und Wolf (KLuWo) übernommen. Auch das deutsch-französische Luchs-Parlament will weiter zusammenarbeiten. Umweltministerin Katrin Eder wagte nach dem Abschluss des EU-Projektes zur Wiederansiedlung der bedrohten Luchse im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen einen Ausblick. Die Entwicklung der Luchspopulation war Thema im Umweltausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags.

Umweltministerin Katrin Eder

„Das Aussterben von Tierarten gefährdet nicht nur die genetische Vielfalt, sondern beschädigt auch unser hochkomplexes Ökosystem. Bedrohte Wildtiere wie der Eurasische Luchs besiedelten ursprünglich gigantische Gebiete von den Pyrenäen bis zum Pazifik im Osten, aber inzwischen sind sie selten geworden. Daher freut es mich sehr, dass sich inzwischen ein Populationskern im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen gebildet hat. Von 2016 bis 2020 wurden erfolgreich 20 Luchse - zwölf Weibchen, acht Männchen - aus der Slowakei und der Schweiz freigelassen. Mindestens 18 Jungtiere aus neun Würfen wurden inzwischen dokumentiert. Im vergangenen Jahr konnten wir sogar den erfolgreichen Wurf eines Weibchens mit drei Jungen in den Nordvogesen registrieren. Nun geht es darum, den Bestand zu stabilisieren und weiter wachsen zu lassen. Davon wird der Erfolg der Wiederansiedlung abhängen. Da die Population noch klein ist, ist ein umfassendes Monitoring weiterhin geboten und auch begleitende Maßnahmen. Das Land fördert beispielsweise eine Luchsauffangstation zur Pflege verletzter oder verwaister Luchse“, erklärte Umweltministerin Katrin Eder.

Die Umweltministerin betonte, dass Luchse eine wichtige Funktion in den Wäldern erfüllten: „Sie jagen Rehwild und Rotwild, verringern somit den Verbiss und erleichtern die Naturverjüngung im Wald. Das ist in Zeiten des Klimawandels, der dem Wald besonders schadet, von großer Bedeutung.“

EU-Projekt „LIFE Luchs Pfälzerwald"

Das EU-Projekt „LIFE Luchs Pfälzerwald“ begann 2016 und endete Ende September 2021. Luchse waren einst in dieser Region heimisch, wurden dann aber ausgerottet. Über das LIFE-Programm der EU erfolgte eine Co-Finanzierung von 50 Prozent der Projektkosten von insgesamt zirka 2,75 Millionen Euro. Über den Beitrag der genannten Projektpartner hinaus wurden zusätzliche Mittel von Seiten des Landes, der Deutschen Wildtier Stiftung, der Landesverbände von NABU und BUND, der HIT-Umweltstiftung sowie weiterer Förderer bereitgestellt. Das Umweltministerium hat die Wiederansiedlung des Luchses mit 400.000 Euro unterstützt und weitere Mittel für den Entschädigungsfonds bei Nutztier-Rissen sowie Präventionsmaßnahmen bereitgestellt.
Aufgrund der großen Reviere, die Luchse haben, und ihren weiträumigen Exkursionen, war zu erwarten, dass sich die Tiere nicht an Ländergrenzen halten würden. Und schon recht schnell streiften die Pinselohren durch die Nordvogesen und schafften es sogar über die Zabener Steige in die Südvogesen zu den dortigen Luchsen. Ein echter Verbund der Populationen wurde hergestellt. Ein Luchs durchquerte sogar den Rhein bis in den Schwarzwald.

Länderübergreifende Bedeutung

Ministerin Eder hob die länderübergreifende Bedeutung des Luchs-Projektes hervor: „Der regionale Naturpark Nordvogesen hat sich dankenswerterweise von Anfang an bereiterklärt, die Wiederansiedlung im Pfälzerwald mit Maßnahmen zur Akzeptanz, Öffentlichkeits- und Umweltbildungsarbeit auf französischer Seite zu unterstützen. So konnte das gemeinsame Luchs-Parlament mit Kammern auf der deutschen und der französischen Seite entstehen. Dies ist ein ganz besonderes Beispiel der gelebten deutsch-französischen Freundschaft.“ Katrin Eder zog ein positives Fazit: „Ich bin davon überzeugt, dass das Luchs-LIFE-Projekt eine Blaupause für weitere Projekte im Artenschutz sein kann. kats/ps

Autor:

Katharina Schmitt aus Herxheim

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