Bilanz des Ordnungsamts: Erfolg im Kampf gegen Ratten/Mitarbeiter erleben mehr Gewalt

- KVD Streife
- Foto: Stadt Ludwigshafen
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Ludwigshafen. Das Ordnungsamt hat 2024 tausende Kontrollen und Fälle abgewickelt, um die Gesundheit und Sicherheit der Stadtbevölkerung zu garantieren. Die Arbeitsbelastung wuchs weiter. Vor allem im Kampf gegen den Rattenbefall greifen die Maßnahmen der vergangenen Jahre.
Kontrolleure des Gesundheitsamts, das verantwortlich ist für 500 Gaststätten sowie für 1.700 Supermärkte, kamen in 906 Betrieben unangemeldet vorbei. Dabei trafen sie in 266 Fällen auf kleine Hygienemängel. In rund 100 Fällen waren die Mängel so schwer, dass sanktioniert werden musste: Es gab 10 Strafverfahren, 14 Ordnungswidrigkeiten und 14 Verwarnungen. In 90 Betrieben gab es Nachkontrollen, die der Gastwirt aus eigener Tasche zahlen musste.
Schwerpunkt Schädlingsbekämpfung
Ludwigshafen zählt einen hohen Rattenbefall. Die häufigsten Gründe sind Fehler bei der Mülllagerung sowie das Füttern von Tauben. Seit Jahren kümmert sich die Abteilung Lebensmittelüberwachung und Gesundheit um die Schädlingsbekämpfung. Aus der Bevölkerung kamen 900 Meldungen von Ratten und Schaben oder unhygienischen Zuständen in Restaurants. Kontrolleure berieten 300 Betriebe vor Ort.
Das Amt ist Ansprechpartner bei Rattenproblemen und gibt kostenlose Giftköder aus. Vor allem der Hemshof ist betroffen. Der Rattenbefall zeigt sich dort jedoch rückläufig. Während 2019 noch 105 Meldungen eingingen, fiel der Wert für Hemshof um 75 Prozent auf 26 Beschwerden. Weitere Schwerpunktviertel bei der Bekämpfung von Schadnagern sind Gartenstadt, Mundenheim, Rheingönheim und Süd.
KVD Tag und Nacht unterwegs
Der KVD fuhr tausende Einsätze und Streifen, 1055 alleine, weil Menschen die Kriterien dafür erfüllten, als selbstmordgefährdet oder als Gefahr für andere zu gelten. In diesen Fällen beantragt der KVD eine Zwangseinweisung in eine Psychiatrie. Der KVD ging 1081 Lärmbeschwerden nach und fuhr 8576 Einsätze, davon musste er in 2290 Fällen Gefahren abwehren durch illegales Müllablagern, nicht angeleinte Hunde oder Betteln.
Die Fallzahlen an Einsätzen, Kontrollen und Beratungen stiegen weiter an, nicht nur beim KVD. „Die schiere Zahl, die in die Statistik einfließen, sind eine Herausforderung für Personalressourcen“, sagte Ordnungsdezernent Schwarz. „Auch die Intensität bei Einsätzen nimmt zu. Der Respekt für Ordnungskräfte und Kontrolleure hat nachgelassen.“ Anerkennenswert sei die Hingabe, mit der Mitarbeiter zum Wohl der Menschen ihren Dienst tun.
Auch Ordnungsamtsleiter Martin Graf erklärte: „Kein Tag ist wie der andere und keiner der Fälle verläuft gleich oder wie zuvor abgearbeitete Einsätze ab. Daraus ergeben sich physische und psychische Belastungen. Man braucht nicht nur ein robustes Nervenkostüm, sondern ebenso Empathie sowie Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Menschen.“ Sanktionen seien immer das letzte Mittel, das Amt sehe sich vor allem in der Rolle als Berater.
Kontrollen des Gewerbeamts
Auch das Gewerbeamt monierte bei Kontrollen Verstöße gegen das Waffengesetz sowie gegen das Gewerberecht in Unternehmen. Die Kontrolleure bemängelten, dass Waffen nicht richtig aufbewahrt und draußen getragen wurden, was Bußgelder nach sich zog. 6500 Waffen sind in Ludwigshafen registriert. Der Besitz von Munition zog eine Strafanzeige nach sich.
Auch verhängten sie 42 Bußgelder wegen nicht angeleinter Hunde und gegen falsche Bettler.
44 Bußgeldbescheide gingen an Unternehmen. Eine Firma erhielt eine Anzeige wegen Störung der öffentlichen Ordnung. Die Behörde musste in 12 Fällen ein Gewerbe verbieten. Eine starke Dynamik zeigt sich bei der Anmeldung von Sicherheitsdiensten: 2024 meldeten 563 Firmen dieser Branche ein Gewerbe an.
Das Amt führte 48 Kontrollen im Erotikgewerbe durch, die 43 Verfahren nach sich zogen. Außerdem erstellte es für 76 Demos Auflagenbescheide, die unter anderem in gemeinsamen Gesprächen mit den Veranstaltern aufgelegt wurden. jg
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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