BriMel unterwegs
Vorstellung des neuen Chefarztes Dr. med. Chinedu Ebenede

- Dr. Ebenede vor der Kinderklinik
- Foto: Brigitte Melder
- hochgeladen von Brigitte Melder
Ludwigshafen. Am 13. Mai fand in den Räumlichkeiten des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses die Vorstellung des neuen Chefarztes Dr. med. Chinedu Ebenede (Kinderklinik) im Zuge einer Pressekonferenz statt. Sein Vorgänger Privatdozent Dr. med. Ulrich Merz verabschiedet sich nach 20 Jahren in den verdienten Ruhestand. Vom Krankenhaus waren außerdem anwesend Pressesprecherin Katja Hein (Stabsstelle Kommunikation) und Geschäftsführer Marcus Wiechmann.
Am 1. April hat es im St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus für Kinder- und Jugendmedizin einen Führungswechsel gegeben. Katja Hein stellte die einzelnen Personen vor und moderierte eloquent die einstündige Sitzung.
Pressemitteilung: „Privatdozent Dr. med. Ulrich Merz hat unsere Kinderklinik zu einer hervorragenden medizinischen Einrichtung ausgebaut. Es handelt sich um die größte Kinderklinik der Pfalz, einige Bereiche sind dem universitären Niveau mindestens ebenbürtig. Darauf sind wir extrem stolz. Letzter Meilenstein war der Umzug in den Neubau im vergangenen Jahr“, würdigt Marcus Wiechmann, Geschäftsführer der St. Dominikus Krankenhaus und Jugendhilfe gGmbH (Träger des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses) den scheidenden Chefarzt. Dieser wird noch für eine Übergangszeit tageweise seine langjährigen Patienten im Kinderdiabeteszentrum weiterbetreuen, welches er aufgebaut hat und das zu den besten in Deutschland gehört.
„Wir haben großes Glück, dass wir die Stelle nahtlos mit einem hervorragenden Mediziner nachbesetzen konnten. Privatdozent Dr. med. Chinedu Ebenebe bringt hervorragende Qualifikationen und ebenso Führungs- und Verwaltungs-erfahrungen mit. Das ist absolut nicht selbstverständlich“, betont der Geschäftsführer. Der 47-jährige Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, mit den Zusatzqualifikationen Neonatologie, Kinderkardiologie, Intensivmedizin und Notfallmedizin, war vor seiner Berufung als Chefarzt in Ludwigshafen sieben Jahre Oberarzt der Sektion Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin im Zentrum für Geburtshilfe, Kinder- und Jugendmedizin, am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Die Sektion gehört zu einer der modernsten Kinderkliniken Europas.
Nach dem Studium in Gießen absolvierte Ebenebe die Facharztausbildung an der Universitätsklinik Göttingen und war danach für neun Monate mit „Ärzte ohne Grenzen“ im Einsatz im Kongo (nicht sein einziger humanitärer Einsatz). Nach der Rückkehr führte ihn sein Weg in den Norden nach Hamburg, wo er zwei Jahre in der Krankenhausberatung tätig war und gleichzeitig ein Managementstudium absolvierte. 2014 wechselte er ans UKE, übernahm vier Jahre später Verantwortung als Oberarzt und startete kurz danach seine Habilitation.
„Der Wechsel nach Ludwigshafen reizt mich aus verschiedenen Gründen. Ich freue mich auf neue Herausforderungen und die Menschen, denen ich hier begegne“, so der neue Chefarzt. Die gute Versorgung von Frühgeborenen, kranken Kindern und die Intensivmedizin liegen ihm genauso am Herzen wie die Ausbildung der zukünftigen Medizinergeneration. „Hierfür sehe ich im St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus sehr gute Möglichkeiten. Die neu gebaute und gut ausgestattete große Kinderklinik, die über eine lange Tradition verfügt und deren Expertise überregional anerkannt ist, bietet optimale Möglichkeiten. Sie ist fachlich mit vielen Spezialambulanzen breit aufgestellt. Aber auch das Perinatalzentrum Level 1 war ein wichtiger Faktor. Die medizinische und menschliche Versorgung von Frühgeborenen, auch der Allerkleinsten, und kranken Neugeborenen hat in Ludwigshafen ein sehr hohes Niveau“, schildert der Spezialist mit langjähriger Erfahrung in diesem Bereich. „Hier wird alles für die gute Versorgung von Müttern und Kindern getan. Und die Erfolge sind beeindruckend“, führt er weiter aus.
In der größten Kinderklinik der Pfalz werden Kinder und Jugendliche vom kleinsten Früh- oder Neugeborenen bis zum Übergang ins Erwachsenenalter versorgt. Mit zur Klinik gehören unter anderem die Früh- und Neugeborenen-Intensivstation „Däumling“, die Sektion Neuropädiatrie und eine Notaufnahme für Kinder und Jugendliche.
„Mich erwarten hier spannende Aufgaben, denen ich mich gerne stelle“, sagt der neue Chefarzt. Die Integration von Intensivbetten für Kinder und Jugendliche in die aktuell im Bau befindliche neue Intensivstation ist einer der aktuellen Aufträge für den Intensivmediziner. Aber auch die Rhein-Neckar-Region war ein Grund für seine Entscheidung, so Ebenebe. Nicht weit weg liege „seine Heimat“, berichtet er. Mit neun Jahren ist der in Nigeria Geborene mit seiner Familie in den Odenwald gezogen. Dort ist er zur Schule gegangen und hat das Abitur gemacht. Seine Mutter lebt noch in der Region.
Der erste Eindruck vom St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus, von den Kollegen und vor allem auch seiner Klinik und dem Team war bereits sehr positiv, berichtet der Privatdozent. „Ich wurde sehr herzlich und freundlich empfangen, die Atmosphäre ist sehr gut“, schildert Ebenebe. Er und seine Familie suchen aktuell nach einem Haus, am liebsten in Mannheim. Seine Frau und die vier Kinder wollen im Sommer nachziehen.
Geschäftsführer Marcus Wiechmann sieht mit der Neubesetzung die Sicherung der guten Versorgung von Kindern und Familien in Ludwigshafen und der Region. Besonders wichtig sei ihm, dass die hohe Qualität durch den neuen Chefarzt weiter fortgesetzt werde. „Ich bin überzeugt, dass wir mit Privatdozent Dr. med. Chinedu Ebenebe eine sehr gute Nachbesetzung für unsere Klinik für Kinder- und Jugendmedizin gefunden haben. Er wird sicher auch neue Schwerpunkte setzen“, so Wiechmann.
Marcus Wiechmann wies auf die aktuellen verschiedenen baulichen Maßnahmen und ihre Herausforderungen hin, die auch mit der Kinderklinik zu tun haben. Von den Kosten über 60 Millionen Euro hatte das Krankenhaus 30 Millionen vom Land Rheinland-Pfalz als Fördergeld erhalten. Im letzten Jahr fand der Umzug in dieses schöne neue Haus statt. Wiechmann hatte Dr. Merz sogar vor 20 Jahren angestellt und dürfe ihn nun auch verabschieden. Mit dem schönen Neubau zog nun also auch ein neuer Leiter ein. Normalerweise zieht sich eine Suche nach einem geeigneten Mediziner als Chefarzt ein Jahr lang hin und deshalb ist man froh, dass man so zügig einen neuen Nachfolger mit neuen Fachgebieten gefunden hat.
Dr. Ebenede erzählte aus seinem Leben (in Pressemitteilung bereits erwähnt) und dass er froh sei, die es mit der ausgeschriebenen Stelle in dieser schönen Klinik gleich geklappt hat. Die Klinik ist sehr breit aufgestellt und ihm ist sehr wichtig, dass es eine Expertise von Risikoschwangerschaften gibt. Auf seine familiäre Situation angesprochen, erzählte er, dass er drei Geschwister habe und alle in Afrika geboren seien. In den 80er Jahren musste die Familie das Land verlassen. Die Großeltern leben in der Region, er selbst hat vier Kinder. Humanitäre Einsätze hatte er neben „Ärzte ohne Grenzen“ auf den Philippinen und in Bangladesch. Auf die Frage, wie es ihm in den ersten Tagen in der Klinik ergangen sei konnte er nur Positives antworten. Er ist begeistert, dass man es geschafft hatte ein Team aufzubauen, menschlich stimmt es und es herrscht eine gute Atmosphäre. Er ist jetzt 6 Wochen hier und freut sich mit diesem Team zusammenzuarbeiten. Er habe zuerst viele Gespräche geführt und bis zu den Clowns alle kennengelernt. Morgen sei er in Speyer, um mit dem Chef der dortigen Kinderklinik zu sprechen, und übermorgen in Kaiserslautern. Es sei wichtig für ihn, dass man nicht so vor sich hinbrödelt, sondern auch links und rechts über den Tellerrand schaut.
Wiechmann war zu Beginn skeptisch, ob das mit dem neuen Standort so klappen würde, aber mittlerweile wird er gut angenommen. Dr. Ebenede zeigte sich begeistert über den Neubau, der so hell und freundlich gestaltet wurde. Wiechmann merkte an, dass immer ein Elternteil mit aufgenommen werden kann. Wir sind optimal aufgestellt! Dr. Ebenedes Familie lebt ja momentan noch in Hamburg. Sie suchen nach einem Haus im Rhein-Neckar-Gebiet. Marcus Wiechmann warf ein, dass auch die Menschen hier in der Pfalz sehr herzlich sind, woraufhin alle zustimmend lachen mussten.
Warum ist er Kinderarzt geworden? Der Umgang mit Kindern macht ihm sehr viel Spaß und ist froh, dass er sich für diesen Weg entschieden hat. Er möchte die Kindermedizin weiter ausbauen. Er möchte die Versorgung Schwerkranker weiter vorantreiben, immerhin kommen die Kinder aus bis zu 40 Kilometer Entfernung in die Kinderklinik. Momentan pendelt er noch am Wochenende zwischen Hamburg und Ludwigshafen. In seiner Freizeit geht er ins Fitnessstudio, in die Natur oder macht andere Freizeitaktivitäten.
Noch ein kurzer Abstecher zum nahegelegenen Kinderkrankenhaus, ein Interview mit RON-TV und dann musste er sich wieder um seine kleinen Patienten kümmern. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.