Elis investiert 35 Millionen Euro in Landstuhl

- Der internationale Textil- und Hygienedienstleister Elis investiert bis zu 35 Millionen Euro in den Wiederaufbau seines Betriebs in Landstuhl.
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Moderne Großwäscherei entsteht – bis zu 40 neue Jobs, Stadt unterstützt mit Grundstück
Von Erik Stegner
Landstuhl. Was im Dezember 2024 in Flammen aufging, wird nun zum Vorzeigeprojekt für Standorttreue und Zukunftsfähigkeit: Der internationale Textil- und Hygienedienstleister Elis investiert bis zu 35 Millionen Euro in den Wiederaufbau seines Betriebs in Landstuhl. Bis Ende 2026 entsteht auf dem von 21.000 auf 25.700 Quadratmeter erweiterten Gelände eine hochmoderne Großwäscherei mit rund 10.000 Quadratmetern Produktionsfläche. Die Abrissarbeiten beginnen im Juni, der Baubeginn ist für November geplant.
Das neue Werk wird nicht nur größer und effizienter, sondern auch deutlich nachhaltiger: Auf dem Hallendach ist eine großflächige Photovoltaikanlage vorgesehen, die künftig einen Teil der benötigten Energie liefern soll. Elis steigert am Standort die Produktionskapazität um rund 30 Prozent. Etwa 400 Arbeitsplätze bleiben erhalten, zusätzlich werden bis zu 40 neue Vollzeitstellen geschaffen. Alle der nach dem Brand vorübergehend an andere Standorte versetzten Mitarbeiter sollen nach Landstuhl zurückkehren.
Entscheidung mit Rückenwind aus dem Rathaus
Ermöglicht wurde das Bauvorhaben durch die enge Zusammenarbeit mit der Stadt Landstuhl. Ein angrenzendes Grundstück, das zuvor von den Pfalzwerken genutzt wurde, stellte die Stadt dem Unternehmen für die geplante Erweiterung zur Verfügung. Bürgermeister Mattia De Fazio spricht von einem starken Signal: Landstuhl habe sich nicht nur als Wirtschaftsstandort, sondern als verlässlicher Partner erwiesen – „mit Herz, mit Haltung und mit Handlungskraft“.
Auch Christopher Beyer, Operations Director bei Elis, und Standortleiter Joerg J. Scherf betonten die vertrauensvolle und lösungsorientierte Kommunikation mit der Stadtpolitik. Sie sei ein entscheidender Grund gewesen, warum sich Elis trotz anderer Optionen bewusst für Landstuhl entschieden habe.
Kontinuität trotz Krise
Bereits kurz nach dem Brand lief der Betrieb übergangsweise in einer gemieteten Halle in Kaiserslautern wieder an – mit beachtlicher Leistung: Bis zu 40.000 Teile Bewohnerwäsche werden dort täglich verarbeitet. Diese Interimslösung bleibt bis zur Inbetriebnahme des Neubaus bestehen. Danach wird sie aufgegeben. „Die Mietverträge wurden von Anfang an bewusst zeitlich befristet abgeschlossen“, erklärt Beyer.
Mehr als nur ein Bauprojekt
Für Bürgermeister De Fazio ist der Neubau mehr als ein wirtschaftliches Signal: Ein wohnortnaher, gut erreichbarer Arbeitsplatz sei für viele Familien die Grundlage für Stabilität, Vereinbarkeit von Familie und Beruf – und damit für Lebensqualität. Die Stadt habe gezielt darauf hingewirkt, dass die Mitarbeiter am Standort bleiben können. So konnten lange Pendelwege oder gar Arbeitsplatzverluste vermieden werden.
Ein Unternehmen mit Zukunft
Elis zählt international zu den führenden Anbietern für Textil- und Hygienedienstleistungen im Mietsystem. Das börsennotierte Unternehmen betreut über 400.000 Kunden weltweit und beschäftigt rund 52.000 Mitarbeiter in mehr als 30 Ländern. In Deutschland und Österreich gehören Berufsbekleidung, Krankenhaus- und Bewohnerwäsche, Hotellerie-Textilien, Bodenschutzlösungen und Reinräume zum Portfolio.
Autor:Erik Stegner aus Landstuhl |
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