Artenschutz an Gebäuden
NABU Karlsruhe: Nischen bewahren für Hausrotschwanz & Co.

Hausrotschwanz | Foto: NABU/Fotonatur

Karlsruhe – Häuser sind ein Zuhause – auch für viele Vögel und Fledermäuse. Häufig bemerken wir gar nicht, wer da alles in unserer unmittelbaren Nachbarschaft wohnt. Das wird zum Problem, wenn Hausrotschwanz, Mehlschwalbe oder Mauersegler bei Sanierungen ungewollt vertrieben werden. „Dabei brauchen gebäudebewohnende Arten dringend unseren Schutz“, betont Artur Bossert vom NABU Karlsruhe.

Tierarten, die an und in Gebäuden brüten und leben, sind im Lauf der Zeit in Dörfern und Städten heimisch geworden und haben sich an die Gebäude der Menschen angepasst. Sie nutzen etwa Mauernischen, Dachvorsprünge oder Spalten im Dachgebälk, um sich dort zu verstecken, zu brüten oder ihren Nachwuchs aufzuziehen. „Es kommt immer wieder vor, dass bei wichtigen energetischen Sanierungen und Renovierungen diese Brut- und Lebensstätten an Häusern zerstört werden, oftmals unbeabsichtigt. Man verschließt nichtsahnend Nischen und Schlupflöcher am Gebäude, ohne Ersatzquartiere für die kleinen Bewohner zu schaffen – und die tierischen Untermieter verlieren ihre Brut- und Schlafplätze“, erklärt Bossert. „Da es immer weniger ursprüngliche Lebensräume gibt, sind Siedlungsräume zum wichtigen Ersatzquartier geworden. Deshalb tragen wir eine besondere Verantwortung für den Schutz dieser Arten.“

Der NABU Karlsruhe stellt klar: „Dabei schließen sich Arten- und Klimaschutz keinesfalls aus – das geht genau genommen unter einem Dach.“ Das Bundesnaturschutzgesetz regelt, dass beim Sanieren Quartiere nicht zerstört und Tiere nicht beeinträchtigt werden dürfen. „Alle europäischen Vogel- und alle bei uns vorkommenden Fledermausarten und deren Lebensstätten sind das ganze Jahr über geschützt“, erklärt Bossert. Muss ein Nest im Zuge einer Renovierung weichen, schafft man Ersatz, zum Beispiel durch künstliche Nisthilfen und Quartierkästen für Vögel und Fledermäuse. Diese lassen sich direkt in die Isolierung integrieren. „Es ist sinnvoll, diesen wichtigen Punkt bereits frühzeitig in der Planung zu berücksichtigen und sich Rat zu holen. Dazu kann man sich gerne an uns vom NABU Karlsruhe wenden. Am besten wird dann außerhalb der Brutzeit renoviert und dabei direkt Ersatz geschaffen“, rät Bossert. „Natürlich kann man auch beim Neubau dafür sorgen, dass vielen Tierarten die Wohnungssuche etwas leichter fällt.“ Wichtig ist zudem, die Umgebung rund ums Haus möglichst naturnah zu gestalten, beispielsweise mit heimischen Sträuchern sowie insektenfreundlichen Wildblumenwiesen und Balkonpflanzen.
Weitere Informationen: www.NABU-BW.de/artenschutz-am-haus

Autor:

Anita Beha, NABU Karlsruhe aus Karlsruhe

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