Seebrücke-Demonstrationen zu Corona-Zeiten
"Wir hinterlassen Spuren"

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Wer an einem der letzten Wochenenden in Karlsruhe spazieren ging, konnte vielerorts bunte Fußabdrücke und Schriftzüge aus Kreide, teilweise auch Ansammlungen alter Schuhe entdecken. Unter dem Motto #leavenoonebehind hat ein breites Bündnis an Organisationen zu der Aktion aufgerufen. Sie alle fordern die sofortige Evakuierung der Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln und eine Aufnahme der Geflüchteten in Karlsruhe und anderen aufnahmebereiten Kommunen. In den Lagern auf Lesbos, Samos, Kos, Leros und Chios, die zusammen für rund 6000 Personen ausgelegt sind, leben aktuell etwa 40000 Menschen auf engstem Raum. Es besteht weder vollständiger Zugang zu fließendem Wasser, noch die Möglichkeit sich vor einer Infektion zu schützen oder auf medizinische Infrastruktur zurückzugreifen. Nicht-Regierungsorganisationen warnen deshalb bereits seit Wochen vor einer humanitären Katastrophe mit unzähligen Toten, sollte sich das Virus in den Lagern ausbreiten.

Zur Zeit sind herkömmliche Demonstrationen aufgrund der Corona-Krise untersagt, wie auch die jährlich um diese Zeit stattfindenden Ostermärsche. Bürgerinnen und Bürger sind gezwungen, kreative Ausdrucksformen zu entwickeln, um ihren Protest sichtbar zu machen und ihr Demonstrationsrecht auszuüben.Ein weiteres Beispiel hierfür ist die Papier-Boote-Aktion, eine Initiative der Seebrücke Karlsruhe. Mit den Booten, die an unterschiedlichsten Stellen im Stadtbild zu sehen sind, wenden sich die Teilnehmenden direkt an den Karlsruher Gemeinderat. Sie fordern von der Stadt Karlsruhe die Aufnahme unbegleiteter Minderjähriger von den Inseln.

Ein entsprechender Antrag der Fraktionen von Grünem und Linken war in der letzten Gemeinderatssitzung vertagt worden, die Stadtverwaltung hatte die Bereitschaft zur Aufnahme von fünf Kindern und Jugendlichen signalisiert. Nach Ansicht der Seebrücke und den Unterstützer*innen der Aktion ist diese Zahl unzureichend. Nachdem sich die Stadt Karlsruhe sich im Februar 2019 zum „Sicheren Hafen“ erklärt hat, fordert die Seebrücke nun ein entschlossenes solidarisches Handeln ohne Beschränkung auf einige wenige Personen.

Für kommenden Sonntag ruft die Seebrüke Karlsruhe zudem dazu auf, zwischen 14 bis 16 Uhr allein oder zu zweit mit Schildern in die Innenstadt von Karlsruhe zu laufen, um auf die dramatische Situation aufmerksam zu machen.

Autor:

Seebrücke Karlsruhe aus Wochenblatt Karlsruhe

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