Atomare Stromerzeugung im Großraum Karlsruhe geht zu Ende
Atomkraft: Tonnenweiser Rückbau von "Material"

Foto: Stefan Jehle
  • Foto: Stefan Jehle
  • hochgeladen von Jo Wagner

Region Karlsruhe. Das Zeitalter der atomaren Stromerzeugung im badischen Großraum Karlsruhe geht zu Ende (Neupotz war bis 1987). Denn spätestens zum 31. Dezember stellt der Block 2 des Kernkraftwerks in Philippsburg (KKP 2) seinen Leistungsbetrieb ein. Eine Vorgabe durch das Atomgesetz. Damit endet in der Region die Ära der atomaren Stromerzeugung, denn der Block 1 des Kraftwerks war bereits 2011 als Konsequenz aus der Reaktorkatastrophe von Fukushima abgeschaltet worden.

Auf der einen Seite das Risiko
„Atomkraft ist eine Risikotechnologie. Deshalb bin ich froh, dass wir im Zuge des Atomausstiegs ein weiteres Kernkraftwerk außer Betrieb nehmen können“, erklärte Umweltminister Franz Untersteller - betonte aber, dass die Stromversorgung für Baden-Württemberg auch ohne Atomstrom gewährleistet sei. Die Stromversorgung im "Ländle" sei auch ohne Atomstrom gewährleistet. Nötig sei dafür, den Netzausbau voranzutreiben und die erneuerbaren Energien weiter zu fördern, so Untersteller. Aktuell laufen auch die Prozesse in Sachen Genehmigung für den Rückbau von Block I vom Kernkraftwerk Neckarwestheim.

Auf der anderen Seite muss nun Strom eingekauft werden
Ganz so weichgezeichnet sehen die Situation aber nicht alle, schließlich wurden rund 13 Prozent des Stromverbrauchs in Baden-Württemberg durch den Block 2 des Kernkraftwerks in Philippsburg abgedeckt (durchschnittlich etwa knapp zehn Terawattstunden jährlich). Das muss jetzt ersetzt werden! "Es war immer unklug, gleichzeitig in Deutschland aus der Kernenergie und der Kohlekraft auszusteigen", kritisiert der FDP-Bundestagsabgeordnete Christian Jung: "Wenn nun der Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg für immer abgeschaltet wird, ist Baden-Württemberg in den kommenden Jahren massiv auf Kernkraft aus Frankreich und Strom aus polnischen Kohlekraftwerken bei der Versorgungssicherheit angewiesen." Das habe jüngst eine Studie im Auftrag der grün-schwarzen Landesregierung herausgestellt. "So habe ich mir die sogenannte ,Energiewende' nicht vorgestellt", moniert Jung.

Tonnenweiser Rückbau von "Material" - und Blick in die Zukunft mit 15 Jahren Abbau!
Nachdem der Leistungsbetrieb von KKP 2 eingestellt wurde, werden zunächst die Brennelemente entladen. Sie bleiben etwa vier Jahre im Brennelementlagerbecken! Dann ist ihre Nachzerfallsleistung so weit abgeklungen, dass sie in Castorbehälter geladen und im Brennelementzwischenlager am Standort eingelagert werden können. Die beim Abbau anfallenden radioaktiven Materialien werden größtenteils im Reststoffbearbeitungszentrum bearbeitet und verpackt und im Standortabfalllager gelagert. Geschätzt sind das etwa 4.200 Tonnen. Mehr als 11.000 Tonnen können voraussichtlich als konventionelle Abfälle oder Wertstoffe entsorgt werden.

Nach dem Rückbau der beiden Kraftwerksblöcke KKP 1 und KKP 2 bleiben radioaktive Abfallstoffe und die Behälter mit Brennelementen in den Lagerstätten auf dem Gelände. Solange bis die entsprechenden Endlager zur Verfügung stehen. Der baden-württembergische Übertragungsnetzbetreiber "TransnetBW" plant auf dem Kraftwerksstandort ein Gleichstrom-Umspannwerk (Konverter) zu bauen. Damit wird die geplante Gleichstrom-Hochspannungsleitung Ultranet an das normale Wechselstromnetz angebunden. Der Abbau von Anlagenteilen wird bis zu 15 Jahre dauern. (rj)

Infos: www.enbw.com/kkp2

Autor:

Jo Wagner

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

LokalesAnzeige
Ein strahlendes Lächeln, das Lebensfreude zurückbringt – dank moderner Zahnimplantate in der Praxisklinik Dr. Bartsch. | Foto: shutterstock
5 Bilder

Feste Zähne an einem Tag – All-on-4® Zahnimplantate in der Praxisklinik Dr. Bartsch

Zahnimplantate in Karlsruhe: Entdecken Sie die Vorteile von All-on-4® in der Praxisklinik Dr. Bartsch – feste Zähne an einem Tag mit moderner Implantologie. Karlsruhe: Neue Lebensqualität durch moderne Implantologie Zahnverlust bedeutet für viele Menschen nicht nur funktionale Einschränkungen, sondern oft auch den Verlust von Lebensfreude und Selbstbewusstsein. Mit dem All-on-4®-Behandlungskonzept bietet die Praxisklinik Dr. Bartsch in Karlsruhe-Neureut eine innovative Lösung für Patienten mit...

LokalesAnzeige
Gemeinsam unbeschwert lachen – moderne Zahnimplantate in Karlsruhe für perfekte Funktion und natürliche Ästhetik. | Foto: shutterstock
6 Bilder

Zahnimplantate Karlsruhe – Lebensqualität durch moderne Implantologie

Zahnimplantate in Karlsruhe: Entdecken Sie moderne Implantologie und festsitzenden Zahnersatz in der Praxisklinik Dr. Bartsch – Ihre Experten für neue Lebensqualität. Implantologie in Karlsruhe – Perfektion für Ihren Zahnersatz Zahnverlust kann das Leben stark beeinträchtigen – beim Kauen, Sprechen oder Lächeln. Mit modernsten Zahnimplantaten bieten wir in der Praxisklinik Dr. Bartsch eine Lösung, die Funktion und Ästhetik in Perfektion vereint. Dr. Eugen Bartsch, Fachzahnarzt für Oralchirurgie...

Wirtschaft & HandelAnzeige
Foto: Shutterstock
4 Bilder

Willkommen in der Praxisklinik Dr. Bartsch
Praxisklinik Dr. Bartsch: Zahnmedizin mit Gefühl und Verstand

Karlsruhe-Neureut. Ein Zahnarztbesuch ist mehr als eine medizinische Behandlung – er ist Vertrauenssache. Wer sich in den Behandlungsstuhl setzt, überlässt einem anderen Menschen nicht nur seine Gesundheit, sondern auch ein Stück Lebensqualität. In der Praxisklinik Dr. Bartsch in Karlsruhe-Neureut begegnen wir diesem Vertrauen mit besonderer Sorgfalt, Menschlichkeit und Kompetenz. Ihr Lächeln liegt uns am Herzen. Das ist nicht nur ein schönes Versprechen – es ist das Leitmotiv unserer täglichen...

Ratgeber
Mehrere Ameisen der Ameisenart Tapinoma magnum. Kommunen und Privatpersonen stehen bei der Bekämpfung vor einer gemeinsamen Herausforderung. | Foto: SMNS, A. Bellersheim
4 Bilder

Tapinoma magnum bekämpfen: Ameisenplage in RLP - Maßnahmen, Tipps & Hintergründe

Tapinoma magnum bekämpfen. In Rheinland-Pfalz breitet sich eine Ameisenart aus, die für Hausbesitzer, Kommunen und Umwelt ein wachsendes Problem darstellt: Tapinoma magnum. Bereits jede 3. bis 4. Gemeinde in der Pfalz ist betroffen – und das Problem nimmt weiter zu. Nachgewiesen wurde sie unter anderem in Limburgerhof, Herxheim, Neustadt, Maikammer, Altdorf, Hainfeld, Speyerdorf sowie Landau, Edesheim, Edenkoben, Rhodt, Flemlingen, Frankenthal und weiteren Ortsgemeinden. Herkunft & rechtlicher...

Online-Prospekte aus Karlsruhe und Umgebung



Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Schnappschuss einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ