FCK: Regionalinvestor Klaus Dienes im Wochenblatt-Interview
"Wir hatten eine Vision"

Foto: Jens Vollmer

von Jens Vollmer

Nach der Beirats-Entscheidung der FCK-Kapitalgesellschaft am Donnerstagabend, die überraschend 3:2 für das Angebot des Investors Flavio Becca ausging, traf sich das Wochenblatt mit dem Regionalinvestor Klaus Dienes. Er hatte vor knapp zwei Wochen dem FCK zusammen mit dem Hotelier Hans Sachs Eigenkapital in Höhe von drei Millionen Euro angeboten, um die Lizenz zu sichern.

"Fast alle waren von unserem Angebot begeistert, denn wir hatten zudem eine Vision", erklärt Dienes. Zwar sollten die drei Millionen Euro auf einer von 120 auf 30 Millionen reduzierten Bewertung der Kapitalgesellschaft basieren, doch ein Gutachten über den Wert von 120 Millionen scheint es nie gegeben zu haben - ein rein fiktiver Wert?

Über die drei Millionen hinaus hatten die Regionalinvestoren eine Vision und wollten den Fröhnerhof in den Mittelpunkt des Geschehens stellen. "Verwaltung, Spieler und Jugendspieler - das ist alles so voneinander getrennt, dass sich viele Leute gar nicht kennen, das hat uns überrascht. Der FCK sollte wieder zu einer Familie werden. Wir sehen große Einsparmöglichkeiten, insbesondere mit einem Umzug aller Beteiligten in ein neues Gebäude am Fröhnerhof und so selbst die Möglichkeit, auch in der Dritten Liga die schwarze Null zu schaffen. Die Baufinanzierung hätten wir dem FCK zu einem sehr niedrigen Zinssatz ermöglicht."

Gerade im Jugendbereich sehen die Regionalinvestoren Verbesserungsbedarf. "Viele Spieler verlassen viel zu früh und dann noch für kleines Geld den Verein. Im schlimmsten Fall sind sie nur wenige Jahre später schon Millionen wert", verdeutlicht Dienes die Misere.

Zudem wollten die Regionalinvestoren in ihrem verbesserten Angebot den Spieleretat von 4,5 auf 6 bis 7 Millionen aufstocken, ebenfalls über einen Kredit mit sehr niedrigem Zinssatz. "Zu einem späteren Zeitpunkt, nach einem Aufstieg in die 2. Liga, hätten wir dann - nach Neubewertung der Kapitalgesellschaft - die Kredite in eine weitere Investition in den Verein und somit in Eigenkapital umwandeln können. Erst dann wäre der richtige Zeitpunkt für einen Ankerinvestor einzusteigen, nicht jetzt in allergrößter Not, wenn der Verein nichts wert und erpressbar ist."

Nach Gesprächen mit Quattrex, dem Kreditgeber, der mit vier Millionen Euro Kredit die Lizenz absichert, gab es am Mittwoch ein weiteres Ultimatum: Quattrex wolle nicht mit den Regionalinvestoren zusammenarbeiten und stünde nur noch bei dem Einstieg Beccas bereit, die für die Lizenz bitter benötigten vier Millionen zur Verfügung zu stellen. Das Horrorszenario Insolvenz wurde auch in der Presse als Teufel an die Wand geworfen. "Wir haben mit Quattrex gesprochen und den hohen Zins bemängelt.  Wir hätten letztendlich auch diese vier Millionen noch als Kredit gegeben, allerdings zu wesentlich besseren Zinssätzen als Quattrex. Diese Firma feiert sich als Retter klammer Fußballvereine, dabei lässt sie diese mit Wucherzinsen ausbluten", beklagt Dienes.

Insgesamt hatte die Gruppe von regionalen Investoren - genauso wie Becca - 25 Millionen Investition in den Raum gestellt. "Ich habe jetzt keinen Kroll gegen irgendjemanden. Unser Angebot besteht weiterhin und das besteht auch noch, wenn Investoren von außerhalb vielleicht keine Lust mehr haben. Wir sind Unternehmer hier aus der Region, wir haben einen starken Bezug zur Region und dem FCK. Uns trifft man hier in der Stadt und wir sind nicht irgendwann wieder verschwunden", gibt Dienes zu bedenken. Zwar haben nur Klaus Dienes und Hans Sachs erstmals nur ihre Gesicht für die Öffentlichkeit gegeben, doch insgesamt sei die Gruppe größer und rekrutiere sich aus wohlhabenden Menschen der Region.

Autor:

Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern

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