Jahreshauptversammlung des 1. FC Kaiserslautern
Ruhiger Verlauf bis zur kontroversen Aussprache

Jahreshauptversammlung des 1. FC Kaiserslautern | Foto: MS-Sportphoto/Michael Schmitt
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FCK. Am Mittwoch, 15. Dezember 2021, fand die Jahreshauptversammlung des 1. FC Kaiserslautern e.V. statt. Wie bereits bei der vergangenen Mitglieder im Februar fand diese auch wieder auf rein virtuellem Wege ohne Präsenz der Mitgliederversammlung vor Ort statt.

Am Mittwochabend fanden sich u.a. der Aufsichtsrat und der Vorstand des 1. FC Kaiserslautern e.V. im Presseraum des Fritz-Walter-Stadions ein, um den Vereinsmitgliedern per Livestream über das vergangene Geschäftsjahr zu berichten. Pünktlich um 18.03 Uhr eröffnete der Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Keßler die diesjährige Jahreshauptversammlung. Zu Beginn der Versammlung waren 710 stimmberichtigte der insgesamt 17.005 Vereinsmitglieder bei der Versammlung zugeschaltet. Rainer Keßler begann die Jahreshauptversammlung mit begrüßenden Worten an die Mitglieder und erklärte zunächst die Formalitäten. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Tobias Frey erläuterte anschließend nochmal die technischen Abläufe der Versammlung.

Als nächster Tagesordnungspunkt folgte das vom Ehrenratsvorsitzenden Dr. Michael Koll vorgetragene Totengedenken – neben allen im zurückliegenden Jahr verstorbenen Vereinsmitglieder wurde hierbei nochmals insbesondere dem Ehrenpräsidenten Norbert Thines und dem Ehrenspielführer Horst Eckel gedacht.

Es folgte der Tagesordnungspunkt „Ehrungen“. Neben zahlreichen Ehrennadeln für langjährige Mitgliedschaften wurden in diesem Jahr auch zwölf Verdienstnadeln an verdiente Mitglieder vergeben – unter anderem erhielten Gerry Ehrmann, Matthias Lettermann und Mathias Mester die Goldene Verdienstnadel des FCK.

Die Berichte der Vereinsgremien wurden anschließend mit dem Bericht des Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Erfurt eröffnet. Dieser blickte nochmal allgemein auf die Arbeit des e.V. im vergangenen Jahr zurück und ging dabei nochmals auf all die Herausforderungen ein, die der Verein in der aktuellen Zeit zu bewältigen hat. Insbesondere die weiter anhaltende Coronapandemie hatte auch im vergangenen Jahr noch großen Einfluss auf die verschiedenen Vereinsbereiche, die Abteilungen und das Museum. Anschließend stellte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Tobias Frey den Jahresabschluss des e.V. vor und erläuterte den Mitgliedern die aktuelle finanzielle Situation des Vereins. Im letzten Teil des Vorstandsberichts berichtete Gero Scira über die sonstigen Aktivitäten im Verein, u.a. das E-Sport-Team, die Betze-Engel, den FCK-Fußballcamps oder das FCK-Museum. Mittlerweile war die Anzahl der anwesenden Mitglieder auf 1016 gestiegen.

Aufsichtsratsmitglied Ben Remy berichtete anschließend in seiner Rolle als Vorsitzender des Satzungsausschusses über den aktuellen Stand hinsichtlich der Überarbeitung der Vereinssatzung. Anschließend ging der Vorsitzende des Ehrenrats, Dr. Michael Koll, auf die Vorgänge rund um einen Brief des damaligen FCK-Sportdirektors Boris Notzon an die Vereinsgremien, der den Weg in die Öffentlichkeit gefunden hatte, ein und klärte die Mitglieder über die erfolgte Aufarbeitung rund um diese Vorgänge auf.

Der Bericht der Rechnungsprüfer wurde von Joachim Buchmann vorgetragen, der die Tätigkeiten der bei der vergangenen Jahreshauptversammlung drei neugewählten Rechnungsprüfer darstellte und dabei keinerlei Beanstandungen zu berichten hatte.

Anschließend erläuterte FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen den Mitgliedern die aktuelle sportliche Situation und trug den Bericht der Geschäftsführung der 1. FC Kaiserslautern Management GmbH vor. Dabei blickte er auf die Arbeit in den vergangenen neun Monaten seit seiner Einstellung beim FCK zurück und beschrieb u.a. die sportliche Entwicklung der Mannschaft sowie den Zusammenhalt zwischen den Roten Teufeln und dem Umfeld.

Rainer Keßler resümierte im Bericht des Aufsichtsrats aus Sicht dieses Gremiums das vergangene Jahr und machte dabei nochmal explizit die Wichtigkeit einer ruhigen, kontinuierlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit beim FCK deutlich, da eine Stabilität rund um den Verein die Voraussetzung für eine positive Entwicklung seien.

Es folgte die Aussprache zu den Berichten. Zu diesem Zeitpunkt waren 1083 Mitglieder anwesend, zu Beginn der Aussprache lagen bereits elf Wortmeldungen von Mitgliedern vor. Zunächst kritisierte der ehemalige FCK-Aufsichtsrat Martin Sester, dass die Fan-Säule auch nach so langer Zeit nach der erfolgten Ausgliederung noch immer nicht aufgemacht wurde und der Verein dadurch eine Chance verpasst habe, Kapital nicht nur an die Investoren ausgeben zu müssen.

Mit der Wortmeldung des einstigen Aufsichtsrats Bernhard Koblischeck nahm die Aussprache einen kontroversen Verlauf. Koblischeck erachtet die in dem Brief an die Führungsgremien des FCK geäußerten Vorwürfe von Februar 2021 mitnichten als vollumfänglich geklärt. Es seien unter anderem viel zu wenige Beteiligte zu den Sachverhalten gefragt worden. Er forderte Markus Merk, Rainer Keßler und Wolfgang Erfurt offen zum Rücktritt auf und bezichtigte den Ehrenratsvorsitzenden Dr. Michael Koll sogar der Lüge. FCK-Aufsichtsrat Valentin Helou erwiderte die Vorwürfe mit der Feststellung, dass es keine Pflichtverletzungen und Satzungsverstöße gegeben habe. Die Vorgehensweise sei rechtlich einwandfrei gewesen. Alle in dem Brief von Boris Notzon geäußerten Anschuldigungen seien umfassend aufgearbeitet worden.

Zwei weitere Mitglieder flankierten mit ihren Wortmeldungen die von Bernhard Koblischeck geäußerte Kritik. Die restlichen Beiträge waren dann in weitaus versöhnlicheren Tönen gehalten und enthielten auch Lob für die sportlichen Gremien wie für die Vereinsführung.

Am Ende der fast zweistündigen Aussprache waren schließlich zehn Mitglieder zu Wort gekommen, die in ihren Wortbeiträgen zu verschiedensten Themen Stellung nahmen und Fragen stellen, sowohl Kritik als auch Lob äußerten. Nach den teilweise sehr kontroversen Diskussionen ging es rund viereinhalb Stunden nach Beginn der Veranstaltung zu den Entlastungen. Zu diesem Zeitpunkt waren 1142 Mitglieder zugeschalten.

Zunächst wurde die im vergangenen Geschäftsjahr 2020/21 für den 1. FC Kaiserslautern e.V. tätigen Vorstandsmitglieder (Dagmar Eckel, Steven Dooley, Wolfgang Erfurt, Tobias Frey und Gero Scira) en bloc entlastet. Dem Vorstand wurde mit 764 Ja-Stimmen von 838 abgegeben Stimmen (91,17% der Stimmen) die Entlastung erteilt. Anschließend ging es zur Entlastung der Aufsichtsrastmitglieder, die im vergangenen Geschäftsjahr für den Verein ein Amt innehatten. Über diese wurde im Rahmen einer Einzelabstimmung abgestimmt. Dabei kam es für die einzelnen Mitglieder zu folgenden Stimmergebnissen:
Fritz Fuchs: 792 von 864 Stimmen (91,78%)
Rainer Keßler: 668 von 849 Stimmen (78,68%)
Dr. Markus Merk: 603 von 833 Stimmen (72,39%)
Johannes B. Remy: 795 von 853 Stimmen (93,2%)
Valentin Helou: 747 von 843 Stimmen (88,61%)
Martin Weimer: 655 von 830 Stimmen (78,92%)
Christian Bettinger: 714 von 816 Stimmen (87,5%)
Martin Wagner: 726 von 838 Stimmen (86,63%)
Bernhard Koblischeck: 398 von 814 Stimmen (48,89%)
Prof. Dr. Jörg E. Wilhelm: 399 von 814 Stimmen (49,02%)

Während Fritz Fuchs, Rainer Keßler, Markus Merk, Ben Remy, Valentin Helou Martin Weimer, Christian Bettinger und Martin Wagner von den Mitgliedern die Entlastung erteilt wurde, bekamen die beiden früheren Aufsichtsratsmitglieder Bernhard Koblischeck und Jörg. E. Wilhelm die Enlastung verweigert.

Da sowohl keine Mitgliederanträge vorliegen als auch unter dem Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ nichts mehr anlag, konnte Rainer Keßler um 22.46 Uhr offiziell für beendet erklären. Zum Abschluss wurde traditionell das Betze-Lied gespielt.

Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

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