Überraschender zweiter Platz für den KSK beim Turnier in Stolberg
Krokodile unterliegen im „Schweizer Best-of-3“

Unerwartet erfolgreich waren die Wasserballer des Kaiserslauterer Schwimmsportklubs (mit dankenswerter Unterstützung aus Friedrichsthal, sowie eines Torwarts des Heimvereins) am Wochenende beim Turnier des Stolberger SV: Nach einer fast perfekten Vorrunde, die die Krokodile sogar als Führende abschließen konnten, musste man sich in einem spannenden Finale zwar der ersten Mannschaft der Gastgeber denkbar knapp mit 1:3 geschlagen geben, zeigte sich aber mit Platz zwei mehr als zufrieden. Der ungewöhnliche Modus „Schweizer System“ machte es möglich, dass das Endspiel an diesem Wochenende bereits das dritte Aufeinandertreffen mit den Rheinländern war – zuvor hatten beide Teams je eines davon für sich entschieden.

Während für die mit vier Mannschaften besetzte Damenkonkurrenz ein klassisches „Jeder-gegen-Jeden“ ausgerufen war, dem Halbfinals und Endspiele folgten, lautete der offizielle Modus für die zehn Herrenteams „Fünf Runden Schweizer System mit anschließenden Platzierungsspielen“. Spezielle Zusatzregeln für das im Wasserball eher unübliche Verfahren waren die Vorgaben, dass es keine Unentschieden geben darf (stattdessen wurde im Bedarfsfall direkt ein Fünfmeter-Werfen mit nur einem Schützen pro Team bis zur Entscheidung durchgeführt) und dass ab der zweiten Runde grundsätzlich immer zwei Nachbarn der momentanen Gesamttabelle gegeneinander spielen, auch wenn es diese Paarung bereits zuvor gegeben haben sollte.

Die frei ausgeloste erste Runde bescherte den Lauterern mit dem SCC Calypso Brüssel den einzigen internationalen Vertreter des Turniers, der in den letzten Jahren schon mehrfach für Furore gesorgt hatte. Entsprechend vorsichtig begannen die Krokodile die Partie, um den als sehr schwimmstark bekannten Belgiern keine Konterchancen zu bieten. Während die Lauterer in der Defensive von Beginn an hervorragende Arbeit leisteten, war im Angriff zunächst noch etwas Sand im Getriebe. Es dauerte bis kurz vor der Halbzeitpause ehe dem KSK nach zwei vergebenen Überzahlspielen, sowie einem verworfenen Strafwurf der Treffer zum 1:0 gelang. Nach dem Seitenwechsel gingen die Krokodile nicht mehr so fahrlässig mit ihren Chancen um, bauten den Vorsprung bis auf 5:0 aus und gestatteten dem Gegner erst in der Schlussminute den Ehrentreffer.

Tabelle nach der 1. Runde:
 1. Kaiserslauterer SK        2:0 Punkte (5:1 Tore)
 2. Stolberger SV I               2:0 Punkte (5:2 Tore)
 3. PSV Stuttgart                 2:0 Punkte (8:6 Tore)
 4. SV Derne 49                   2:0 Punkte (7:6 Tore)
 5. SC Aqua Köln                 2:0 Punkte (6:5 Tore)
 6. SV Olympia Borghorst  0:2 Punkte (6:7 Tore)
 7. SGW Bielefeld                0:2 Punkte (5:6 Tore)
 8. SSF Bonn                        0:2 Punkte (6:8 Tore)
 9. Stolberger SV II              0:2 Punkte (2:5 Tore)
10. SCC Calypso Brüssel   0:2 Punkte (1:5 Tore)

Da das 5:1 den höchsten Sieg der fünf Partien der ersten Runde bedeutete, traf der KSK als nächstes auf den Zweitplatzierten der Tabelle, den Stolberger SV I, der seine eigene Reserve mit 5:2 geschlagen hatte. Gegen die Zweitliga-erfahrenen Rheinländer spielten die Lauterer wieder stark auf, blieben aber im Abschluss weitestgehend ohne Fortune und trafen alleine in der ersten Halbzeit dreimal nur den Pfosten. Nach der Pause kam unter anderem erneut ein vergebener Strafwurf hinzu, sodass man letztendlich eine unglückliche aber verdiente 1:4-Niederlage hinnehmen musste.

Tabelle nach der 2. Runde:
 1. SV Derne 49                   4:0 Punkte (13:7 Tore)
 2. Stolberger SV I               4:0 Punkte (9:3 Tore)
 3. Kaiserslauterer SK        2:2 Punkte (6:5 Tore)
 4. SV Olympia Borghorst  2:2 Punkte (9:9 Tore)
 5. SC Aqua Köln                 2:2 Punkte (8:8 Tore)
 6. SSF Bonn                        2:2 Punkte (11:12 Tore)
 7. SCC Calypso Brüssel    2:2 Punkte (5:6 Tore)
 8. PSV Stuttgart                 2:2 Punkte (9:12 Tore)
 9. SGW Bielefeld                0:4 Punkte (9:11 Tore)
10. Stolberger SV II             0:4 Punkte (3:9 Tore)

Somit traf man in Runde drei auf den früheren Dauerrivalen SV Olympia Borghorst. Die Lauterer schafften es zwar, den gegnerischen Spielmacher komplett auszuschalten und bestimmten eindeutig das Geschehen – allerdings vergaßen sie abermals das Torschießen. Nach einer 3:0 Führung, die zu diesem Zeitpunkt hätte schon mindestens doppelt so hoch ausgefallen sein müssen, wurde es gegen Ende nochmal spannend, als die Münsterländer auf 2:3 herankamen. Der Schlusspfiff rettete dem KSK jedoch den zweiten Sieg im dritten Spiel.

Tabelle nach der 3. Runde:
 1. Stolberger SV I                6:0 Punkte (14:6 Tore)
 2. SCC Calypso Brüssel     4:2 Punkte (14:7 Tore)
 3. SV Derne 49                    4:2 Punkte (16:12 Tore)
 4. Kaiserslauterer SK         4:2 Punkte (9:7 Tore)
 5. SC Aqua Köln                  4:2 Punkte (13:12 Tore)
 6. SGW Bielefeld                 2:4 Punkte (15:13 Tore)
 7. SV Olympia Borghorst  2:4 Punkte (11:12 Tore)
 8. SSF Bonn                        2:4 Punkte (15:17 Tore)
 9. PSV Stuttgart                 2:4 Punkte (10:21 Tore)
10. Stolberger SV II             0:6 Punkte (5:15 Tore)

Bis zur Viertrundenpartie gegen den SV Derne hatten die Krokodile dann offensichtlich ordentlich Zielwasser getrunken und zeigten von Beginn an, dass man keine Lust auf eine weitere Zitterpartie hatte. Bis man dem Gegner das erste Tor gestattete, traf man selbst achtmal - am Ende stand mit 11:3 sogar das höchste Ergebnis des gesamten Turniers auf der Anzeigetafel und fast der komplette Kader hatte sich in die Torschützenliste eingetragen.

Tabelle nach der 4. Runde:
 1. Stolberger SV I               8:0 Punkte (17:7 Tore)
 2. Kaiserslauterer SK        6:2 Punkte (20:10 Tore)
 3. SCC Calypso Brüssel    4:4 Punkte (15:10 Tore)
 4. SGW Bielefeld                4:4 Punkte (22:19 Tore)
 5. SSF Bonn                        4:4 Punkte (22:22 Tore)
 6. SC Aqua Köln                 4:4 Punkte (19:19 Tore)
 7. SV Derne 49                   4:4 Punkte (19:23 Tore)
 8. SV Olympia Borghorst  2:6 Punkte (16:19 Tore)
 9. Stolberger SV II              2:6 Punkte (9:18 Tore)
10. PSV Stuttgart                2:6 Punkte (13:25 Tore)

Zum Abschluss der letzten Runde des Schweizer Systems traf man somit nochmals auf die verlustpunktfreie erste Mannschaft des Gastgebers und da alle anderen Teams mittlerweile mindestens zwei Niederlagen auf dem Konto hatten, waren aufgrund des hervorragenden Lauterer Torverhältnisses schon vorab zwei Dinge klar: Erstens würde der KSK auch bei einer Niederlage mit bis zu fünf Treffern auf Platz zwei des Gesamtklassements bleiben und zweitens würde der Endspielgegner dann auf alle Fälle noch einmal Stolberger SV I heißen.

Da beiden Kontrahenten diese Konstellation offensichtlich jedoch nicht bewusst war, entwickelte sich ein Duell ohne taktische Zwänge. Die Krokodile hatten den Schwung aus ihrem Kantersieg optimal in die letzte Vorrundenpartie übernommen und spielten gegen den Turnierfavoriten erneut auf Augenhöhe mit. Im Gegensatz zum ersten Aufeinandertreffen ließ die Abwehr aber kaum etwas zu und immer wieder schaffte man es, die Würfe der Stolberger in letzter Sekunde zu blocken. Auch offensiv wusste man zu glänzen und war insbesondere durch Schnellangriffe erfolgreich. Der 5:2 Sieg hievte die Lauterer dann zum Abschluss der Vorrunde sogar wieder auf Platz eins der Gesamttabelle.

Tabelle nach der 5. Runde / Abschluss der Vorrunde:
1. Kaiserslauterer SK              8:2 Punkte (25:12 Tore)
2. Stolberger SV I                    8:2 Punkte (19:12 Tore)
3. SGW Bielefeld                      6:4 Punkte (24:20 Tore)
4. SC Aqua Köln                       6:4 Punkte (25:22 Tore)
5. SV Derne 49                         6:4 Punkte (25:28 Tore)
6. SCC Calypso Brüssel         4:6 Punkte (16:12 Tore)
7. SSF Bonn                             4:6 Punkte (25:28 Tore)
8. PSV Stuttgart                      4:6 Punkte (17:27 Tore)
9. SV Olympia Borghorst       2:8 Punkte (21:25 Tore)
10. Stolberger SV II                 2:8 Punkte (11:22 Tore)

Bevor es im Herren-Finale zum dritten Duell KSK gegen den Stolberger SV I kam, spielten auch die Damen (die zuvor ihre Begegnungen immer zwischen den einzelnen Runden der Männer austrugen) ihren Sieger aus. Nach Halbfinals und Endspielen hatte die Reihenfolge der Vorrunde hier immer noch Bestand: Die SGW Essen wurde durch einen 7:5 Erfolg gegen den Düsseldorfer SC Turniersieger und Calypso Brüssel sicherte sich durch ein klares 9:1 gegen das Stolberger Damenteam Rang drei.

Damen Vorrunde:             1. SGW Essen                    6:0 Punkte (21:6 Tore)
                                             2. Düsseldorfer SC           4:2 Punkte (16:7 Tore)
                                             3. SSC Calypso Brüssel   2:4 Punkte (14:16 Tore)
                                             4. Stolberger SV                0:6 Punkte (1:23 Tore)
Damen Halbfinale:            SGW Essen         - Stolberger SV                8:0
                                             Düsseldorfer SC - SSC Calypso Brüssel   4:3
Damen Spiel um Platz 3: Stolberger SV     - SSC Calypso Brüssel    1:9
Damen Endspiel:               SGW Essen         - Düsseldorfer SC            7:5

Bei den Männern änderten die Spiele um Platz 9 (Borghorst gewinnt 6:2 gegen Stolberg II) und Platz 7 (Bonn besiegt Stuttgart 6:5) ebenfalls nichts an der Vorrunden-Sequenz – davor tauschten hingegen Derne und Brüssel (6:7 im Spiel um Platz 5), sowie Bielefeld und Köln (3:6 im kleinen Finale) nochmal die Plätze.

Nachdem schon die beiden ersten Begegnungen der Krokodile mit den Gastgebern durchaus sehenswert waren, versprachen sich die Zuschauer vom Endspiel einiges an Spannung – und sie wurden nicht enttäuscht. Wie bereits in der Partie zuvor, ließ die Lauterer Abwehr so gut wie nichts anbrennen – allerdings hatte die Stolberger Defensive die KSK-Angreifer diesmal besser im Griff und unterband mögliche Konter der Lauterer, die sich aber trotzdem einige Großchancen erspielten. Außer zum 1:0 Mitte der ersten Halbzeit wollte der Ball jedoch einfach kein weiteres Mal über die Linie. Darüber, dass er kurz vor dem Halbzeitpfiff ebenfalls nicht komplett die Linie überquert hatte, war man sich im Lager der Krokodile auch bei einem Treffer der Hausherren einig. Die Schiedsrichter sahen es aber leider anders, sodass es mit 1:1 in die Pause ging. Beflügelt vom späten Ausgleich und begünstigt durch die leichte Unruhe, die bei den Lauterern auch nach dem Wechsel noch nicht ganz verflogen war, kam Stolberg im zweiten Abschnitt besser ins Spiel. Die Partie verlief zwar weiter auf Messers Schneide, allerdings sollte den Krokodilen kein zweiter Treffer mehr gelingen, während die Gastgeber sogar noch zweimal jubeln durften und mit 3:1 ihren fünften Turniersieg bei den letzten sechs Austragungen feiern durften.

Spiel um Platz 9: SV Olympia Borghorst - Stolberger SV II             6:2
Spiel um Platz 7: SSF Bonn                       - PSV Stuttgart                 6:5
Spiel um Platz 5: SV Derne 49                  - SCC Calypso Brüssel    6:7 n5m
Spiel um Platz 3: SGW Bielefeld               - SC Aqua Köln                 3:6
Endspiel:               Kaiserslauterer SK       - Stolberger SV I               1:3

Spielertrainer Dirk Feddeck war von der Performance seines gesamten Teams trotz der Finalniederlage äußerst beeindruckt und bescheinigte vor allem seinen Youngsters - wie bereits in Friedrichsthal, wo man ebenfalls nur dem Turniersieger unterlegen war – tolle Auftritte. Für die nach aktuellem Stand voraussichtlich am 22. Januar 2022 mit dem Spiel gegen den SV 08 Saarbrücken beginnende Saison in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, scheint das neu formierte Team des KSK jedenfalls bestens gerüstet zu sein. Dort wird man mit einer normalen Doppelrunde dann auch wieder auf einen bekannteren Modus treffen – obwohl der Versuch mit dem „Schweizer System“ sicherlich als ein interessanter Ansatz gesehen werden darf. Die Idee, dass man vermehrt auf gleichstarke Gegner trifft, brachte viele spannende Spiele und nur wenige deklassierende Ergebnisse, die den unterlegenen Teams durchaus den Spaß am Spiel nehmen könnten. Dass man bis zur finalen Auswertung aller Begegnungen einer Runde allerdings nicht weiß, wann man zum nächsten Mal ins Wasser springen muss, ist hingegen durchaus etwas gewöhnungsbedürftig, birgt aber auch zusätzliche Spannung. Zu kontroversen Diskussionen führte jedoch die Zusatzregel, dass die gleiche Paarung auch während der Vorrunde öfter stattfinden kann. Nicht nur im Fall der Lauterer, die sich insgesamt dreimal mit Stolberg I messen durften bzw. mussten, traten doppelte Begegnungen auf. Bis auf ein Team hatten alle Teilnehmer mindestens einen Mehrfach-Gegner: Während lediglich dem SCC Calypso Brüssel sechs unterschiedliche Mannschaften gegenüberstanden, traf es den SC Aqua Köln besonders „hart“, denn mit der SGW Bielefeld (dreimal), den SSF Bonn (zweimal) und Olympia Borghorst hatte man es lediglich mit drei verschiedenen Teams zu tun. Etwas Feinschliff ist also zukünftig beim Schweizer System im Wasserball definitiv noch möglich. (sts)

So spielten sie: Thomas Schulte (Stolberger SV/im Tor), José Alberto Morales Torres (3 Treffer), Niklas Birich (1), Stefan Raspudic (1), Leon Birich, Jens Feddeck (2), Pascal Hinz (SV Friedrichsthal/3), Lukas Starck (1), Stefan Stranz, Jan-Philipp Minges (2), Yannis Künstle (SV Friedrichsthal/8), Stefan Schmidt (SV Friedrichsthal/2), Dirk Feddeck (3)

Autor:

Stefan Stranz aus Kaiserslautern

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