Herausragendes soziales Engagement und einzigartige Ehrungen
Das Leben nach der Zeit als aktiver Fußballer

Fritz Walter wurden auch nach seiner Fußballerlaufbahn zahlreiche höchste Auszeichnungen verliehen  Foto: Ralf Vester
  • Fritz Walter wurden auch nach seiner Fußballerlaufbahn zahlreiche höchste Auszeichnungen verliehen Foto: Ralf Vester
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Fritz Walter. Fritz Walter engagierte sich in seinem Wohnort Alsenborn für den Sportverein und schaffte es ab 1962 dreimal hintereinander aufzusteigen. Er hatte mit Willi Hölz, Otto Render und Erwin Rödler drei ehemalige Rote Teufel verpflichtet, danach kam noch Gerhard Ahrens dazu und schaffte es bis in die zweithöchste Spielklasse der damaligen Zeit, die Regionalliga Südwest.

Erfolgsstory mit dem SV Alsenborn

1968 errang er die Meisterschaft und wurde dritter der Aufstiegsrunde. Nur der Erste kam in die Bundesliga: Hertha BSC. Ein Jahr später wurde Alsenborn wieder Meister und es fehlte nur ein Punkt zur Bundesliga. 1970 versuchte es Alsenborn ein drittes Mal und wurde wieder nur Dritter. Danach verließen 31 Spieler den Verein. Auch Fritz Fuchs und Walter Frosch spielten beim Alsenborn, bevor sie zum 1. FCK wechselten.
Fritz Walter blieb bis zu seinem Tod bodenständig und natürlich. Er war allen Menschen gegenüber freundlich, konnte keine Bitte abschlagen und engagierte sich sozial. Er betrieb mit seiner Frau Italia ein Kino in der Karl-Marx-Straße und eine Wäscherei. Viele Jahre war er Repräsentant der Sepp-Herberger-Stiftung - aus Verbundenheit zum „Chef“. Die Stiftung kümmerte sich um die Resozialisierung jugendlicher Straftäter.

Gründung der Fritz-Walter-Stiftung

1999 wurde vom Deutschen Fußball-Bund, dem Land Rheinland-Pfalz, dem DFB-Sportförderverein und dem 1. FCK die Fritz-Walter-Stiftung gegründet. Sie fördert die allgemeine sportliche Jugendarbeit und unterstützt auch Maßnahmen zur Integration von Jugendlichen in die Gesellschaft sowie die Leistung eines Beitrages zur Völkerverständigung vor allem mit den mittel- und osteuropäischen Staaten. Kein Fußballer wurde mehr geehrt als Fritz Walter. Er war der erste Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft, das Betzenberg-Stadion wurde in Fritz-Walter-Stadion umbenannt und bekam das Bundesverdienstkreuz. Die einzige Ehrenbürgerschaft des Landes Rheinland-Pfalz, die er zu seinem 80. Geburtstag bekam, wurde für ihn erfunden, da er alle anderen Auszeichnungen schon hatte.

Eine Stadt und eine ganze Nation trauern

Am 17. Juni 2002 starb Fritz Walter. Kaiserslautern und ganz Deutschland trauerten um ihn. Nur kurze Zeit nach dem Tod seiner geliebten Frau Italia war er im Alter von 81 Jahren in Enkenbach-Alsenborn verstorben. Die deutsche Nationalmannschaft gedachte ihm beim WM-Spiel gegen die USA (in Japan/Südkorea) mit einer Schweigeminute. Bei der bewegenden Trauerfeier im Fritz-Walter-Stadion sagte der damalige DFB-Präsident Mayer-Vorfelder: „Fritz Walter war mehr als ein Vorbild und Idol - er ist ein Mythos.“ Auch die Westkurve gedachte mit einer Choreographie beim ersten Heimspiel des FCK (gegen Schalke) der neuen Saison dem Idol.
An seinem vierten Todestag fand in „seinem“ Stadion das WM-Spiel Italien - USA statt. Gerne hätte Fritz Walter ein Spiel der WM 2006 auf dem Betzenberg erlebt. Ohne sein Engagement im Vorfeld wäre Kaiserslautern nicht Austragungsort der Weltmeisterschaft geworden. Bei diesem Spiel fand im Stadion abermals eine Gedenkminute für Fritz Walter statt. Er ist damit der Einzige, dem bei zwei WM-Turnieren gedacht wurde. jv

Autor:

Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern

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