Interview: Thorsten Haferanke tritt als Landratskandidat für die SPD an

- Der Landratskandidat der SPD: Thorsten Haferanke tritt als Herausforderer an
- Foto: Thomas Brenner/gratis
- hochgeladen von Monika Klein
Kreis Kaiserslautern. Die Landratswahl am Sonntag, 18. Mai 2025, rückt näher. Von den knapp 108.000 Menschen, die im Kreis leben, sind etwa wahlberechtigte 83.000 Bürger aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Mit ihrem Urnengang entscheiden sie darüber, wer in den kommenden acht Jahren an der Spitze der Kreisverwaltung steht. Thorsten Haferanke ist der SPD-Kandidat für den Chefsessel im Kreishaus und damit der Herausforderer des amtierenden Landrats Ralf Leßmeister (CDU). Sein Wahlslogan lautet: "Mit Herzblut für den ganzen Landkreis". Das Wochenblatt Kaiserslautern hat ihm vorab fünf Fragen gestellt.
Von Monika Klein
??? Herr Haferanke, der Wahlkampf ist in vollem Gange. Welche Eindrücke nehmen Sie mit?
Thorsten Haferanke: Ich erlebe viele offene Gespräche – an Haustüren, auf Festen, auf der Straße. Die Menschen sind interessiert, nachdenklich und oft dankbar, dass es bei der Landratswahl überhaupt eine echte Wahl gibt. Das motiviert mich sehr.
??? Was ist Ihrer Ansicht nach das drängendste Problem im Kreis?
Haferanke: Es gibt mehrere Herausforderungen, aber das Thema bezahlbarer Wohnraum steht ganz oben. Besonders für junge Familien, ältere Menschen und Menschen mit mittlerem Einkommen wird es zunehmend schwer, eine passende Wohnung zu finden. Da hilft es wenig, nur über die finanzielle Ausstattung der Landkreise zu klagen. Wer Verantwortung übernimmt, muss auch Ideen einbringen, wie sich die Einnahmeseite verbessern lässt. Eine kreiseigene Wohnungsbaugesellschaft kann hier ein Schlüssel sein – sozial, wirtschaftlich und strukturell sinnvoll.
??? Welche anderen Schwerpunkte setzen Sie und wie wollen Sie sie angehen?
Haferanke: Ich will Schulen modernisieren, Ortskerne stärken, Verwaltung vereinfachen, den öffentlichen Personennahverkehr ausbauen und echten Klimaschutz ermöglichen – konkret vor Ort, zum Wohle der Menschen und nicht nur im Wahlprogramm. Alles mit Blick auf nachhaltige Strukturen, soziale Gerechtigkeit, mehr Entlastungen für die Menschen im Landkreis und mehr Bürgerbeteiligung – pragmatisch, offen und lösungsorientiert.
??? Warum sollten Bürger Sie wählen?
Haferanke: Ich kandidiere nicht gegen jemanden, sondern für eine andere Art von Politik: ehrlich, nahbar, sachkundig. Ich höre zu und bringe 20 Jahre Verwaltungserfahrung mit – und den Mut, Dinge zu verändern.
??? Sollten Sie die Wahl gewinnen, was wird Ihre erste Amtshandlung sein?
Haferanke: Ich werde mit allen Kreistagsfraktionen das Gespräch suchen. Denn Veränderungen gelingen nur gemeinsam. Zudem möchte ich eine digitale Beteiligungsmöglichkeit für Kinder und Jugendliche schaffen – direkt, unkompliziert, auf Augenhöhe.
Thorsten Haferanke
Thorsten Haferanke wurde am 27. November 1974 in Kaiserslautern geboren. Er ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Von 2009 bis 2017 lebte er in Frankelbach, seit 2017 wohnt er wieder in seinem Heimatort Olsbrücken. Nach dem Besuch der Grundschule in Olsbrücken wechselte er zum Burggymnasium in Kaiserslautern, das er mit dem Abiturzeugnis verließ. Daran schloss sich ein einjähriger Zivildienst beim Deutschen Roten Kreuz in Kaiserslautern an. Zum Studium zog es Haferanke nach Essen, wo er an der Gesamthochschule Erziehungswissenschaften/Pädagogik mit universitärem Diplom studierte. Nach dem Abschluss seines Studiums Anfang 2003 trat er im Juli des gleichen Jahres die Arbeitsstelle bei der Kreisverwaltung Kaiserslautern an. Beschäftigt war er mit jeweils 50 Prozent im Jugendamt und im Sozialamt, seit Juli 2008 dann zu 100 Prozent im Jugendamt. Seit September 2022 hat er die Fachbereichsleitung der Sozialen Dienste inne. Während seines Studiums hat er zwei jeweils zweimonatige Aufenthalte in Athen absolviert, einmal an der Kapodistras Universität im Sommer 1998 und einmal ein Verwaltungspraktikum im Herbst 2000. Neben Pfälzisch und Hochdeutsch spricht er Englisch, Neugriechisch, Italienisch und etwas Französisch. Geringe Sprachkenntnisse hat er außerdem in Spanisch und Russisch.


Autor:Monika Klein aus Kaiserslautern |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.