Budget für Arbeit
Gemeinschaftswerk vermittelt erfolgreich

„100 Vermittlungen – das sind 100 ganz unterschiedliche Geschichten“: So beschreibt Karsten Lutz, Fachkraft für betriebliche Integration, den Erfolg der Westpfalz-Werkstätten in Landstuhl, die gerade den 100. Teilnehmer ins Budget für Arbeit vermittelt hat.
Das Budget für Arbeit ist eine Geldleistung, mit der Menschen mit Behinderungen, die in einer Werkstatt für behinderte Menschen beschäftigt sind, der Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt erleichtert werden soll. Die Geldleistung wird als "Budget für Arbeit" an den neuen Arbeitgeber gezahlt. Die Budgetnehmer nehmen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf, werden tariflich entlohnt und sind - außer in der Arbeitslosenversicherung - sozial versichert. Die Rückkehr in die Werkstatt steht offen.

Das Budget für Arbeit gibt es in RLP seit 2006, 36 Werkstätten nehmen daran teil. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum rund 415 Menschen vermittelt, 100 davon kommen aus den Westpfalz-Werkstätten Landstuhl, Kaiserslautern und Ramstein-Miesenbach. Karsten Lutz, der im JobWERK des Gemeinschaftswerks in Kaiserslautern sein Büro hat, ist seit 2006 mit der betrieblichen Integration befasst. Zwar gab es vorher auch bereits Menschen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt eine Beschäftigung fanden, aber erst mit dem Budget für Arbeit wurde dieses Angebot gezielt gefördert und ein verbindliches rechtssicheres Vorgehen erarbeitet. 100 Menschen haben Karsten Lutz und seine Kollegen seitdem begleitet.
Neben der Akquise von interessierten Arbeitgebern steht die Suche nach Menschen im Mittelpunkt, die gerne an dem Programm teilnehmen möchten. Mancher kommt von sich aus auf das Team zu, andere werden angesprochen. Denn nicht für jeden ist das Budget für Arbeit geeignet. Wichtig ist Selbständigkeit, auch in der Mobilität, weiterhin das Vermögen, ein Aufgabenfeld zu übernehmen und eine gewisse Routine darin zu schaffen. „Große Bedeutung hat Verlässlichkeit“, hebt Lutz hervor. Diese Fähigkeiten werden in der Werkstatt gezielt gefördert.
Daneben muss der Bewerber in der Lage sein, auf die „Lebenswelt Werkstatt“ mit ihrem breiten arbeitsbegleitenden Angebot und ihren sozialen Kontakten zu verzichten. „Das wird oft unterschätzt“, so Lutz.
Welche Voraussetzungen braucht ein Betrieb, damit das Vorhaben gelingt? „Das Wichtigste: Die Bereitschaft, sich einzulassen“, sagt Karsten Lutz. Manchmal hat ein Mitarbeiter bereits Erfahrungen mit Menschen mit Beeinträchtigung oder die Firma hatte bereits geschäftlichen Kontakt mit dem Gemeinschaftswerk. Dann wird gemeinsam überlegt, wie der Arbeitsplatz des Budgetnehmers aussehen kann, welche Aufgaben ihm übertragen werden. Dabei ist das Team um Lutz stets behilflich, hier wird auch das Organisatorische abgewickelt und der Prozess begleitet – so lange wie nötig.
„Der Budgetnehmer braucht einen Ansprechpartner im Betrieb, der Zeit hat und Spaß daran, den Menschen zu begleiten“, ist Lutz` Erfahrung. „Wenn das alles gelingt, sind die Menschen eine wirkliche Bereicherung für die Firma, die oftmals ganz andere Aspekte in den Arbeitsalltag einbringen“.
Alicia Pieck hat den Schritt aus der Werkstatt gewagt und arbeitet im CAP-Markt auf dem Bännjerrück in Kaiserslautern. In einem langen Praktikum konnte sie herausfinden, ob die Arbeitsstelle zu ihr passt. Und das tat sie: Die Tätigkeit in dem Markt ist abwechslungsreich und macht ihr große Freude.
So geht es auch Flavia Popa. Die junge Frau ist in der DRK-Kita in Kaiserslautern beschäftigt. „Ich liebe Kinder“, strahlt sie. Flavia Popa arbeitet 30 Stunden in der Woche in der Küche und hilft beim Zubereiten und Auftragen der Mahlzeiten. Erfahrungen in Hauswirtschaft und Küche hatte sie bereits in den Werkstatt-Werkstätten gesammelt. „Ich freue mich jeden Tag auf die Arbeit und kann mit meinem Geld gut leben“.
Eine 30-Stunden Woche hat auch Marcel Schmitt. Der Staplerfahrer arbeitet bei Freudenberg in Kaiserslautern. Er hat bereits in einer Spedition gearbeitet und nach einer Rückkehr in die Werkstatt wieder den Sprung auf den ersten Arbeitsmarkt getan.
„Ich finde es klasse“: Das ist das Fazit von Marius Moßmann, der bei der Firma SKS in Kaiserslautern arbeitet. Dort ist er verantwortlich für das Verpacken und Konfektionieren von Teilen. Er fühle sich wohl und sehr sicher: „Es ist ein ganz anderes Gefühl für mich, hier zu arbeiten“.
Das Ökumenische Gemeinschaftswerk Pfalz GmbH:
Gegründet wurde das Ökumenische Gemeinschaftswerk Pfalz GmbH im Jahr 1968 durch die Gesellschafter, den Caritasverband für die Diözese Speyer und die Evangelische Heimstiftung Pfalz. Die Ziele des ökumenischen Gemeinschaftswerkes orientieren sich am caritativ-diakonischen Auftrag der Kirchen. Das Gemeinschaftswerk bietet ambulante, teilstationäre und stationäre Hilfen in Einrichtungen und Diensten für Kleinkinder, Kinder, Jugendliche, Erwachsene und alte Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen sowie für Menschen, die von Behinderung bedroht sind, an. Im stationären und teilstationären Bereich werden rund 2000 Menschen betreut. Hinzu kommen rund 2000 Menschen, die ambulant unterstützt werden. Außerdem betreut und qualifiziert das Gemeinschaftswerk langzeitarbeitslose Menschen. Einrichtungen des Gemeinschaftswerks sind die Reha-Westpfalz Landstuhl, die Westpfalz-Werkstätten Landstuhl, die Ludwigshafener Werkstätten, die Mauritius-Schule Zweibrücken-Wattweiler, die Blieskasteler Werkstätten, das Haus im Westrich in Kusel, die mobilen Dienste mit Sitz in Landstuhl und die neue Arbeit Westpfalz Kaiserslautern. Außerdem ist das Gemeinschaftswerk Alleingesellschafter des Integrationsbetriebs Simotec GmbH in Kaiserslautern. Sitz der Gesellschaft ist Landstuhl.
Das Ökumenische Gemeinschaftswerks Pfalz beschäftigt rund 1200, Simotec rund 200 Mitarbeiter an mehr als 40 Standorten in der Pfalz und Saarpfalz.

Ökumenisches Gemeinschaftswerk Pfalz GmbH, Öffentlichkeitsarbeit, Friederika Will, Luitpoldstraße 4, 66849 Landstuhl, Tel. 06371/618844, fwill@gemeinschaftswerk.de

Autor:

Friederika Will aus Kaiserslautern

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