Verheiratet mit den Verlobten durch Italien
Cimitero Monumentale - Mailand
- Irene vor dem Grab von Alessandro Manzoni
- Foto: Stephan Alberti-Riedl
- hochgeladen von Stephan Alberti-Riedl
Das Wort Mausoleum hat eine interessante Wortherkunft. Als die Griechen im vierten Jahrhundert in Persien waren, trafen sie auf den Statthalter Mausolos, der ein prächtiges Grabmal in Halikarnassos für sich bauen ließ. Dieses Grabmal war so beeindruckend, dass es zu den sieben Weltwundern der Antike zählte und das Wort Mausoleum sich im allgemeinen Sprachgebrauch für die Bezeichnung einer monumentalen Grabanlage durchgesetzt hat.
Etwas Ähnliches dürfte die Stadt Mailand beim Architekten Carlo Maciachini im 19. Jahrhundert in Auftrag gegeben haben: Einerseits wollten sie einen zentralen und modernen Friedhof, um im Zuge der Urbanisierung die Stadthygiene zu verbessern. Andererseits wollten sie, dass dieser Friedhof die Größe und Kultur von Mailand widerspiegelt.
Diese Aufgabe ist Maciachini gelungen: Als wir während unseres Urlaubs dort waren, machte uns der Cimitero Monumentale bereits aus der Ferne neugierig. Da hier Alessandro Manzoni begraben liegt, stand der Friedhof fest auf unserer Besuchsliste. Zunächst schauten wir uns die schön gestalteten Gräber an und bewunderten die Statuen und Skulpturen von Engeln und Heiligen. Weiterhin durften wir einen Blick auf zwei alte Leichenwagen werfen, die früher zum Einsatz kamen, aber heute nur noch zur Ansicht dienen. Auch kunstvolle Inschriften zogen unsere Aufmerksamkeit auf sich, bevor wir über einen Aufzug und einen längeren überdachten Korridor mit weiteren Gräbern im Famedio ankamen.
Das Famedio (Tempel des Ruhms) ist das riesige Gebäude am Eingang des Friedhofs. Ursprünglich sollte es eine Kirche werden, aber wurde zur Ehrenhalle für bedeutende Persönlichkeiten Italiens umfunktioniert. Manzoni war der erste, der in dieser Halle beigesetzt wurde: Er hat einen Ehrenplatz inmitten des Heiligtums in einem Steinsarg, der kunstvoll mit Tafeln und Statuen geschmückt ist. Den Respekt, den die Stadt Manzoni zollt, war hier fast mit den Händen greifbar.
Unser Fazit: Wir können den Cimitero Monumentale von Mailand für einen kleinen Ausflug wärmstens empfehlen.
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