Ein Abend voller Liebe
Emotionales Release-Konzert von "Oktober" im Cotton Club
- Clara Rothländer (Mitte) alias "Oktober" hatte ihre Band aus Berlin mit dabei im Cotton Club der Kammgarn
- Foto: Ralf Vester
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Kaiserslautern. Was für ein wundervoller Abend in einer ganz intimen Atmosphäre im Cotton Club des Kulturzentrums Kammgarn. Das altehrwürdige und besondere Ambiente dieser Bühne bot den perfekten Rahmen für die Singer-/Songwriterin und Produzentin „Oktober“, die mit bürgerlichem Namen Clara Rothländer heißt, um ihren Fans die Debüt-EP „Everyone’s Sorry“ zu präsentieren. Die 24-Jährige, die ihren Lebensmittelpunkt seit einigen Jahren in Berlin hat, genoss das Heimspiel in ihrer Heimatstadt Kaiserslautern in vollen Zügen. Die queere Künstlerin strahlte von Anfang bis Ende übers ganze Gesicht, und man sah ihr an, wie pudelwohl sie sich bei diesem Auftritt fühlte. Familie, Freunde, Fans, musikalische Weggefährten und sogar einige Lehrer ihrer einstigen Schule, des Gymnasiums am Rittersberg, waren gekommen, um der EP-Release beizuwohnen.
Rückkehr an einen ganz besonderen Ort
Oktober hatte ihre Band aus Berlin mitgebracht und gab zwischen ihren Songs charmant und humorvoll Einblicke in ihren musikalischen Werdegang – angefangen bei der gerade mal neunjährigen Clara, die vor 15 Jahren auf genau dieser Bühne im Rahmen eines Auftritts mit der Modern Music School mit schwarzer Perücke und im Paillettenkleid Aretha Franklin zum Besten gegeben hatte. Die Liebe, die sie am Mittwoch ins Publikum ausstrahlte, bekam sie von den Anwesenden eins zu eins zurückgespiegelt. So entwickelte sich ein emotional unheimlich dichter Abend mit ganz viel guter Musik.
Clara Rothländer hatte all ihre Songs im Gepäck, die sie seit Herbst 2021 unter dem Künstlernamen „Oktober“ herausgebracht hat. Hinzu kamen einige noch unveröffentlichte Lieder. Mit ihrer warmen, vollen Stimme, mit der sie in allen Tonlagen zu brillieren versteht, zog sie das Publikum sofort in ihren Bann. Das Spektrum reichte von treibenden Songs mit satter Unterstützung von Schlagzeug, Bass und Gitarre, wie „Decor Element“ und „Love’s The Hardest Part“, über Feel Good Songs, wie „Really, Really Like You“, bis hin zum wunderbar reduziert arrangierten neuen Lied „Father“, das am 18. Mai offiziell das Licht der Welt erblickte.
Emotionaler Höhepunkt des Abends
Die Zeile "Everyone's Sorry" aus diesem Lied ist zugleich Namensgeber für die Debüt-EP. Mit „Father“ verarbeitet die gebürtige Lautrerin den Tod ihres Vaters vor zehn Jahren. Deshalb hat sie sich auch bewusst für den Vatertag als Release-Datum für diesen Track entschieden. Es war der emotionale Höhepunkt des Abends. Als die Sängerin diesen zutiefst berührenden Song präsentierte, hätte man eine Stecknadel fallen hören können, so ruhig war es im Cotton Club.
Clara Rothländer zeigte an diesem Abend eindrucksvoll, wie facettenreich ihr musikalisches Schaffen ist, welch riesengroßes Herz sie hat und dass sie ohne jeden Zweifel das Zeug dazu hat, ihr Publikum über eineinhalb Stunden und mehr auf das Beste zu unterhalten – inklusive Animation der Zuschauer zu einem dreistimmigen Chor. Kreativität und Produktivität der 24-Jährigen sind ungebrochen. Es befinden sich noch viele neue musikalische Pfeile in ihrem Köcher. Nach der Präsentation der Debüt-EP sollen möglichst bald schon ihre gesammelten Werke auf Vinyl erscheinen, die auf dem Patreon-Profil der Künstlerin vorbestellt werden kann.
Ein bemerkenswertes Konzert also im Cotton Club der Kammgarn, den auch schon Stars wie Mark Forster einst als Sprungbrett für ihre Karriere zu nutzen verstanden. Wie sagte Clara Rothländer so schön mit einem Augenzwinkern über das Konzert im gut gefüllten Club und die besondere Atmosphäre: „Daran könnte ich mich echt gewöhnen.“ Wir uns auch, liebe Clara!
Alle Links zur Künstlerin:
Autor:Ralf Vester aus Kaiserslautern |
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