Corona: Mit umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen schützt die Lebenshilfe Südliche Weinstraße die Menschen in den Einrichtungen in ihrer Trägerschaft
Vorerst keine Therapien vor Ort im Autismuszentrum Südpfalz – Beratung am Telefon und über digitale Medien finden statt

Foto: Lebenshilfe

Zum aktuellen Überblick gelangen Sie hier.

Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, gilt es, persönliche Kontakte auf ein notwendiges Minimum zu reduzieren. Vor diesem Hintergrund finden in den Räumlichkeiten des Autismuszentrum Südpfalz in Herxheim seit Dienstag, 24. März, bis auf Weiteres keine Therapien mehr statt. „Schon in der vergangenen Woche haben wir beschlossen, als Vorsichtsmaßnahme die therapeutischen Maßnahmen in Gruppen – das Sozialtraining – vorläufig wegfallen zu lassen. Aus hygienischen Gründen setzen wir zudem die frühkindlichen Therapieangebote aus“, erläutert Alexander Rupp, Geschäftsbereichsleitung Wohnen und Familie. „Dessen ungeachtet möchten wir Menschen, bei denen eine Autismus-Spektrum-Störung vorliegt, und ihre Familien auch weiterhin unterstützen. Wir setzen nun vor allem auf telefonische Beratung. Außerdem sollen vermehrt digitale Medien zum Einsatz kommen.“

Bereits seit Montag, 23. März, bleibt die Südpfalzwerkstatt bis auf Weiteres geschlossen. Diese Vorsichtsmaßnahme gilt für alle Standorte dieser Einrichtung der Lebenshilfe Südliche Weinstraße in Offenbach, Herxheim und Wörth. „Unsere Fürsorgepflicht gegenüber den Menschen mit Behinderung, die bei uns arbeiten und die wir begleiten, macht diesen Schritt unumgänglich“, betont Geschäftsführerin Marina Hoffmann. Alle Mitarbeiter mit Behinderung sind bis auf Weiteres von der Arbeit freigestellt. Dies gilt auch für sämtliche Außenarbeitsplätze. Alle Mitarbeiter mit Behinderung erhalten weiterhin ihren Lohn. Die Lebenshilfe Südliche Weinstraße bietet eine Notbetreuung an. Aus Sicherheitsgründen können nur Mitarbeiter mit Behinderung das Angebot der Notbetreuung in der Südpfalzwerkstatt nutzen, die keiner Personengruppe angehören, bei denen eine Erkrankung mit erhöhter Wahrscheinlichkeit einen schweren Verlauf nehmen würde – etwa wegen ihres Alters oder aufgrund von Vorerkrankungen. Damit orientieren wir uns an den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI).

Die Mitarbeiter ohne Behinderung sind nach wie vor in den Werken vor Ort im Einsatz. „Wir versuchen, im möglichen Umfang unseren Kunden aus Industrie und Handwerk weiterhin zur Verfügung zu stehen und Aufträge mit hoher Priorität zu bearbeiten. Hinsichtlich Rückfragen zum Stand ihrer Aufträge stehen unseren Kunden die bekannten Ansprechpartner zur Verfügung“, erläutert Martin Heger, Geschäftsbereichsleitung Arbeit.

Wirkungsvolles Maßnahmenpaket
Bereits Ende Februar wurden in der Südpfalzwerkstatt zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen getroffen und seither sukzessive ausgebaut. Sie betreffen insgesamt etwa 830 Mitarbeiter mit Behinderung und 240 Mitarbeiter ohne Behinderung. Die Lebenshilfe Südliche Weinstraße beschließt in Abstimmung mit dem rheinland-pfälzischen Sozialministerium täglich neue Maßnahmen, die erforderlich sind, um die Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Unter anderem können in allen Einrichtungen der Lebenshilfe Südliche Weinstraße bis auf Weiteres keine externen Besucher empfangen werden. „Diese Vorsichtsmaßnahme ist notwendig, um insbesondere für Personengruppen mit erhöhtem Infektionsrisiko die Ansteckungsgefahr so gering als möglich zu halten“, so Geschäftsführerin Marina Hoffmann. Nachdem auf Anordnung der Landesregierung seit dem 16. März alle Kindergärten und Schulen in Rheinland-Pfalz für den regulären Betrieb geschlossen sind, gewährleisten die inklusiven Kindertagesstätten „Löwenzahn“ in Landau sowie „Pusteblume“ in Bad Bergzabern eine Notbetreuung für Kinder, deren Eltern einer Arbeit nachgehen, die zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung nötig ist und die keine andere Betreuungsmöglichkeit finden.

Die Cafeteria im Landgericht Landau bleibt bis auf Weiteres geschlossen. Das hat die Lebenshilfe Südliche Weinstraße in Abstimmung mit den Justizbehörden des Landes entschieden. Als bewusste Sicherheitsmaßnahme hat die Lebenshilfe Südliche Weinstraße am 21. März das Hotel Kurpfalz geschlossen, zunächst bis zum 5. April. Ebenso hat das Casino im Gebäude der Hauptverwaltung der Sparkasse Südliche Weinstraße in der Landauer Marie-Curie-Straße 5 am Freitag, 20. März, den Restaurantbetrieb bis auf Weiteres eingestellt. Das Catering-Angebot der Lebenshilfe Südliche Weinstraße bleibt vorläufig bestehen. Im CAP-Markt in Herxheim können die Kunden weiterhin einkaufen. Sonntags ist jedoch ausschließlich der Backshop geöffnet. Zudem gelten verstärkte Sicherheitsvorkehrungen.

Nicht zuletzt verändert die Ausbreitung des Coronavirus auch den Alltag der Menschen, die in besonderen Wohnformen leben. „Schweren Herzens müssen wir auch die Besuche der Angehörigen und gesetzlichen Betreuer auf ein Minimum reduzieren“, bedauert Alexander Rupp, Geschäftsbereichsleitung Wohnen und Familie. Zudem passt die Lebenshilfe Südliche Weinstraße ihre tagesstrukturierenden Angebote für die Bewohner an. „Spiel, Beschäftigung und Ruhezeiten in einem festen zeitlichen Rahmen vermitteln Struktur, Halt und Sicherheit. Das gewährleisten wir auch weiterhin“, betont Alexander Rupp. Allerdings bleibt die Tagesbetreuung in der Hauptstraße 88 in Offenbach seit dem 19. März bis auf Weiteres geschlossen. Dieses  Betreuungsangebot wurde für erwachsene Menschen mit Behinderung konzipiert, die das Rentenalter erreicht haben beziehungsweise nicht mehr in der Lage sind, ihrer Arbeit in einer Werkstatt für behinderte Menschen nachzugehen. Damit zählen sie zu den Personengruppen mit erhöhtem Infektionsrisiko. „Umso wichtiger ist es, Gruppenaktivitäten zu vermeiden“, erläutert Alexander Rupp. „Stattdessen werden wir bedarfsgerechte Beschäftigung und Struktur im individuellen Rahmen sicherstellen.“

Auf ihrer Internetseite hält die Lebenshilfe Südliche Weinstraße Interessierte jederzeit über aktuelle Entwicklungen zu sämtlichen Einrichtungen auf dem Laufenden. Bei Rückfragen stehen ihnen die bekannten Ansprechpartner gerne zur Verfügung.

So herausfordernd die aktuelle Situation, die unter anderem ein hohes Maß an räumlicher Distanz erfordert, auch sein mag: „Es berührt mich sehr, Tag für Tag zu erleben, wie eng alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lebenshilfe Südliche Weinstraße sinnbildlich zusammenrücken“, sagt Marina Hoffmann stolz. „Gemeinsam werden wir Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen auch in Krisenzeiten auf ihrem individuellen Weg begleiten und ihnen Teilhabe sowie ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen – in jedem Lebensabschnitt und in allen Lebensbereichen.“      

Mehr Informationen zum Thema finden Sie hier.

Autor:

Dennis Christmann aus Offenbach

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