Interview mit Schulleiter Alexander Ott
Gegen den Fachkräftemangel - zeitgemäße, attraktive Bildungsgänge an den Berufsbildenden Schulen

Die neue Klasse der Kaufleute für Digitalisierungsmanagement - links Schulleiter Alexander Ott, rechts Fachlehrerin Andrea Meinzer und der Abteilungsleiter Thomas Prinz  | Foto: privat/gratis
  • Die neue Klasse der Kaufleute für Digitalisierungsmanagement - links Schulleiter Alexander Ott, rechts Fachlehrerin Andrea Meinzer und der Abteilungsleiter Thomas Prinz
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Germersheim. Der Fachkräftemangel ist auch in der Region Südpfalz ein großes Thema. Immer weniger Jugendliche entscheiden sich für eine Ausbildung, viele Stellen bleiben unbesetzt. Um diesem Trend entgegen zu wirken, ist es zwingend notwendig, das System der dualen Ausbildung modern und zeitgemäß zu halten - neue Berufsbilder in das Portfolio der berufsbildenden Schulen aufzunehmen. So geschehen dieses Jahr an der BBS Germersheim. Dort startete zum Schuljahresbeginn der neue Ausbildungsberuf "Kaufmann*frau für Digitalisierungsmanagement". Über das neue Berufsbild und die Aufgaben der berufsbildenden Schulen im Kampf gegen den Fachkräftemangel hat das "Wochenblatt" mit Schulleiter Alexander Ott gesprochen.

???: Seit diesem Schuljahr gibt es an der BBS Germersheim einen neuen Ausbildungsberuf – Kaufmann/frau für Digitalisierungsmanagement, nennt sich dieser. Beschreiben Sie unseren Lesern, was diese Kaufleute machen und wie ihre Ausbildung aussieht.
Alexander Ott: "Bei den Kaufleuten für Digitalisierungsmanagement handelt es sich um einen dreijährigen anerkannten kaufmännisch-technischen Ausbildungsberuf, der 2020 aus dem Informatikkaufmann hervorgegangen ist. Mit der Namensänderung sind allerdings auch neue fachlich Inhalte hinzugekommen. Kernaufgabe dieses Berufes ist die ökonomische Digitalisierung von Geschäftsprozessen. Im Detail umfasst dies unter anderem die Ermittlung des Bedarfs an IT-Systemen, das Erstellen von Softwarebeschreibungen incl. der Schulung von MitarbeiterInnen, das Erstellen von einfachen Anwender-Programmen, die Verwaltung und Koordination von IT-Systemen sowie die Bereiche Datenschutz und IT-Sicherheit."

???: Ihre Schüler*innen sind die Fachkräfte von morgen. Wie viele Schüler gibt es in diesem neuen Beruf an der BBS und ist diese Ausbildung ihrer Meinung nach bei Jugendlichen beliebt?
Alexander Ott: "Aktuell haben wir den neuen Bildungsgang mit zehn Schüler*innen begonnen. Wir sind aber optimistisch, dass wir die Zahl noch fast verdoppeln können. Schließlich ist das Thema Digitalisierung praktisch in allen Branchen und auch in der Verwaltung ein großes Thema. Dementsprechend steht den künftigen Absolventen ein sehr breites und attraktives Einsatzspektrum offen."

???: Welchen Schulabschluss benötigt man um Kaufmann/frau für Digitalisierungsmanagement zu werden? Und was lernen die Auszubildenden dann an der BBS Germersheim?
Alexander Ott: "In unsere Pionier-Klasse verfügen 3/4 der Auszubildende über das (Fach-)Abitur, 1/4 über die Mittlere Reife.
An der BBS Germersheim lernen die Auszubildenden überwiegend die theoretischen Grundlagen dieses Berufes. Hierzu gehören im technischen Bereich unter anderem Datenverarbeitung, Netzwerktechnik einfaches Programmieren, Datenschutz und Cyber-Sicherheit. Im kaufmännischen Bereich werden unter anderem die Themen Beschaffung, Absatz, Controlling sowie Projektmanagement behandelt. Uns ist bewusst, dass viele Unternehmen/Verwaltungen eventuell Probleme mit der Ausbildungsfähigkeit in dem einen oder anderen Thema haben. Deshalb bin ich sehr glücklich über das Angebot von Daimler Trucks, spezielle betriebsübergreifende Ausbildungsbausteine (zum Beispiel zum Thema Cyber-Sicherheit) anzubieten. Hier stellen wir bei Bedarf gerne den Kontakt her.

???: Auch im nächsten Schuljahr soll es an der BBS einen neuen Beruf geben. Können Sie dazu schon etwas sagen?
Alexander Ott: "Um dem enormen Fachkräftemangel bei den Erzieher*innen und in anderen sozialen Bereichen entgegenzuwirken, werden wir ab dem nächsten Schuljahr am Standort Wörth mit der Höheren Berufsfachschule Sozialassistenz einen neuen zweijährigen Vollzeit-Bildungsgang anbieten, welcher mit dem Abschluss „Staatlich geprüfte/r Sozialassistent/in“ endet.
Dieser Abschluss stellt in Rheinland-Pfalz den klassischen Zugang zur Erzieher/innen-Ausbildung dar. Alternativ können die Absolvent/innen auch gleich Vollzeit in einer Kindertageseinrichtung arbeiten. Mit freiwilligem Zusatzunterricht kann zudem die Fachhochschulreife erworben werden, so dass anschließend „Soziale Arbeit“ oder etwas anderes studiert werden kann.
Weitere Informationen hierzu kann man entweder über unsere Homepage www.bbs-germersheim.de oder über unser Sekretariat erhalten."

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Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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