Vortrag in Germersheim: Die Verfolgung der Sinti und Roma im Nationalsozialismus

- Vortrag von Wolfgang Blender in Germersheim
- Foto: Stadt Germersheim/privat/frei
- hochgeladen von Heike Schwitalla
Germersheim. Am 2. September 2025 lädt das Stadt- und Festungsmuseum gemeinsam mit der Kreisvereinigung Germersheim des Historischen Vereins der Pfalz e.V. zu einem besonderen Vortrag in das Weißenburger Tor ein. Beginn ist um 19:00 Uhr im Seminarraum des Tourismus-, Kultur- und Besucherzentrums, Europaplatz 1 in Germersheim.
Referent ist der Allgemeinmediziner im Ruhestand Dr. Wolfgang Blender, der über „Die Verfolgung der Sinti und Roma in Germersheim im Nationalsozialismus“ spricht. Die Verbrechen der NS-Zeit an der jüdischen Bevölkerung sind weitgehend bekannt, doch das Leid der Sinti und Roma geriet oft in den Hintergrund. Als „minderwertige Rasse“ stigmatisiert, diskriminiert, verfolgt und vielfach ermordet, zählen sie zu den am meisten vernachlässigten Opfergruppen.
Dr. Blender veröffentlichte 2024 eine 48-seitige Erinnerungsbroschüre, in der er das Schicksal von fünf Sinti- und Roma-Familien aus Germersheim dokumentiert. Neben persönlichen Lebensgeschichten beleuchtet er auch die historischen Hintergründe und gesetzlichen Grundlagen der Ausgrenzung. Seine langjährige Tätigkeit als Arzt in Germersheim brachte ihm engen Kontakt zu Angehörigen der Minderheit, die er zum Teil jahrzehntelang begleitete.
Als Mitglied des Vereins Interkultur Germersheim, der die Verlegung von Stolpersteinen in der Stadt initiierte, begann Dr. Blender gezielt nach weiteren NS-Opfern zu forschen. Der Vortrag bietet damit sowohl historische Einordnung als auch eindrucksvolle persönliche Einblicke in eine oft vergessene Seite der Stadtgeschichte.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim |
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