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Champion 500 – Automobil trifft Kunst

- Mathias Berkel und Christian Wahl im PAN-Museum mit Champion 500
- Foto: Brigitte Melder
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Germersheim. Am 5. September fand im „PAN, das Museum Tausendsassa Alkohol“ von Germersheim (Klosterstraße 2) eine nicht alltägliche Vernissage statt. Zum einen musste der Oldtimer von Ludwigshafen nach Germersheim geschafft werden und dazu auch noch über eine längere Baustelle, um an seinen momentanen Standort im Museum zu gelangen. Zum anderen fand im PAN-Museum eine Vernissage des Ludwigshafener Künstlers Marcus Zähringer statt, der einige Holzskulpturen in diesen außergewöhnlichen Räumlichkeiten als Brennereimuseum ausstellte. Schirmherren des Ganzen waren Mathias Berkel als Hausherr und Christian Wahl aus Limburgerhof. Genannt haben die beiden Macher die Ausstellung „Automobil trifft Kunst – Eine Begegnung zweier Welten“. Die Drei-Komponenten-Ausstellung beinhaltete den Champion 500, die Vernissage und die Geschichte des Museums.
Nachdem alle Ankömmlinge mit einem Sektempfang willkommen geheißen wurden, ging der offizielle Teil los mit der Begrüßung von Mathias Berkel. Er ist hier in Germersheim aufgewachsen und der Ursprung der Firma Berkel sei hier. 1847 gründete der Großvater diese Firma; Sinn und Zweck sei, zu vermitteln, dass Alkohol nicht nur zum Trinken da sei. Er kam auf die drei Gründe zu sprechen, weshalb heute gefeiert wird. Zum einen stünde da der Champion 500, den er und Christian Wahl für Ludwigshafen erworben haben. Eines Tages wird er im Stadtmuseum in Ludwigshafen stehen. Die andere Komponente ist das Museum mit dem Alkohol und eigentlich die wichtigste Komponente am heutigen Abend: die Kunst. Abgesehen von der aktuellen Kunst haben sie in dem Museum ein kleines Atelier als Dauerausstellung für die Kunst. Marcus Zähringer kommt aus Rheingönheim, wo ja auch die Firma von Mathias Berkel steht. Und die Halle, wo das Auto jetzt steht, hat sein Vater gebaut. Es fließen also heute ganz viele Dinge zusammen. Alkohol wurde jahrelang in Holzfässern gelagert und die Ausstellung befasst sich mit Holz, also auch hier schließt sich der Kreis. Auch das Auto hat ein Heck aus Holz, was damals eine Besonderheit war. Zum Namen „PAN“, der komme aus der griechischen Mythologie, man kenne Gott Pan und Pan America und auch die Pandemie, woraufhin alle lachen mussten.
Christian Wahl vertiefte sich anschließend in die Geschichte und die Hintergründe des „Champion 500“. Er und Mathias Berkel sind beide begeisterte Oldtimerfreunde. Dank galt der Zurverfügungstellung des Raumes sowie dem Einsatz für den Champion – gemeinsam mit dem Oldtimerjournalisten Christian Steiger aus Limburgerhof gilt er als einer der Treiber dieses Projekts.
Zunächst jedoch wurde der geladene Gast und Sponsor Werner Schwind aus Mutterstadt von allen Anwesenden mit einem Geburtstagsständchen überrascht. Im Foyer der Sparkasse Vorderpfalz, wo der Champion 500 zunächst im Novemer 2023 stand nachdem er beim Festival des Deutschen Films sein erstes Domizil hatte, entstand dann die Idee für weitere Ausstellungen, wie in der Rhein-Galerie und das PAN in Germersheim. Ziel ist es, die Erinnerung daran lebendig zu halten, dass in Ludwigshafen einst Automobile gebaut wurden. Auch Erika Kübler aus Baden-Baden wurde begrüßt, die später noch eine Ansprache hielt. Im April 2025 besuchte Christian Wahl das Museum LA8 in Baden-Baden, wo die Ausstellung „Schöne Welt von morgen – Der Gestalter Louis Lucien Lepoix, also Monsieur L3“ gezeigt wurde. Bei einer Führung lernt er Frau Kübler kennen . Frau Kübler, Lebensgefährtin des Designers erklärt , dass Lepoix einst selbst einen Champion 250 entworfen, gebaut und gefahren habe. Daraus ergab sich der Kontakt: Wahl stellte den Bezug zum in Ludwigshafen erhaltenen Champion 500 her und äußerte die Idee, Frau Kübler auch zur Ausstellung in Germersheim einzuladen – womit sich ein Kreis schließt, der die Entwicklung der Champion-Reihe verdeutlicht.
Christian Wahl organisierte als Spediteur den Transport des Champion 500 von Berlin nach Ludwigshafen. Entdeckt hatte ihn Christian Steiger in der Classic Remise Berlin bei Burkhard Steins. Der Champion 500 war bereits zu etwa drei Vierteln restauriert, ein Viertel musste noch fertiggestellt werden. Es handelt sich um den weltweit letzten fahrbereiten Champion 500 G, von dem nur sehr wenige Exemplare gebaut wurden. Die ursprünglichen Exportpläne ließen sich aufgrund der aufwendigen Bauweise und fehlender finanzieller Mittel nicht verwirklichen. Der Fund gilt als eine Sensation. Das Design der Frontpartie erinnert in Ansätzen an den Porsche 356. Besonders bemerkenswert ist, dass es sich um das einzige rechtsgesteuerte Exemplar handelt. Wahl, Berkel und Steiger konnten Burkhard Steins schließlich davon überzeugen, den Champion 500 wieder in seine Heimatstadt Ludwigshafen zurückkehren zu lassen.
Zum Champion 500: Dieses Auto gehört in seine Heimat! Die drei Visionäre Mathias Berkel, Christian Steiger und Christian Wahl haben eine klare Mission „Der Champion 500 soll dauerhaft in seiner Heimat bleiben – am besten im NEUEN Stadtmuseum!“
Da der Künstler Marcus Zähringer anwesend war, konnte man anschließend Fragen zu seinen Kunstwerken stellen. Mathias Berkel hatte zum Abschluss noch eine kleine Anekdote parat: „Dieses Auto hieß damals Großraumfahrzeug“.
Nach dem offiziellen Part konnte jeder die Ausstellung besuchen oder sich die leckeren Häppchen einverleiben. Auch das Ehepaar Hosemann, das die A-Z- Kfz-Werkstatt in Böhl-Iggelheim hat, war eingeladen. Manfred Hosemann betrachtete sich dieses Schmuckstück von Auto einmal genauer, ist er doch Kfz-Sachverständiger. Das Museum kann nun getrost rufen „We are the champions“!
Die Ausstellung „Automobil trifft Kunst – eine Begegnung zweier Welten“ ist noch bis Ende Oktober 2025 im PAN – Das Museum Tausendsassa Alkohol in Germersheim zu sehen. Öffnungszeiten: jeden Samstag von 10:00 bis 14:00 Uhr.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.champion500.de
(mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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