Auch im Pflanzenbereich gilt: „Survival for the fittest“
Dem Klima angepasst

Vor dem Bahnhofsgebäude in Bad Dürkheim wurden zwei Steineichen gepflanzt. Die Bäume sind trockentolerant und passen sich somit dem veränderten Klima an.  | Foto:  Franz-Walter Mappes
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  • Vor dem Bahnhofsgebäude in Bad Dürkheim wurden zwei Steineichen gepflanzt. Die Bäume sind trockentolerant und passen sich somit dem veränderten Klima an.
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Von Franz Walter Mappes

Bad Dürkheim. Bereits im dritten Jahr in Folge haben nicht nur die Bäume in den Wäldern unter der Trockenheit und Dürre gelitten. Im Sommer 2020 wurden bereits Mitte Juni Temperaturen von mehr als 30 Grad gemessen. Selbst Buchen und die trockentolerante Kiefer zeigen mittlerweile Schwäche- und Absterbeerscheinungen. Während im Wald der Schaden immer deutlicher sichtbar wird, steuert man in den Städten mit entsprechenden Pflanzen, die besser mit dem Klimawandel zurecht kommen, dem Phänomen entgegen. Klimaanpassung heißt das Zauberwort, das den Klimawandel nicht wirklich stoppt, den Pflanzen jedoch ein Überleben mit den neuen Extremen ermöglicht und somit die Situation sehr wohl entschleunigen kann.

Im Klimaschutzkonzept der Stadt Bad Dürkheim heißt es deshalb „Da die Folgen des Klimawandels bereits zu spüren sind, sich tendenziell in den nächsten Jahren noch verstärken werden und alle davon betroffen sind, sind in den kommenden Jahren Maßnahmen erforderlich, um entstehende Schäden so gering wie möglich zu halten. Dafür braucht es eine langfristige lokale Strategie, die besonders anfällige Bereiche erfasst, woraufhin Anpassungsmaßnahmen entwickelt werden können.“
Erste Folgen des Klimawandels sind im Landkreis schon seit Jahren zu beobachten. Dies hat vor allen Dingen die Landwirtschaft zu spüren bekommen, wo neben der Dürre Starkregen und Hagel für große Schäden sorgten. Aber auch die Waldbrandgefahr ist in den vergangenen drei Jahren enorm gestiegen und erreichte im Sommer 2019 die höchste Gefahrenstufe in Rheinland-Pfalz.
Die zunehmende Trockenheit ermöglicht zudem die Ausbreitung invasiver Arten, sowohl im Pflanzen- als auch im Tierreich. Sie vertragen die Trockenheit besser und können somit heimische Arten leicht verdrängen.
Erkennbar geschädigt von der Dürre sind Kiefern, Douglasien, Eichen und Buchen. Zudem hat der massive Befall mit dem Borkenkäfer zu Kahlschlägen in den Wäldern geführt.
Da die Folgen des Klimawandels sich tendenziell in den kommenden Jahren noch verstärken werden und somit geeignete Maßnahmen zur Reduzierung erforderlich werden, wurde im Klimakonzept der Stadt Bad Dürkheim eine langfristige Strategie niedergeschrieben, um entstehende Schäden so gering wie möglich zu halten.
Bad Dürkheim geht mit Projekten im öffentlichen Raum mit gutem Beispiel voran. Dazu gehören Maßnahmen wie Dach- und Fassadenbegrünung, die Entsiegelung von Flächen, Regenwasserspeicherung , das Installieren von Trinkstellen sowie das Pflanzen klimaangepasster Bäume.
Auf unsere Anfrage, wie sich die Bepflanzung in Zeiten des Klimawandels verändert, antwortete die Pressestelle der Stadtverwaltung: „Die Bepflanzung des Stadtgebietes ist in ständiger Veränderung und passt sich auch veränderten Bedingungen immer wieder neu an.
Bei den Stadtbäumen wird vermehrt auf sogenannte Klimagewinner gesetzt (Zukunftsbäume - trockenheitsverträglich, stadtklimafest). Dieses Jahr werden auch neue Arten gepflanzt, wie z.B. Ginkgo (Kanalstraße), Amberbaum (B37- Fitz-Ritter, Industriegebiet Bruch), Purpur-Erle (Industriegebiet Bruch) und Weiß-Esche (Hausener Weg), die wir bisher als Straßenbaum in Bad Dürkheim nicht haben.
Auch die Steineichen begleiten uns, mit bisher besten Ergebnissen, seit ein paar Jahren. Bisher haben wir im Stadtgebiet 12 Steineichen gepflanzt (Bahnhof, Fronhofallee, Industriegebiet Bruch), weitere sollen folgen.
Es werden aber auch Bäume gepflanzt, die wir im Stadtgebiet bereits haben und die sich bewähren, wie z.B. Mandelbäume.
Bis zum Frühjahr wird die Stadtgärtnerei insgesamt 120 Bäume gepflanzt haben (zum Teil ist die Pflanzung bereits erfolgt).
Auch bei Stauden- und Strauchpflanzungen werden trockenheitsverträgliche Pflanzen ausgewählt, die gleichzeitig Nährpflanzen für Insekten und Vögel etc. sein sollten.“
Da auch in Bad Dürkheim der bundesweite Trend zu pflegeleichten Steingärten zu beobachten war, hat man seitens der Verwaltung reagiert.
Steingärten haben nicht das gleiche Abkühlungspotenzial durch Verdunstung wie Grünflächen und Bäume. Sie leisten keinen Beitrag zur Biodiversität in der Stadt. Bad Dürkheim hatte im Jahr 2019 einen Wettbewerb zum Thema insektenfreundliche Gärten und Balkone ausgeschrieben.
Auf unsere Nachfrage zu dem Thema „Verbot von Steingärten in den Bebauungsplänen“ bekamen wir folgende Antwort: „Es ist seit vielen Jahren üblich, in Bebauungsplänen für Neubaugebiete Festsetzungen hinsichtlich der Begrünung der Baugrundstücke zu treffen. Diese Festsetzungen bilden einen Teil des notwendigen Ausgleichs für den Eingriff, der durch den Bebauungsplan begründet wird (ein weiterer Ausgleich wird auf öffentlichen Flächen in den Baugebieten sowie außerhalb der Baugebiete umgesetzt).
Diese Festsetzungen regeln allerdings nicht die komplette Begrünung der Grundstücke, sondern fordern z. B. die Pflanzung einer bestimmten Anzahl von Bäumen abhängig von der Grundstücksgröße. Oft werden zusätzlich Regelungen getroffen, dass Freiflächen auf den Grundstücken generell bzw. zu einem bestimmten Maß zu begrünen sind.
Ein generelles explizites Verbot von Schottergärten gibt es in Bad Dürkheim nicht.“ mps

Hinweis:

Weitere Artikel zum Thema finden sich unter www.wochenblatt-reporter.de/klimawandel-in-der-pfalz

Das geht uns alle an:
Nachhaltigkeit liegt uns am Herzen. Unsere Wochenblätter werden auf Recycling-Papier gedruckt. Hierfür musste kein Baum sterben. Gegenüber Frischfaserpapier werden bei der Herstellung von Recyclingpapier zudem bis zu 60 Prozent Energie, bis zu 70 Prozent Wasser sowie CO2-Emissionen und Abfall eingespart. Der Nachhaltigkeitsgedanke ist auch der Grund für eine Kooperation der Wochenblätter, Stadtanzeiger und des Trifels Kuriers mit der Natur- und Umweltschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF), der jetzt zusammen mit dem Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter (BVDA) die Kampagne „#together4forests“ startet. Dem BVDA gehören neben unserem Verlag rund 200 Verlage mit einer wöchentlichen Auflage von etwa 60 Millionen Zeitungen an. Wenn Ihnen ein nachhaltiger Umgang mit unserer Umwelt genauso am Herzen liegt wie uns, geben Sie bitte diese Zeitung nach dem Lesen ins Altpapier.

Vor dem Bahnhofsgebäude in Bad Dürkheim wurden zwei Steineichen gepflanzt. Die Bäume sind trockentolerant und passen sich somit dem veränderten Klima an.  | Foto:  Franz-Walter Mappes
Steingärten leisten keinen Beitrag zur Biodiversität in der Stadt.  | Foto: Pixabay
Autor:

Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim

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