Verheiratet mit den Verlobten durch Italien
Bergamo - Forte di San Vigilio

- Irene und Stephan auf dem Forte di San Vigilio, hinter ihnen die Landschaft von Bergamo
- Foto: Stephan Alberti-Riedl
- hochgeladen von Stephan Alberti-Riedl
Rom wurde auf sieben Hügeln erbaut. Bergamo mag zwar nur einen haben, aber dieser hat es in sich. Er besticht durch einen atemberaubenden Blick auf Bergamo und die umliegende Landschaft der Stadt.
Bereits der Weg zum Castello di San Vigilio ist abenteuerlich. Entweder man läuft die steilen Straßen dorthin oder man verwendet eine Standseilbahn, die Funicolare. Diese ist in der Nähe der Porta San Alessandro. Dank ihr lassen sich 90 Höhenmeter in weniger als zwei Minuten bewältigen. Kaum dort oben angekommen, waren es nur noch wenige Schritte, dann sahen wir es: Das Forte di San Vigilio.
Der Aufstieg war alles andere als barrierefrei, da kein Aufzug vorhanden war. Stattdessen mussten wir die Treppen des Turms viermal nehmen, bis wir auf der Spitze des Forte angekommen waren. Dort wurden wir aber mit einem herrlichen Ausblick auf die Landschaft von Bergamo belohnt, als wir uns auf einem Stein ausruhten – unter dem Schatten der Bäume.
Der Abstieg begann bei der großen Steintreppe, die an einem Haus vorbeiführte. Es war die Casa del Custode (Haus des Schlosswächters), wo wir mehr über die Geschichte des Forte erfuhren.
Erbaut und ständig ausgebaut wurde das Forte unter venezianischer Herrschaft vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. Es gehörte zum Verteidigungssystem der Oberstadt. Während der napoleonischen Kriege spielte es eine Rolle beim Kampf zwischen Napoleon und Österreich. Im 19. Jahrhundert gehörte es nach dem Wiener Kongress im Jahr 1815 Österreich. Durch technischen Fortschritt in der Kriegsführung verlor es nach und nach an Bedeutung. Heute steht es sinnbildlich für die Verteidigungsbereitschaft von Bergamo. Neben seiner Funktion als Aussichtspunkt wird es auch für Veranstaltungen genutzt.
Aktuell plant die Stadt Bergamo, das Haus des Schlosswächters zu verkaufen. Das hat zur Gründung einer Bürgerinitiative geführt, weil das Haus zum Teil des Forte gehört. Die Initiative kritisiert, dass kein Plan vorliegt, das Fort selbst zu sanieren. Auch sorgen die Bürger sich um den Status des Forte als UNESCO-Weltkulturerbe. Kurzum, es bleibt spannend, wie es weitergehen wird. Bis dahin sollte jeder, der einmal nach Bergamo kommt, das Forte einmal besichtigen.
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