Verheiratet mit den Verlobten durch Italien
Bergamo - Auskehr

- Irene und Stephan beim Haus des Schlosswächters vom Forte di San Vigilio
- Foto: Stephan Alberti-Riedl
- hochgeladen von Stephan Alberti-Riedl
Wohlan denn – die wichtigsten Orte, die wir in Bergamo besucht haben, habe ich in zwölf Artikeln beschrieben. Nun ist es Zeit für eine kleine Auskehr: Wir werfen einen Blick auf all jene Orte, die für einen eigenen Beitrag vielleicht nicht genug Stoff boten, die uns aber trotzdem in Erinnerung geblieben sind.
Kirchen, Kapellen, Gotteshäuser
Wer schon einmal durch die Altstadt von Erfurt geschlendert ist und sich fragte, ob die Erfurter es mit ihren Kirchen vielleicht etwas übertrieben haben, wird in Italien eines Besseren belehrt. In Bergamo scheint in jeder zweiten Straße ein Gotteshaus zu stehen – von kleinen Kapellen bis hin zu eindrucksvollen Domen.
Anfangs noch überwältigt von der Pracht der Innenräume, gewöhnten wir uns bald an das typisch italienische Sakralbild: aufwendig bemalte Decken, Heiligendarstellungen, vergoldete Altäre und lateinische Bibelzitate an den Wänden – selbst in schlicht eingerichteten Kapellen. Besonders in Erinnerung blieb uns eine Darstellung Jesu in Jagdkleidung – ein Motiv, das irritierte und zugleich faszinierte.
Drei Dinge, die uns in italienischen Kirchen beeindruckt haben: Erstens die durchweg beeindruckende Gestaltung, zweitens die Tatsache, dass bei den Gottesdiensten alle Generationen vertreten waren – vom Kleinkind bis zur Großmutter –, und drittens die spürbare emotionale Wirkung. Diese Orte hatten eine ergreifende Atmosphäre.
Ziegen und Pferde
Bergamo überrascht – auch tierisch. In einigen Souvenirläden findet man Kühlschrankmagnete mit Ziegenmotiven, was uns zunächst verwunderte. Doch dann begegneten wir ihnen tatsächlich: am Tor Sant’Alessandro, wo ein stattlicher Ziegenbock mit beeindruckenden Hörnern an einem Zaun entlang stolzierte – und sich dabei klangvoll in Szene setzte.
Als ich mich kurz ausruhte und eine Kleinigkeit aus meinem Rucksack essen wollte, knabberte der Bock neugierig an einer der Schlaufen. Zum Glück blieb es bei dieser harmlosen Annäherung. In demselben Gehege entdeckten wir auch einige Pferde. Irene freundete sich spontan mit einem jungen Fohlen an, das friedlich an einer abgelegenen Ecke graste. Wir wurden sogar Zeugen einer kleinen Machtdemonstration zwischen dem Fohlenvater und dem Ziegenbock – die jedoch ohne größere Auseinandersetzung endete.
Die Unterstadt – Donizetti-Oper und Torre dei Caduti
Die Oberstadt ist zweifellos das Herz von Bergamo – historisch, architektonisch, atmosphärisch. Doch auch die Unterstadt ist einen Abstecher wert.
Hervorzuheben ist das Teatro Donizetti, benannt nach dem berühmten Komponisten Gaetano Donizetti, der in Bergamo geboren wurde. Neben dem Opernhaus steht, umgeben von einem kleinen Teich, eine Statue des Komponisten. Der angrenzende Park lädt zum Verweilen ein und ist eine schöne Ruheoase im urbanen Trubel.
Nicht weit entfernt erhebt sich der Torre dei Caduti – der Turm der Gefallenen –, ein Denkmal für die Opfer des Ersten Weltkriegs. Er gehört zum Museumsverbund der Stadt, ist aber nur an Sonn- und Feiertagen zugänglich. Leider war er während unseres Aufenthalts geschlossen – aber beim nächsten Mal steht er bereits auf unserer Liste.
Fazit
Bergamo hat uns mit seiner Geschichte, seinem Facettenreichtum und seiner Atmosphäre nachhaltig beeindruckt. Die Stadt vereint mittelalterlichen Charme, lebendige Gegenwart und berührende Eindrücke auf engem Raum – und steht zurecht ganz weit oben auf unserer Liste der Lieblingsorte.





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