Stadtführung zum jüdischen Leben in Pirmasens
Stilles Gedenken

Die Aufnahme ist etwa um 1926 entstanden und zeigt Arbeiten am eingerüsteten Turm der Synagoge  | Foto: Sammlung Stadtarchiv Pirmasens
  • Die Aufnahme ist etwa um 1926 entstanden und zeigt Arbeiten am eingerüsteten Turm der Synagoge
  • Foto: Sammlung Stadtarchiv Pirmasens
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Pirmasens. Die Geschichte der ehemaligen jüdischen Gemeinde in Pirmasens steht im Mittelpunkt einer offenen Stadtführung am Samstag, 4. November. Unter dem Titel „Stilles Gedenken“ begleitet Michael Gaubatz die Teilnehmer auf einem Spaziergang durch die zentrale Innenstadt.
Den Ausgangspunkt des Rundgangs bildet die Esplanade des Bahnhofsvorplatzes. Dort war im September 2014 die zentrale Gedenkstätte eingeweiht worden, mit der an alle verfolgten, vertriebenen und ermordeten Pirmasenser Opfer des Nationalsozialismus gedacht wird, darunter viele Menschen jüdischen Glaubens. Von dort aus begeben sich die Interessierten auf einen Spaziergang durch die Innenstadt. Bisher wurden mehr als 48 Tafeln an 32 Standorten realisiert, die sowohl auf Personen als auch Sachthemen Bezug nehmen, darunter die Deportation nach Gurs im Jahr 1940 oder die durch die Nationalsozialisten veranlasste Enteignung jüdischen Besitzes.
Die Geschichte der jüdischen Gemeinde reicht bis in die Landgrafenzeit zurück. Viele der jüdischen Mitbürger haben unter anderem in Vereinen, als Geschäftsleute, in der Schuhindustrie, als Ärzte oder im Kulturleben die Historie der Siebenhügelstadt wesentlich geprägt. Noch zu Anfang des 20. Jahrhunderts gab es eine große jüdische Gemeinde, deren Versammlungsort die Synagoge in Pirmasens war. Mit dem Aufkommen der Nationalsozialisten und den von ihnen veranlassten Repressionen wurden viele Pirmasenser Juden vertrieben und mehr als 270 in Konzentrationslagern ermordet oder in den Tod getrieben.
Der städtische Gästeführer Michael Gaubatz gibt auf dem Rundgang einen Einblick in die Entstehung der jüdischen Gemeinde und den Repressionen der Nationalsozialisten, die zu Vertreibung und Enteignung führten. Neben der allgemeinen Thematik, wie der sogenannten Arisierung, stehen dabei auch die persönlichen Schicksale der Menschen jüdischen Glaubens im Vordergrund.
Treffpunkt ist um 14.30 Uhr am Stelendenkmal in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof. Die Führung dauert etwa 90 Minuten. Eine Anmeldung beim Stadtarchiv unter der Telefonnummer 06331 842299 ist erforderlich.red/fsc

Autor:

Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens

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