Diakonie berät mit multidisziplinärem Team
Die Nerven liegen blank

In Krisenzeiten ist familiärer Zusammenhalt besonders wichtig, aber nicht immer einfach! | Foto: Pixabay/Pexels
  • In Krisenzeiten ist familiärer Zusammenhalt besonders wichtig, aber nicht immer einfach!
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Neustadt. „Eigentlich geht es uns ganz gut“, sagt der dreifache Familienvater, trotz Corona, trotz Home-Office, trotz Kurzarbeit und vor allem trotz der Sorge um die Gesundheit der Kinder.
Sein Sohn Leon (6 Jahre) leidet von klein auf stark an Asthma und lässt eigentlich keine Bronchitis aus. Der Kuraufenthalt letztes Jahr am Meer habe zwar schon was gebracht, aber der Kindergarten ist immer wieder ein Ort, wo sich Leon irgendwas einfängt. „Wie gesagt, alles in Ordnung, obwohl...“ - der Vater stockt kurz: „Gestern hat es richtig gescheppert“, da habe sowohl Leon als auch Lucie, seine große Schwester, „Eine“ gefangen. Sie hätten mit Absicht den neuen teuren Teppich mit Farbe vollgeschmiert – trotz Warnung – Leon sei heute noch ziemlich sauer auf ihn, erklärt der Vater. Darauf sei er nicht stolz, er weiß, dass das nicht in Ordnung ist – aber die Kinder tanzen ihnen hier allen auf der Nase rum. Das gehe so nicht. Die Nerven liegen doch ziemlich blank. Deswegen hat sich der Vater heute an die örtliche Beratungsstelle gewandt – da sei ihm schon einmal geholfen worden, da könne er offen über die Situation reden. Er sei froh, dass er weiß, dass er da nicht gleich verurteilt wird, obwohl die Beraterin ihn auch ganz offen auf seine Verantwortung den Kindern gegenüber anspricht. Er wollte das ja auch nicht und will es auch nicht herunterspielen, er sei selbst sehr über sich erschrocken. Er hoffe nun, durch die Beratung Ideen zu erhalten, wie er sich hätte anders verhalten können.
Die Mitarbeiter der Beratungsstelle wissen, dass die aktuelle ungewöhnliche Situation eine große Herausforderung für alle bedeutet. Aktuell leben Familien ungewohnt eng aufeinander, ohne Schule aber mit Hausaufgaben, Eltern müssen nicht zur Arbeit, aber sollen im Home-Office die gleiche (gefühlt oft mehr) Leistung bringen – niemand ist das gewohnt. Schon wenn Kinder und Eltern gleichzeitig Ferien haben, ist es nicht immer leicht, sich gut aufeinander abzustimmen. Viele Eltern atmen erleichtert auf, wenn nach sechs Wochen Sommerferien die Schule wieder beginnt. Endlich wieder Struktur, endlich wieder ein klarer Rhythmus, endlich ein paar Stunden am Tag, wo jede/r in seiner Welt lebt und Abstand halten kann. Corona schafft neue Realitäten – Schule und Arbeiten zuhause, oft auf engsten Raum, ohne ausreichende Hard- und Software, oft ohne entsprechende Möglichkeit, sich aus dem Weg zu gehen, nicht jede/r hat den Luxus eines eigenen Rückzugsraumes – da sind Konflikte vorprogrammiert. Wer Hilfe oder Rat benötigt kann sich jederzeit an die Beratungsstellen des Hauses der Diakonie wenden.
Die Mitarbeiter im HDD Neustadt sind nach wie vor für die Menschen da. Ein interdisziplinäres Team aus Psychologen, Pädagogen und Sozialarbeitern steht auch in dieser schweren Zeit zur Seite. Man wird zeitnah telefonisch beraten, die Beratung ist kostenlos, die Mitarbeiter stehen unter Schweigepflicht. Im Haus der Diakonie Neustadt findet man auch die Sozial-, Lebens-, Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle sowie den Kinderschutzdienst für die Stadt Neustadt und den Landkreis Bad Dürkheim. ps
Kontakt

Haus der Diakonie in Neustadt, 06321 1899970 oder per Mail an HDD.NW@diakonie-pfalz.de.
Weitere Stellen in der Region: Haus der Diakonie Bad Dürkheim, 06322 94180 und Haus der Diakonie Grünstadt, 06359 6262
www.diakonie-pfalz.de

Autor:

Eva Bender aus Neustadt/Weinstraße

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