Stadt Neustadt erwirbt Hertie-Areal – Abriss bis Ende 2026 geplant
- Die Tinte ist trocken: Neustadt wird Eigentümerin des Hertie-Geländes
- Foto: Markus Pacher
- hochgeladen von Eva Bender
Neustadt. Am heutigen Montag, 27. Oktober 2025, hat die Stadt Neustadt den Kaufvertrag für das Gelände des ehemaligen Kaufhauses Karstadt/Hertie unterzeichnet. Oberbürgermeister Marc Weigel schloss den Vertrag gemeinsam mit dem künftigen Insolvenzverwalter des gescheiterten Investors „Devello“, Rechtsanwalt Vanja Alexander Kovacev, beim zuständigen Notar Bellindamm in Hamburg.
Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 10. November 2025 wird die Stadt Neustadt wirksame Käuferin des Areals und nach der Eintragung ins Grundbuch Eigentümerin. Ziel ist es, die seit Jahren bestehende Bauruine abzureißen und eine neue Entwicklung des Grundstücks einzuleiten.
Bereits im April 2025 hatte der Stadtrat auf Vorschlag des Oberbürgermeisters einstimmig beschlossen, das Areal zu erwerben, den Abriss des Gebäudes vorzubereiten und das Gelände für etwa fünf Jahre als Parkplatz zwischenzunutzen. In den vergangenen Monaten wurden laut Weigel zahlreiche rechtliche, technische und steuerliche Fragen geklärt.
Die Stadt hat das Ingenieurbüro Roth & Partner mit der Erarbeitung einer Abbruchstatik beauftragt und wird das Büro auch im weiteren Verfahren einbinden. Nach Erteilung der erforderlichen Genehmigungen und Durchführung einer öffentlichen Ausschreibung sollen die Abbrucharbeiten in vier bis sechs Monaten beginnen. Bis Ende 2026 soll die Ruine vollständig beseitigt und der provisorische Parkplatz hergestellt sein.
Der Kaufpreis beträgt rund vier Millionen Euro und entspricht dem offiziellen Bodenrichtwert. Hinzu kommen etwa 1,5 Millionen Euro für den Abriss. Das Rechtsgeschäft wurde mit der Kommunalaufsicht abgestimmt und genehmigt. Die geplante Zwischenlösung dient einer teilweisen Gegenfinanzierung der städtischen Aufwände und verschafft Zeit, um die künftige Nutzung des Areals sorgfältig zu planen.
Parallel zum Abriss soll ein Beteiligungs- und Ausschreibungsverfahren starten, um Ideen und Konzepte für die dauerhafte Nachnutzung der Fläche zu sammeln. Weigel betont, dass am Ende eine wirtschaftlich tragfähige, städtebaulich überzeugende und attraktive Lösung stehen müsse, die idealerweise auch Fördermittel oder private Investitionen einbindet.
„Um einen weiteren jahrelangen Stillstand zu vermeiden, ist die städtische Intervention sinnvoll und notwendig“, erklärte der Oberbürgermeister. „Wir hoffen, dass wir in einigen Jahren sagen können, dass diese Wunde im Stadtbild geschlossen und verheilt ist. Geduld und Zuversicht sind dabei weiterhin gefragt.“ [bev]
Autor:Eva Bender aus Neustadt/Weinstraße |
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