Stadtrat beschließt Entwicklungskonzept
Schloss-Verkehr

Neustadt. Der Neustadter Ortsteil Hambach hat nun ein Entwicklungskonzept für die nächsten zehn bis zwölf Jahre. Der Stadtrat hat dem von der Stadtverwaltung vorgelegten Ziel- und Maßnahmenkatalog zugestimmt. Er stellt einen Handlungsrahmen dar, mit dem Hambach weiter an Attraktivität gewinnen soll. Vorgestellt werden konkrete städtebauliche, verkehrliche und touristische Maßnahmen. Sie sollen insbesondere zur Stärkung der Wohn- und Lebensqualität und des Gemeinwesens beitragen. Dank des Konzepts sollen möglichst rasch diverse Aufwertungsmaßnahmen angestoßen und dafür Fördermittel beantragt werden können.
Ein Schwerpunkt des Gesamtpakets liegt beim Besucherverkehr zum Hambacher Schloss, der den Ortsteil stark belastet. Intensiv eingegangen wird auf die von einer Bürgerinitiative geforderte Seilbahn von der Dammstraße zum Schloss. Nach Vorlage einer von der Stadt beauftragten Machbarkeitsstudie beschloss der Stadtrat im Dezember 2020 die grundsätzliche Unterstützung der Idee für eine privat gebaute Seilbahn. Da die Realisierung jedoch wegen offener Grundstücksfragen und einer wahrscheinlich langen Planungs- und Genehmigungsphase noch viel Zeit in Anspruch nehmen würde, hatte sich der Stadtrat zudem für eine schneller umsetzbare Shuttle-Verkehr-Lösung ausgesprochen. Diese wurde konkretisiert und damit das Hambacher Entwicklungskonzept zunächst fertiggestellt. Abgeschlossen ist die Lösungsfindung für die Verkehrsproblematik damit allerdings nicht.
Aus verkehrlicher, touristischer und städtebaulicher Sicht stellt ein Shuttle-Verkehr inklusive einer Sperrungen für den individuellen Schloss-Verkehr die mittelfristig optimalste Perspektive dar. Die verschiedenen Hambacher Belange könnten sich so bestmöglich ergänzen: Die Schloss-Besucher werden zum eventuell weiteren Aufenthalt direkt in den Ort geleitet und dennoch reduziert sich der Verkehr in den Wohnbereichen. Allerdings wird diese Lösung aufgrund hoher Kosten für zentrale Parkflächen sowie der Belange des Hambacher Schlosses in Frage gestellt.
Der Stadtrat empfiehlt daher - wie auch vorab von der Stadtverwaltung selbst vorgeschlagen - die Überarbeitung des Konzepts hinsichtlich des Schloss-Verkehrs und neuer Parkplätze. Der Auftrag an die Stadtverwaltung lautet, die Maßnahmen zur Verkehrsreduzierung zu präzisieren und gemeinsam mit der Stiftung Hambacher Schloss und dem Land als Eigentümerin Lösungen zu erarbeiten. Entsprechende Gespräche laufen bereits. Insbesondere an besucherstarken Tagen soll kurzfristig eine deutliche Entlastung des Ortes erreicht werden.
Zwar hat die Verkehrslösung starken Einfluss auf viele weitere Maßnahmen. Dennoch wurde das Integrierte Entwicklungskonzept bereits jetzt beschlossen, damit für viele andere Vorhaben, wie etwa städtebauliche Aufwertungsmaßnahmen, eine finanzielle Förderung beim Land beantragt werden kann. Ganz konkret möchte sich Neustadt mit Hambach am Landesprojekt „Stadtdörfer“ beteiligen. Im Ortsteil Haardt werden mit diesem Investitionsprogramm, das auf einer intensiven Bürgerbeteiligung fußt, schon sehr positive Erfahrungen gesammelt.
Zu den für Hambach vorgesehenen Projekten gehören unter anderem die Begrünung des Ortes, ein neues Fußwegekonzept und die Aufwertung von Kleinoden, wie etwa der Klosterstraße, von Winzerhöfen und Brunnen. Es sollen touristische Anknüpfungspunkte entstehen, beispielsweise ist an ein Besucherzentrum gedacht. Auch geht es um den Fuß- und Radverkehr zum Schloss, um neue Aufenthaltsplätze und Sitzmöglichkeiten.
Grundstein für die Entwicklung des nun verabschiedeten Konzepts war ein Bürgerworkshop im Jahr 2018, bei dem zahlreiche Ideen diskutiert wurden. Viele weitere im Anschluss eingebrachte Vorschläge, wie etwa die Seilbahn, galt es genauer zu prüfen. Auch mussten (und müssen noch weitere) Abstimmungsgespräche mit der Schlossstiftung und dem Land Rheinland-Pfalz geführt werden.
Inklusive Bestandsanalyse, Erklärungen zur Konzepterstellung und Anhang umfasst der Maßnahmenkatalog rund 200 Seiten. Erstellt wurde er im Auftrag und in enger Abstimmung mit der Bauverwaltung von den Aachener Planungsbüros HJPplaner und BSV Büro für Stadt- und Verkehrsplanung Dr.-Ing. Reinhold Baier sowie der Kölner Tourismusberatung Compass.
Abrufbar ist das Hambacher Entwicklungskonzept unter neu-stadt.eu/Bürger-Leben/Planen-Bauen-Wohnen/Stadtentwicklung-Konzepte-/Entwicklungskonzept-Hambach/. cd/ps

Autor:

Christiane Diehl aus Neustadt/Weinstraße

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