„Du, meine Seele!“ – Ein musikalischer Dialog der Emotionen

- Genya Kai und Rie Mattil
- Foto: Lars Mattil
- hochgeladen von Eva Bender
Neustadt. Zwei Künstler, zwei instrumentale Welten und eine bewegende Premiere: Am 14. Juni (17 Uhr) und 15. Juni (19 Uhr) laden die japanischen Musiker Genya Kai und Rie Mattil zu einem außergewöhnlichen Konzerterlebnis ein. Unter dem Motto „Stimme | Tasten | Pfeifen“ verschmelzen Orgel, Klavier und Sopranstimme zu einem harmonischen Klangteppich, der die gesamte Bandbreite menschlicher Emotionen hörbar macht. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
Musikalische Begegnungen der besonderen Art versprechen die Konzerte „Du, meine Seele!“, die an zwei aufeinanderfolgenden Abenden in der Pfalz stattfinden: am Samstag, den 14. Juni 2025, um 17.00 Uhr in der protestantischen Kirche Neustadt-Haardt, Mandelring 58, sowie am Sonntag, den 15. Juni 2025, um 19.00 Uhr in der ehemaligen Klosterkirche Lambrecht, Marktstr. 29, im Rahmen der „Sommerlichen Abendmusik“. Die Konzerte sind gleich in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert: Zum einen handelt es sich um das erste Konzertprojekt, das Genya Kai und Rie Mattil vollständig im Duo gestalten. Zum anderen begeistert ihr Programm mit einer außergewöhnlichen Vielfalt an Kompositionen, die kulturelle und historische Brücken schlagen.
Der Japaner Genya Kai, aus der Präfektur Shizuoka stammend, ist in Deutschland ein gefragter Organist, Pianist und Konzertorganisator, mit Schwerpunkt im Raum Mannheim/Heidelberg. Seine musikalische Partnerin, die Sopranistin und Pianistin Rie Mattil, hat ihre Wurzeln westlich von Osaka und ist heute unter anderem als Musikpädagogin in Neustadt aktiv. Bereits in der Vergangenheit machten sie durch gemeinsame Auftritte in der Region auf sich aufmerksam. Mit „Du, meine Seele!“ markieren sie nun einen neuen Abschnitt ihrer Zusammenarbeit – und beweisen eindrucksvoll, wie facettenreich ein Konzert zu zweit sein kann.
Das Programm spannt einen imaginären Bogen von der europäischen Barockmusik bis hin zu den Klangwelten moderner japanischer Kompositionen. Werke von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel und Giovanni Battista Pergolesi bilden das Fundament eines Abends, an dem die Orgel nicht nur als Begleitinstrument zum Einsatz kommt, sondern auch in Solostücken ihre ganze Pracht entfaltet. Die Romantik, vertreten durch Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann, liefert kraftvolle Kunstlieder, die für Stimme und Orgel sowie Klavier geschrieben wurden. Den mutigen Abschluss machen Lieder zeitgenössischer Komponisten aus Japan – darunter Toru Takemitsu und Hideki Chihara, deren Stücke hierzulande selten zu hören sind.
Thematisch rückt das Konzert die Komplexität emotionaler Zustände in den Mittelpunkt. Die Musiker schildern Freude, Trauer, Wut, Unsicherheit und Angst in musikalischer Form und arbeiten schließlich zu einem hoffnungsvollen Finale hin, das den Menschen mit all seinen Wünschen und Träumen in den Fokus rückt. Die Bindung von Text und Musik, von Tradition und Moderne garantiert dabei eine eindringliche Zuhörerfahrung, die lange nachhallen wird.
Musikliebhaber dürfen sich also auf ein einzigartiges Musikerlebnis freuen, das Professionalität, Leidenschaft und Experimentierfreude vereint. Dank der beiden Veranstaltungsorte – der protestantischen Kirche Neustadt-Haardt mit ihrem majestätischen Klangraum und der stimmungsvollen Klosterkirche Lambrecht – klingt jeder Abend noch einmal anders, doch in jedem Fall unvergesslich. [bev/red]
Autor:Eva Bender aus Neustadt/Weinstraße |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.