Verdienter Heimsieg der Löwen

Löwen feiern Achtungserfolg gegen Gummersbach

Löwen feiern Achtungserfolg gegen Gummersbach

Als die Sirene in der SAP Arena ertönt, ist Sebastian Heymann einer der Ersten, die die Fäuste ballen. Nicht laut, nicht theatralisch – sondern mit dieser stillen Intensität, die sinnbildlich für den Auftritt der Rhein-Neckar Löwen an diesem Donnerstagabend steht. Beim 34:32-Heimsieg gegen den VfL Gummersbach war der Nationalspieler vielleicht nicht der Mann der Schlagzeilen, aber ein wichtiger Baustein eines leidenschaftlichen Mannschaftserfolgs.
Zum zweiten Mal binnen sechs Tagen gewinnen die Löwen vor heimischer Kulisse und setzen damit ein Ausrufezeichen. Nach dem Erfolg gegen den HC Erlangen bezwingen die Badener auch den Traditionsklub aus Nordrhein-Westfalen – mit Herz, Tempo und einer geschlossenen Teamleistung vor 5.180 Zuschauern in der SAP Arena.
Starker Start, starke Reaktion
Maik Machulla setzte erneut auf eine eingespielte Anfangsformation. Die Anfangsphase verlief ausgeglichen, ehe Gummersbach mit einem Vier-Tore-Lauf kurzzeitig die Kontrolle übernahm. Die Löwen ließen sich davon jedoch nicht beirren. Angeführt von einem konzentrierten Abwehrverbund kämpften sich die Gastgeber zurück ins Spiel. Jannik Kohlbacher und Haukur Thrastarson sorgten für den Anschluss, ehe Lukas Sandell mit seiner Einwechslung frischen Schwung brachte.
Ein Highlight der ersten Halbzeit entstand aus einer aufmerksamen Defensivaktion heraus: Nach Ballgewinn schalteten die Löwen schnell um, Sandell vollendete den Tempogegenstoß. Insgesamt blieb die Partie eng, doch kurz vor der Pause drehten die Badener das Spiel. Thrastarson und Sandell trafen zur Führung, zur Halbzeit stand ein knappes 19:18.
Baijens und Späth geben den Takt vor
Nach dem Seitenwechsel knüpften die Löwen nahtlos an ihre Leistung an. Dani Baijens übernahm im Angriff Verantwortung und war mit neun Treffern erfolgreichster Werfer der Gastgeber. Besonders bemerkenswert: Mit einem seiner Tore erzielte der Niederländer sein 500. Tor in der Handball-Bundesliga.
Auch David Späth zeigte erneut seine Klasse. Der Löwen-Keeper parierte unter anderem zwei Siebenmeter gegen Kay Smits und Kentin Mahé und hielt seine Mannschaft in den entscheidenden Phasen auf Kurs. In der Schlussviertelstunde erhöhte Edwin Aspenbäck noch einmal das Tempo, die Löwen setzten sich erstmals mit drei Toren ab – die SAP Arena stand Kopf.
Verdienter Heimsieg
Gummersbach versuchte in den letzten Minuten noch einmal alles, doch die Löwen behielten die Nerven. Mit großem Einsatz, kluger Spielkontrolle und einer geschlossenen Mannschaftsleistung brachten sie den Vorsprung über die Zeit und feierten einen verdienten 34:32-Heimsieg.
„Es war ein absolutes Topspiel. Wir sind extrem glücklich, dass wir dieses Spiel gewonnen haben“, sagte Maik Machulla nach der Partie. Mit diesem Erfolg im Rücken reisen die Rhein-Neckar Löwen nun selbstbewusst zur SG Flensburg-Handewitt.
Löwen: Jensen, Späth (12/1 Paraden) – Larson, Nothdurft (3), Plucnar, Sandell (4), Heymann (1), Steenaerts, Móré, Groetzki (1), Thrastarson (8/3), Jaganjac, Baijens (9), Aspenbäck (2), Kohlbacher (6)
Gummersbach: Kuzmanović (3 Paraden), Obling (6 Paraden) – Gomes, Vidarsson (3), Kodrin (5), Köster (3), Blohme, Häseler (3), Einarsson, Schluroff (2), Mahé (1/1), Pregler (5), Horzen (4), Kiesler, Smits (5/1), Zeman (1)
Trainer: Maik Machulla – Guðjón Valur Sigurðsson
Schiedsrichter: Christian vom Dorff – Fabian vom Dorff
Zuschauer: 5.180
Strafminuten: Plucnar, Heymann (2) – Vidarsson, Köster, Einarsson, Horzen, Kiesler, Zeman
Profi-Debütant fällt verletzungsbedingt aus
Die Löwen müssen mehrere Wochen auf Nachwuchstalent Elias Ciudad Benitez verzichten. Der 19-Jährige, der erst kürzlich sein Profi- und HBL-Debüt feierte, hatte sich im Abschlusstraining vor dem Gummersbach-Spiel einen Bänderriss im rechten Sprunggelenk zugezogen. Damit fehlt er nicht nur den Profis, sondern auch der U23, für die er in dieser Saison bereits 58 Treffer erzielte