Motorradweltmeisterschaft
Francesco Bagnaia verteidigt MotoGP WM-Titel

Der alte und neue Weltmeister Francesco Bagnaia / Ducati | Foto: moto-foto Reuschel
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In der Pressekonferenz und beim anschließenden Fotoshooting  auf der Start und Zielgeraden des Circuit Ricardo Tormo gaben sich die beiden WM-Titelkandidaten am Donnerstag vor dem Grand Prix Wochenende sehr entspannt und locker, beide betonten dass der Kampf um die WM-Krone ein Kampf unter Freunden sei. Bei den beiden Trainingssitzungen am Freitag wurde dann jedoch diese Freundschaft auf die eine oder andere Probe gestellt. Insbesondere der Herausforderer Jorge Martin testete das Nervenkostüm von Titelverteidiger Francesco Bagnaia indem er, nach einer schnellen Runde zu Beginn der 2. Session, sich permanent an das Hinterrad der  roten Werkducati klemmte und den Weltmeister auf Schritt und Tritt verfolgte. Dem wiederum gefiel dies gar nicht, ließ sich nach dem Training jedoch nichts anmerken, war smart und freundlich in der Presserunde wie immer, obwohl er mit Platz 15 weit hinter seinen eigenen Erwartungen zurückblieb und den Einzug in das Qualifying der schnellsten 12 Piloten verpasste. Hinter dem Besten im Zeitraining, Maverick Vinales / Aprilia, zogen mit Martin, Zarco, Di Giannantonio, Bezzecchi 4 Ducatis in das Qualifying der Schnellsten ( Q1 ), beide KTM-Piloten mit Binder und Miller, Marc Marquez bei seiner Abschiedsvorstellung von Honda, sowie 2 weitere Aprilias mit A. Espargaro und Raul Fernandez. Bagnaia musste somit am Samstag Mittag versuchen über die 2. Qualigruppe ( Q 2 ) noch den Sprung in die besten 12 Piloten zu schaffen. Genau das gelang dem 26-jährigen aus der norditalienischen Autostadt Turin in beeindruckender Weise. Schnellster in der Qualigruppe Q 1 und damit startberechtigt für das Q 2 holte sich Bagnaia als Zweitschnellster einen Startplatz in der ersten Startreihe zwischen dem Polesetter Maverick Vinales und dem drittschnellsten, Johann Zarco. WM-Mitstreiter Jorge Martin kam nicht über Startplatz 6 hinaus und stand damit in Reihe 2 neben den KTM´s von Miller (4.) und Binder (5.). Die Ausgangslage vor dem Sprintrennen am Samstagnachmittag war klar - sollte Bagnaia 4 Punkte mehr als Martin holen wäre er bereits am Samstag neuer ( und alter ) Motorradweltmeister. Doch dazu sollte es nicht kommen. Nach einem Blitzstart setzte sich Martin sofort in einem Führungsquartett zusammen mit Binder, Vinales und M.Marquez vom Feld etwas ab, Bagnai fiel auf Rang 5 zurück. Im letzten Drittel des Sprints übernahm Martin die Führung und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Mit den 12 Punkten als Sieger des Sprints konnte der Prima Pramac Pilot seinen 21 Punkterückstand auf Bagnaia auf 14 Punkte verkürzen. Das ist immer zwar noch eine Menge doch das Rennen am Sonntag bringt dem Sieger nochmals 25 Punkte und damit war die Entscheidung bis zum letzten Rennen offen. Doch so spannend die Ausgangslage für die WM-Entscheidung war, so schnell war dann nach dem Start auch schon alles entschieden. Da Maverick Vinales wegen eines Fehlers im warm-up um 3 Plätze in der Startaufstellung nach hinten versetzt wurde ging Francesco Bagnaia von der besten Startposition aus ins Rennen. Er nutzte diese auch perfekt und übernahm die Spitze. Bereits in Runde 2 war Jorge Martin direkt hinter dem Titelverteidiger und die 90.000 Zuschauer machten sich für einen heißen Titelkampf bereit als innerhalb von 2 Runden die Entscheidung zu Gunsten von Francesco Bagnaia fiel. Erst leistete sich Martin einen Fahrfehler der ihn um einige Positionen zurückfallen liess, dann war er zu ungestüm in seiner Aufholjagd und kollidierte mit Marc Marquez. Beiden Piloten waren damit aus dem Rennen. Die Führung wechselte dann im Verlauf des Rennens von Binder auf Miller, beide auf KTM, bevor in Runde 14 der alte und neue Weltmeister wieder die Führung inne hatte nachdem Jack Miller stürzte. Diesen Sieg verteidigte der Werksducati-Pilot bis ins Ziel gegenüber Di Giannantonio und Johan Zarco die die Plätze 2 und 3 belegten. Damit kürte sich Bagnaia mit einem Grand Prix Sieg erneut zum Weltmeister - besser konnte er es nicht machen. 2 Stunden nach Rennende wurde der Zieleinlauf von der Jury jedoch korrigiert. Da an der Ducati der im Reglement  festgeschriebene Luftdruck in den Reifen nicht korrekt war kassierte der Italiener eine 3 Sekundenstrafe. Dadurch fiel er im Endklassement auf Platz 4 zurück während Johan Zarco auf Platz 2 und Brad Binder auf 3 nach vorne rutschten. 

Text: Hartmut Reuschel
Bilder: moto-foto

Autor:

Hartmut Reuschel aus Mannheim

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