Baden-Württemberg: Umfrage-Ergebnisse zur Impfbereitschaft
Wichtige Hinweise

Die Umfrage soll helfen, die Zurückhaltung der Nichtgeimpften in Baden-Württemberg besser zu verstehen   | Foto: Wilfried Pohnke/Pixabay
  • Die Umfrage soll helfen, die Zurückhaltung der Nichtgeimpften in Baden-Württemberg besser zu verstehen
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Baden-Württemberg. Mindestens 71 Prozent aller Menschen über zwölf Jahren in Baden-Württemberg sind bereits vollständig geimpft. Das ist eine gute Ausgangslage, reicht aber noch nicht aus. Um die Gründe für die Zurückhaltung der Nichtgeimpften noch besser zu verstehen, hat die Landesregierung das Forschungsinstitut Kantar mit einer Online-Befragung zur Motivlage bei der Corona-Impfung in Baden-Württemberg beauftragt.

„Die Befragungsergebnisse liefern uns wichtige Erkenntnisse für die weitere Ausrichtung der Impfkampagne. Die Analyse zeigt, dass nur 41 Prozent der Nichtgeimpften Impfverweigerer sind. Mehr als die Hälfte (59 Prozent) ist zwar noch unentschlossen oder zögerlich, aber grundsätzlich zur Impfung bereit. Viele Nichtgeimpfte haben im persönlichen Umfeld noch keine Infektionsfälle erlebt und schätzen das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs für sich selbst gering ein, zudem sind sie noch unsicher, was die Sicherheit und den Nutzen der Impfung anbelangt und wünschen sich hierzu mehr Informationen. Gleichzeitig sind sie skeptisch gegenüber Informationen in den Medien und von uns als Regierenden. Das bedeutet für uns, noch mehr etwa über die Sozialen Medien zu informieren. Außerdem ist das ein klarer Appell an die bereits Geimpften: Sprechen Sie über Ihre Impfung und über Ihre Impf-Entscheidung, stehen Sie für Menschen in Ihrem engen Umfeld, die noch unsicher sind, für Fragen und sachliche, offene Gespräche zur Verfügung“, erklärte Gesundheitsminister Manne Lucha bei der Vorstellung der Ergebnisse am Donnerstag, 7. Oktober, in Stuttgart.

„Die Umfrage zeigt uns deutlich, dass viele Menschen noch Zweifel an der Wirksamkeit und Sicherheit der Impfstoffe haben. Wir nehmen das sehr ernst und kommen dem Wunsch nach Aufklärung und sachlicher Information auch mit unserer Infokampagne nach. So haben wir zum Beispiel mit bisher sehr gut besuchten drei digitalen Infoveranstaltungen, bei denen Expertinnen und Experten aus Zivilgesellschaft und Medizin sachlich und kompetent die unterschiedlichsten Fragen der Zuschauerinnen und Zuschauer beantwortet haben, ein sehr gutes Format gefunden. Wir werden weiter daran arbeiten, Informationen zur Verfügung zu stellen und den Menschen Fragen zu beantworten und Sicherheit zu geben“, so der Minister.

Wichtige Ergebnisse der Umfrage

Befragt wurden zwischen dem 2. und 14. September insgesamt 2.929 Bürger ab 18 Jahren in Baden-Württemberg anhand einer Quotenstichprobe. Die Befragung erfolgte auf Deutsch und online. 59 Prozent der befragten Nichtgeimpften sind noch zögerlich und unsicher, aber grundsätzlich bereit zur Impfung. Nur 41 Prozent sind harte Impfgegner. Mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) hatte zum Zeitpunkt der Befragung keine Kenntnis von Infektionen im Umfeld. Das persönliche Risiko einer Infektion beziehungsweise eines schweren Verlaufs wurde durchweg geringer eingeschätzt als das Risiko für das Umfeld. Die Impfbereitschaft steigt mit Kenntnis über Infektionen im Umfeld.

85 Prozent der Befragten hatten bereits mindestens eine Impfung erhalten (82 Prozent waren voll immunisiert), die Erstgeimpften haben eine hohe Bereitschaft, auch die zweite Impfung wahrzunehmen. Die in der Umfrage ermittelte Impfquote liegt damit wie bei allen anderen Umfragen dieser Art, etwa der bundesweiten Cosmo-Studie, deutlich über der statistischen Impfquote. Gründe dafür sind zum einen, dass sie nur auf Deutsch und nur online zur Verfügung steht. Zum anderen ist davon auszugehen, dass Menschen, die geimpft sind, eine deutlich höhere Neigung haben, sich an einer solchen Umfrage zu beteiligen, während die Bereitschaft zur Teilnahme insbesondere bei Impfskeptikern und Impfgegnern geringer sein dürfte.

Umfrage gibt Hinweise auf Impfbarrieren

Als Gründe für die bisher nicht erfolgte Impfung werden in erster Linie Sicherheitsbedenken (58 Prozent), aber auch Zweifel an der Notwendigkeit einer Impfung (20 Prozent) genannt. Daneben werden sonstige Gründe angeführt, die vor allem mit einer grundsätzlichen Ablehnung sowie einer Skepsis gegenüber Politik und Medien begründet werden. Dass sie nicht geimpft sind, liegt nach Angaben der Befragten hingegen nicht daran, dass es zu wenige Impfangebote gegeben habe. ps

Weitere Informationen:

Weitere Informationen unter www.sozialministerium-bw.de

Autor:

Jessica Bader aus Mannheim

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