Blütenmeer im Frühjahr
Vielfalt für Biene Majas

Blütenmeer im Frühjahr: Vielfalt für Biene Majas wilde Schwestern 
Wildbienen, Käfer und Schwebfliegen sind wichtige Bestäuber in Gärten und Landwirtschaft
 | Foto: kie-ker/pixabay.com
  • Blütenmeer im Frühjahr: Vielfalt für Biene Majas wilde Schwestern
    Wildbienen, Käfer und Schwebfliegen sind wichtige Bestäuber in Gärten und Landwirtschaft
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Baden-Württemberg. Kirschen, Zwetschgen, Schlehen und Stachelbeeren stehen vielerorts im Südwesten bereits in voller Pracht. Im Blütenkalender folgen Quitten sowie Birnen und Äpfel, die bis in den Juni hinein blühen, bevor die Reben beginnen. Damit aus Milliarden von Obstblüten Früchte wachsen, müssen sie bestäubt werden. Zum Glück ziehen sich Bienchen und Blümchen schon immer magisch an. Mit unermüdlicher Hingabe ist eine vielfältige fliegende und teils summende Gruppe ständig auf Tour, um Nektar und Pollen zu sammeln: Honigbienen, Wildbienen, Schmetterlinge, Fliegen und Schwebfliegen, Käfer und Ameisen sind unentbehrlich für die Bestäubung der Nutz- und Wildpflanzen, so der Naturschutzbund (Nabu) Baden-Württemberg..

Hochspezialisierte Arten unter den Wildbienen

„Neben der bekannten Honigbiene leben in Baden-Württemberg mehr als 460 verschiedene Wildbienenarten, darunter 37 Hummelarten. 40 Prozent der Wildbienenarten sind in Streuobstwiesen unterwegs, wo sie Äpfel, Zwetschgen und Birnen bestäuben und ein reiches Angebot an Nektar und Pollen vorfinden“, erklärt Sabine Holmgeirsson. Als Fachbeauftragte für Wildbienen beim Nabu Baden-Württemberg weiß sie um die schwierige Lage der kleinen Summer und dicken Brummer. „Es sind die Wildbienen, die immer stärker gefährdet sind und deren Bestände oft unbemerkt verschwinden. Rund 30 Prozent der Wildbienen sind hochspezialisiert und auf die Pollen einer oder mehrerer Pflanzenarten angewiesen, so wie die Knautien-Sandbiene nur auf die Witwenblume und Skabiosen fliegt. Hinzu kommt: Rund 75 Prozent der Wildbienenarten nisten im Boden, an sonnigen, wenig bewachsenen Stellen. Solche Stellen gibt es immer weniger – sie können aber gezielt in fast jedem Garten angelegt werden“, rät Holmgeirsson. Fänden Insekten genügend Nahrung und Brutplätze in einer vielfältigen Landschaft, sei auch die Obsternte im Beerengarten gesichert. Denn auch Himbeeren, Brombeeren oder Johannisbeeren müssen befruchtet werden.

Mehr natürliche Flächen schaffen

Weil Wildbienen in der Natur unter Futtermangel und fehlenden Lebensräumen leiden, haben viele Menschen begonnen, sie direkt im eigenen Garten zu unterstützen. Das geht auf vielerlei Art: durch bienenfreundliche Pflanzen, Wildblütenstreifen, Insektennisthilfen und andere Niststrukturen, wie Sandhaufen oder Totholzstämme. Auch Unternehmen, Landwirtinnen und Landwirte werden vielerorts zu Wildbienenhelfern. „Wir müssen Flächen entsiegeln und leblose Schottergärten zurückbauen, um neue Lebensräume zu schaffen“, fordert Holmgeirsson. Klinisch reine Vorgärten heizen sich in Zeiten des Klimawandels zudem stärker auf als naturnahe Grünflächen. „Nehmen Sie doch den Weltbienentag am 20. Mai dieses Jahr zum Anlass, im eigenen Garten, vor dem Gemeindehaus oder auf dem Firmengelände ein kleines Wildbienenparadies anzulegen“, schlägt Holmgeirsson vor.

Hintergrundwissen:

Wildbienen-Patenschaft:

Wildbienen sind faszinierend, vielfältig und wichtig: In Baden-Württemberg leben mehr als 460 Arten. Sie sind ein existenzieller Teil der biologischen Vielfalt und bei der Bestäubung von Nutz- und Wildpflanzen unverzichtbar. Doch mehr als die Hälfte der Wildbienenarten ist gefährdet. Wer Wildbienen helfen möchte, kann für blühende Pflanzen und Nistplätze auf dem Balkon und im Garten sorgen, auf Bio im Einkaufskorb achten und den NABU durch eine Patenschaft oder Geschenkpatenschaft unterstützen. Der NABU Baden-Württemberg setzt sich für den Schutz der Wildbienen im Land ein. Mit einer Vielzahl an Projekten sorgen wir dafür, dass Wildbienen mehr blütenreiche Lebensräume in Stadt und Dorf finden. Patinnen und Paten erhalten regelmäßig spannende Hintergrundberichte und werden  zu einer exklusiven Exkursion eingeladen. ps

Informationen:

Weitere Informationen unter: www.NABU-BW.de/wildbienen

Autor:

Aylin Kirgiz aus Mannheim

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