Der Waldpark hat keinen Schnupfen
- Initiative RhineCleanUp - Der Waldpark hat keinen Schnupfen
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Mannheim. Papiertaschentücher, achtlos im Gebüsch entsorgt, sind für Uwe Franken ein alltäglicher Anblick – und ein wachsendes Ärgernis: „Es ist mir schon seit einiger Zeit ein Dorn im Auge“, berichtet der Flussbeauftragte der Initiative RhineCleanUp, der sich in der Rhein-Neckar-Region für den Schutz der Gewässer engagiert. „Bei meinen morgendlichen Laufrunden am Rhein im Waldpark finde ich immer mehr in der Natur entsorgte Papiertaschentücher und Feuchttücher. Das ein oder andere mag wirklich unbeabsichtigt aus der Tasche gefallen sein, aber ein Großteil wird nach dem Benutzen bewusst auf den Boden oder ins Gebüsch geworfen.“
Was viele nicht wissen: Die vermeintlich harmlosen Einweg-Helfer sind ein echtes Umweltproblem. Papiertaschentücher bestehen zwar aus Zellstoff, sind aber durch ihre stabile, mehrlagige Verarbeitung deutlich schwerer abbaubar als normales Papier. Bis zu einem halben Jahr kann es dauern, bis sich ein Taschentuch vollständig zersetzt. Oft sind in den Tüchern chemische Zusätze enthalten, die das Material reißfest und angenehm machen, aber vom Regen ausgewaschen werden und so ins Erdreich oder in Gewässer gelangen. Dort können sie Kleinorganismen schädigen. Und auch Tiere, die die Tücher mit Nahrung verwechseln und versehentlich fressen, können zu Schaden kommen.
Um auf das Problem aufmerksam zu machen, starten die Initiative RhineCleanUp und der Stadtraumservice Mannheim jetzt eine gemeinsame Plakatkampagne. An den großen Zugängen zum Waldpark werden Aktionsplakate aufgehängt, die auf unterhaltsame Weise auf das ernste Thema hinweisen.
Auch die psychologische Wirkung des Taschentuch-Mülls spielt eine wichtige Rolle. Studien zeigen: In einer bereits verschmutzten Umgebung fällt es Menschen leichter, ihren eigenen Müll achtlos wegzuwerfen als in einer Sauberen.
„Wir wollen die Besucherinnen und Besucher mit der Plakataktion sensibilisieren, ihre benutzten Taschentücher wieder mit nach Hause zu nehmen oder im nächsten Papierkorb zu entsorgen“, so Franken "und - um die Taschentücher nur symbolisch zu sehen - grundsätzlich ihren Umgang mit der Natur zu überdenken."
Ein Kampagnenbestandteil wird ein Cleanup im Waldpark sowie auf angrenzenden Flächen sein, bei dem die Natur noch einmal vom Müll befreit wird.
Los geht's am Freitag, 14. November, 15 Uhr. Treffpunkt ist die Statue der Stephanie, Stephanienufer 18. "Es wäre toll, wenn viele Mannheimerinnen und Mannheimer unserem Aufruf folgen und am 14. November gemeinsam mit uns Gutes für Natur und Tierwelt im Waldpark tun" freut sich Franken auf die anstehende Reinigungsaktion. red
Weitere Informationen:
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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