„Azubidays“ 2025 bei XXXLutz Mannheim
Den Chefinnen und Chefs frei gegeben
- „Azubi Days“ bei XXXLutz Mann Mobilia in Mannheim: Insgesamt 12 Auszubildende, aus dem zweiten und dritten Lehrjahr übernahmen die Jobs ihrer Chefs. Auch Hausleiterin Dina Friesen (Mitte) delegierte die Führungsverantwortung mit der symbolischen Schlüsselübergabe an Jana Wiegert.
- Foto: XXXLutz
- hochgeladen von Erich Rathgeber
Junge Menschen fördern und fordern - für das Möbelhaus mit dem Roten Stuhl ist das keine leere Floskel. Im Gegenteil: Im Rahmen einer bundesweiten Aktion zeigt die XXXLutz-Unternehmensgruppe schon seit Jahren richtig Mut und lässt den Nachwuchs über zwei Tage hinweg ans Ruder. Auch in Mannheim durften jetzt wieder insgesamt 12 Auszubildende bei den „Azubi-Days“ nicht nur die Leitung für das gesamte Haus, sondern auch Verantwortung in unterschiedlichen Abteilungen übernehmen und alle anfallenden Entscheidungen frei treffen.
„Puh, da hat man ja ganz schön viel um die Ohren. Zu meiner eigentlichen Arbeit bin ich kaum gekommen“. Diesen Satz hörte man bei der abschließenden Manöverkritik von den jungen „Chefs auf Zeit“ gleich mehrfach, womit schon eines der Ziele dieser nicht alltäglichen Aktion des zweitgrößten Möbelhändlers der Welt erreicht war: Dem Nachwuchs einen ersten Einblick in die Vielfalt von Führungsaufgaben zu geben. Wichtige Erkenntnisse konnte jedoch auch das Management um Dina Friesen gewinnen. „Da gab es durchaus einen beiderseitigen Lerneffekt“ bekannte die Hausleiterin von XXXLutz Mann Mobilia Mannheim. So habe man mit Erstaunen festgestellt, wie professionell die Azubis zusammen mit dem Kunden Probleme gelöst oder auch Mitarbeitergespräche geführt hätten. „Wir waren manchmal echt baff, welche Talente sich da bei manchen zeigten, von denen wir es eigentlich nicht erwartet hatten“, so Dina Friesen am Ende des zweiten „Azubi-Days“. Auch hätten alle ihre neuen Rollen sehr ernst genommen, aber auch gleichzeitig viel Spaß gehabt.
All das sind Gründe, warum die „Azubidays“ beim Möbelgiganten auch konsequent gelebt werden. Denn ist der symbolische Hausschlüssel erst einmal übergeben, wird es ernst für die Auszubildenden aus dem zweiten und dritten Lehrjahr. Ab dann übernehmen sie die Verantwortung in den unterschiedlichsten Bereichen des großen Hauses in der Spreewaldallee und müssen nun alle anfallenden Entscheidungen frei treffen. „So ermöglichen wir unseren angehenden Kolleginnen und Kollegen Einblicke ins Tagesgeschäft, die sie sonst nie bekommen würden“, berichtet Kathleen Herzog. Die Azubiverantwortliche bei XXXLutz Mann Mobilia Mannheim sieht darin nur Vorteile und ist deshalb „großer Fan der Aktion“. Man zeige damit zum einen, dass man auf dem eigenen Nachwuchs baue und ihm frühzeitig Perspektiven biete. „Zum anderen finden wir dadurch auch immer wieder neue Talente“, so die Personalexpertin.
Ob sie Talent zur Führung eines ganzen Möbelhauses hat, durfte in diesem Jahr Jana Wiegert erkunden. Der 26-jährigen Mannheimerin hatte Dina Friesen neben dem symbolischen Schlüssel auch ihr Telefon und damit die Hausleitung übergeben. „Ein wenig aufgeregt bin ich schon“, bekannte die angehende Handelsfachwirtin im dritten Lehrjahr, nachdem sie auf „ihrem“ Chefsessel Platz genommen hatte. Zwar war sie als Abteilungs- und Verkaufsleiterin schon einmal bei Azubidays aktiv. „Aber das ist jetzt nochmal ein ganz anderes Kaliber“, zeigte sie Respekt vor der neuen Aufgabe ganz oben.
Dort gab es dann auch gleich eine Menge zu tun, angefangen von der Einsatzplanung bis hin zur Kundenberatung und wirtschaftlichen Entscheidungen. So richtig herausfordernd, und zwar in Theorie und Praxis wurde es dann für die Interims-Chefin beim Thema Personal. „Hier geht es nicht nur viel um Kennzahlen und Statistiken, sondern auch um Fingerspitzengefühl“, hatte die „freigestellte“ Hausleiterin ihrer „Nachfolgerin“ mit auf den Weg gegeben. Denn: „Bei kritischen Mitarbeitergesprächen gilt es angesichts unterschiedlicher Interessen die richtige Balance zu finden“, so Dina Friesen, die deshalb einen entsprechenden Termin arrangiert hatte. Und am Ende auch mit allen Entscheidungen von Jana Wiegert zufrieden war. „Zu hundert Prozent richtig“ habe diese gelegen, wie die Mannheimer Hausleiterin am Ende der Aktion feststellte: „Ich hätte alles genau so entschieden“. Und wie sah das die Azubi-Chefin? „Das war ein toller Einblick mit vielen neuen Erfahrungen, denn man erkennt, welche Richtung man einschlagen kann, wenn man motiviert ist. Nur wer begeistert ist, kann die anderen begeistern und mitziehen“.
Da auch die anderen Nachwuchsführungskräfte erstaunlich souverän an die für sie ungewöhnlichen Aufgaben in der Chefetage herangingen und in allen Situationen die nötige Ruhe bewahrten, kam auch von den Verkaufs-, Etagen- und Abteilungsleitungen ein ähnliches Feedback. „Unsere Azubis haben das sehr gut gemeistert. Anfangs war die Aufregung noch groß, aber dann hat jeder schnell in seine neue Position gefunden und sich super geschlagen“, so deren Tenor.
„Mit den Azubi-Days geben wir unserem Nachwuchs die Chance, Verantwortung zu übernehmen und herauszufinden, ob man sich das für die eigene berufliche Laufbahn vorstellen kann“, so Selina Beilharz, die mit Can Altundemir den Job getauscht hatte. Wie die anderen eigentlichen Führungskräfte hielt sich auch die Verwaltungs-Büroleiterin konsequent im Hintergrund. „Die jungen Leute sollen selbst Ideen zur Lösung von Herausforderungen erarbeiten, die für sie ganz neu, aber für eine Führungskraft Alltag sind“, begründete sie Sinn und Zweck der Aktion. So zum Beispiel auch den Umgang mit Kundenbeschwerden, die meist hier bei ihr auflaufen. „Dem Kunden entgegenkommen, aber dabei auch das Firmeninteresse immer im Blick behalten“, beschreibt die Büroleiterin das Spannungsfeld ihrer Aufgaben, die nicht immer einfach seien. Ist der 20-jährige Mannheimer deshalb nervös, weil er damit als angehender Bürokaufmann im zweiten Lehrjahr sonst wenig zu tun hat? „Nö“, kommt es mit einem Grinsen, als wie bestellt ein Kundenanruf aufleuchtet, den Can Altundemir routiniert entgegennimmt.
Spannend ist für die Verantwortlichen bei XXXLutz Mann Mobilia Mannheim auch jedes Mal zu sehen, wie sich das Arbeiten in den Tagen und Wochen danach verändert: „Nach dieser Aktion haben unsere Auszubildenden einen Blick für das große Ganze und wissen, was noch alles dazugehört und wie die einzelnen Abteilungen miteinander agieren“, berichtet Kathleen Herzog, Azubiverantwortliche in Mannheim von ihrer Erfahrung bei früheren „Azubidays“. Dass diese ihren Zweck wieder genau erfüllt haben, bestätigte auch Kinh Tran. Die Mannheimerin und angehende Fachkraft für Systemgastronomie im dritten Lehrjahr hatte mit der Restaurantleitung eine für sie ganz besonders herausfordernde Aufgabe übernommen, da sie erst seit wenigen Jahren in Deutschland ist und es als „ihr bisher größtes Glück“ bezeichnet, bei XXXLutz eine Ausbildung machen zu dürfen. Ihr Fazit: „Ich habe sehr viele Dinge erledigen dürfen, die sonst mein Chef Fabian Hack macht. Führungskraft zu sein, hat mir viel Spaß gemacht und ich kann mir deshalb gut vorstellen, eine solche Aufgabe auch in Zukunft zu übernehmen. Denn die Aura von XXXLutz ist super.“
Nachfolgend die teilnehmenden Azubis und die von ihnen übernommenen Führungspositionen: Jana Wiegert (Mannheim, 3. Lehrjahr als Handelsfachwirtin). Hausleitung, Messaler Schubert (Mannheim, 2. Lehrjahr Kaufmann im Einzelhandel) Abteilungsleiter Speisen. Philip Kampa (Mannheim, 2. Lehrjahr als Handelsfachwirt), Verkaufsleiter Möbel. Kinh Tran (Mannheim, 3. Lehrjahr als Fachkraft für Systemgastronomie), Restaurantleitung. Bekir Okay (Mannheim, 3. Lehrjahr als Montageschreiner), Lagerleitung. Luisa Jackisch (Heppenheim, 3. Lehrjahr als Gestalterin für visuelles Marketing), Dekoleitung. Can Altundemir (Mannheim, 2. Lehrjahr als Kaufmann für Büromanagement) Verwaltungs-Büroleitung (1.Tag). Furkan Günana (Mannheim, 2. Lehrjahr als Kaufmann für Büromanagement) Verwaltungs-Büroleitung (2.Tag). Karol Ochmanska-Esteves (Rödersheim Gronau, 1.Lehrjahr als Kaufmann im Einzelhandel) als „Rasender Reporter“.
Autor:Erich Rathgeber aus Mannheim |
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