Kulturelles Erbe: Bewerbung noch bis Ende Oktober möglich

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Rheinland-Pfalz. Seit dem 1. April, sind Gemeinschaften, Vereine und Gruppen aus Rheinland-Pfalz erneut aufgerufen, sich um die Aufnahme in das ‚Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes‘ zu bewerben. Bereits zum siebten Mal laden die deutsche UNESCO-Kommission und die Kultusministerkonferenz dazu ein, lebendige Traditionen, überliefertes Wissen und kulturelle Ausdrucksformen für eine Anerkennung vorzuschlagen. Die Ausschreibung erfolgt alle zwei Jahre – in dieser Runde läuft die Bewerbungsfrist noch bis Freitag, 31. Oktober.
„Das ‚Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes‘ spiegelt die kulturelle Vielfalt in Deutschland wider und dokumentiert Traditionen, die tief in der Lebenswirklichkeit der Menschen verwurzelt sind. Rheinland-Pfalz ist aktuell mit zehn Kulturformen vertreten – darunter etwa die Weinkultur oder die Pfälzerwaldhütten-Kultur. Ich würde mich freuen, wenn da noch die ein oder andere rheinland-pfälzische Tradition dazukommt“, so der für das kulturelle Erbe zuständige Innenminister Michael Ebling.
Die Eintragung in das Verzeichnis leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und zur Sichtbarmachung lebendiger Traditionen. Sie würdigt kulturelle Ausdrucksformen, die innerhalb von Gemeinschaften aktiv gelebt und weitergegeben werden, und hebt deren gesellschaftliche Bedeutung hervor. Ziel ist es, diese Traditionen langfristig zu bewahren, ihre Weitergabe zu sichern und die regionale Identität zu stärken.
Im Frühjahr 2025 wurde die seit 1534 bestehende Geißbocktradition zwischen den beiden Städten Lambrecht und Deidesheim (beide Landkreis Bad Dürkheim) in das ‚Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes‘ aufgenommen. Traditionell wird dabei jedes Jahr am Pfingstdienstag ein Geißbock von Lambrecht nach Deidesheim überführt. Der Brauch entstand als Gegenleistung für historische Weiderechte der Stadt Lambrecht in einem Deidesheimer Wald.
Innenminister Ebling nimmt in diesem Jahr an der Veranstaltung zur 622. traditionellen Geißbockversteigerung teil. „Die Anerkennung der Geißbock-Tradition als immaterielles Kulturerbe ist ein bedeutendes Zeichen für die lebendige Kultur und das wertvolle Brauchtum in Rheinland-Pfalz. Mein Dank gilt den Städten Lambrecht und Deidesheim sowie den vielen ehrenamtlich Engagierten, die mit ihrem Einsatz zeigen, wie aus einem historischen Weiderecht ein nachhaltiges Stück Heimatkultur geworden ist. Heute würdigen wir nicht nur eine jahrhundertealte Tradition, sondern auch all jene, die dieses kulturelle Erbe aktiv leben und weitertragen“, so Ebling im Rahmen der Feierlichkeit.red
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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