Brendan Frasers grandioses Comeback
Review zu "The Whale"

Foto: A24
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Altersfreigabe: FSK 12     Laufzeit: 117min     Regie: Darren Aronofsky     Jahr: 2022

Nach dem Tod seines Partners, verfällt Charlie, ein ehemaliger Lehrer, in eine tiefe Depression. Das Einzige, was im noch Halt gibt und Freude bereitet, ist Essen. Und so lebt er mit starkem Übergewicht und zurückgezogen in seiner kleinen Wohnung und gibt Onlinekurse. Als seine jugendliche Tochter Ellie eines Tages vor der Tür steht, die er verlassen hatte als sie noch ein kleines Kind war, will er sie unbedingt kennenlernen und glaubt fest an ihr gutes Herz. Während sie sich näherkommen, geht es Charlie von Tag zu Tag immer schlechter, jedoch weigert er sich ins Krankenhaus zu gehen oder sich helfen zu lassen, was vor allem seiner besten Freundin Sorgen bereitet.

„The Whale“ hat bereits vor seiner Veröffentlichung für Aufregung gesorgt, die nach Kinostart nicht nachließ. Dem Film wird vorgeworfen, übergewichtige Menschen zu diskriminieren; und vor allem die Besetzung des Hauptcharakters Charlie, durch den Schauspieler Brendan Fraser („Die Mumie“), sei mehr als unpassend. Nach moderner Ansicht hätte niemand anderes als ein übergewichtiger Schauspieler diese Rolle übernehmen sollen, denn Brendan Fraser trug während den Dreharbeiten lediglich einen sogenannten „Fatsuit“, der ihn nur dick wirken lässt und bei vielen einen wunden Punkt trifft.

Zu einem gewissen Teil kann ich die Kritikpunkte nachvollziehen. Der Film zeigt auf eine abschreckende Weise, wie hart das Leben als übergewichtiger Mensch sein kann und hält sich nicht zurück dieses auch zu kritisieren. Mehrere Male im Film wird thematisiert, ob Charlie widerlich und abstoßend ist; das fragt er sich zum einen selbst und zum anderen vermitteln ihm die Menschen um ihn herum das Gefühl von Abneigung und Ekel. Da das Körpergewicht ein sehr sensibles Thema für viele Menschen ist, kann und sollte man die Darstellung dieser Thematik sehr kritisch betrachten. Da der Film jedoch noch viele andere Themen, wie Glaube, Sexualität, Freundschaft und Ehrlichkeit behandelt und in seiner Grundidee nicht primär dazu dienen soll, dicke Menschen zu diskriminieren, sollte man ihn nicht wegen seiner extremen Darstellungsweise, die in erster Linie zur dramatischen Grundstimmung beitragen soll, so hart kritisieren, dass die grundsätzlich hohe Qualität des Films außer Acht gerät.

Brendan Fraser als Charlie | Foto: A24
  • Brendan Fraser als Charlie
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Brendan Fraser liefert eine grandiose Performance ab und hat sich damit sein Comeback und den Oscar für den besten Hauptdarsteller wahrlich verdient; und auch die anderen Darsteller wie Sadie Sink („Stranger Things“) als Ellie und Hong Chau („The Menu“) als Liz, spielen ihre Rollen glaubwürdig und eindrucksvoll.

Sadie Sink als Charlies Tochter Ellie | Foto: A24
  • Sadie Sink als Charlies Tochter Ellie
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Das Bild, mit seinen eher dunklen, grauen und grünen Farbtönen, sowie einer leichten Körnung, trägt stark zum dreckigen und depressiven Look des Films bei. Ebenso das 4:3 Bildformat (dabei wirkt das Bild durch schwarze Balken am linken und rechten Rand fast wie ein Quadrat), sorgt für ein beklemmendes Gefühl, wodurch man ansatzweise nachempfinden kann, wie sich Charlie in seinem Körper und seiner Wohnung fühlen muss.

Das Studio A24, das in den letzten Jahren viele großartige Filme (z.B. „Everthing Everywhere All At Once“, „Hereditary“) produziert hat, zeigt mit diesem Film erneut wie stark das Independent Kino, im Gegensatz zu Hollywood, sein kann.

Ein hochemotionaler Film, der zwar schockiert, aber einem ebenso die Tränen in die Augen treibt.

Autor:

Luca Fassott aus Rheinauen

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