Ludwigshafen erhält Landespreis für kreative Belebung der Innenstadt

- Das Franzosenhaus gehört zu den Architekturschätzen Ludwigshafens
- Foto: Julia Glöckner
- hochgeladen von Julia Glöckner
Ludwigshafen. Die Stadt Ludwigshafen hat neben sieben weiteren Städten einen Landespreis erhalten, weil sie ihre City besonders kreativ belebt. Die allermeisten Innenstädte müssen sich aufgrund des zunehmenden Online-Handels neu erfinden. Das Kulturprojekt schafft das, auch durch die vielen Aktiven in der Stadtgesellschaft von Ludwigshafen.
Die acht Siegerstädte des Wettbewerbs „All In“ erhalten vom Land 5.000 bis 30.000 Euro. Was die Städte für ihre Citys umsetzten, gilt als Best Practice und kann von anderen Städten kopiert werden.
Hintergrund des Wettbewerbs war, dass der Handel die Citys nicht mehr in dem Maß belebt wie früher, auch wenn er weiterhin wichtigster Grund ist für den Besuch in den Zentren.
Citys der Postwachstumsgesellschaft
Deutschlands Städte suchen gemeinsam in Wettbewerben von Bund und Ländern nach neuen Lösungen, damit die Zentren attraktive Orte mit Magnetwirkung bleiben. Dabei werden die Citys zu Experimentierfeldern für neue Ideen. Diese sollen gleichzeitig für mehr gemachte Wege mit dem Rad und zu Fuß sorgen sowie für mehr Klimaresilienz. Viele Projekte umfassten etwa die Belebung von citynahen Parks oder Flussufern für Sport, Kultur – oder für die Umnutzung von Leerstand mit Blick auf neues Konsumverhaltens als Nähwerkstätten, Flohmärkte, Repair Cafés oder Fahrradwerkstätten.
Rettung des Einzelhandels
Die experimentellen Projekte des Wirtschaftsministeriums „Innenstädte der Zukunft“ zielten andererseits auch auf Rettung des Einzelhandels durch Marktanalyse, bessere Kundenansprache in Schaufenstern oder integrierte SEO-optimierte Online-Shops. Auch die Workshops des, die vielversprechende Best Practice Beispiele aus anderen Städten übertragen sollten, sind vielerorts angelaufen.
Wettbewerb "All In": LU gewinn mit Wow
Meist stammen die Ideen von Wirtschaftsentwicklern, Planern oder Stadtmarketing, teils auch von kreativen Bürgern, während Aktive aus der Stadtgesellschaft sie umsetzen. Das galt besonders für den Innenstadtpreis Rheinland-Pfalz „All In“, dass Stadtteilzentren und Citys belebt. „Wir möchten natürlich die Menschen ehren, die hinter diesen spannenden Projekten stecken. Diejenigen, die sich in besonderer Weise um ihre Innenstadt verdient gemacht haben, sich beharrlich engagieren und die Einkaufszonen mit neuem zusätzlichem Leben, mit Kunden, mit Platz für Begegnungen und Aufenthalt – also mit einem erheblichen Mehrwert, füllen“, sagte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt. „Ob durch kulturelle Veranstaltungen, nachhaltige Konzepte oder kreative Geschäftsideen – die heute ausgezeichneten Projekte und die Initiativen dahinter tragen dazu bei, dass Menschen sich gerne in der Innenstadt oder im Ortszentrum aufhalten.“
„Innenstädte sind weit mehr als Orte zum Einkaufen – sie sind das Herz unserer Kommunen. Sie prägen das Gesicht einer Stadt, stiften Identität und sind Orte, an denen Menschen zusammenkommen, Kultur erleben und Gemeinschaft leben“, sagte Innenstaatssekretärin Simone Schneider.
Ludwigshafen gewann den Sonderpreis „All In“ für sein Projekt Wow, das das lebendige Kulturleben digital bündelt, das größer und lebendiger ist als das vieler weiterer Städte vergleichbarer Größe. Gleichzeitig zeigt es in vielen Führungen auf, wie sehr Ludwigshafen sich durch Sanierungen der City, angrenzender Quartiere und Neubauareale gemausert hat. Engagierte aus der Stadtverwaltung, dem Stadtarchiv und Mitarbeiter der städtischen Töchterunternehmen, Kunsthistoriker und Hobby.Heimatforscher zeigten in rund 50 Wow City Touren neu sanierte Quartiere, führten an Orte mit starker Identifikation in der City und angrenzenden Vierteln. Städtische Mitarbeiter nahmen den Preis aus den Händen von Staatssekretärin Schneiderin und Ministerin Schmidt entgegen. jg/red
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.