Bohrung bestätigt Potenzial für Geothermie und Lithiumgewinnung

- Foto: Graphithèque/stock.adobe.com
- hochgeladen von Julia Glöckner
Ludwigshafen. Die 2D Seismik-Bohrungen im Boden des Rheingrabens sind abgeschlossen und ausgewertet. Die Daten zu den Möglichkeiten für Geothermie in der Region sowie am Standort Ludwigshafen sind ausgewertet. Sie bestätigen die Potenziale für das Großprojekt Geothermie.
Die seismischen Bohrungen, die in Städten und Gemeinden der Vorderpfalz durchgeführt wurden, haben wertvolle geologische Daten geliefert. Diese bestätigen alle Hinweise aus Studien, dass es günstige Bedingungen für Geothermie sowie Lithium um Ludwigshafen gibt.
Damit ist ein zentraler Schritt des Projekts erreicht. Dieses soll eine CO2-freie Dampferzeugung fürs BASF-Stammwerk bringen sowie die nachhaltige Fernwärmeversorgung in Ludwigshafen und Frankenthal.
Außerdem erlaubt es die klimaneutrale Gewinnung von Lithium. Die Ergebnisse aus der 2D-Seismik werden die Grundlage für die nächste Projektphase sein: die Planung sowie Durchführung einer 3D-Seismik. Diese ermöglicht im Unterschied zur linienbasierten 2D-Seismik eine deutlich detailliertere Erkundung des geologischen Untergrunds. Sie liefert ein präzises räumliches Abbild potenziell geothermisch nutzbarer Strukturen. Damit lassen sich weitere Schritte planen, auch die Explorationsbohrungen.
„Die Ergebnisse der 2D-Seismik bestätigen das erhebliche geothermische Potenzial in der Vorderpfalz“, sagt Thorsten Weimann, Geschäftsführer der Vulcan Energie Ressourcen. Damit sei man dem Ziel, Industrie und Gemeinden klimaneutral mit Energie zu versorgen näher. Gleichzeitig stellt man klimaneutrales Lithium für die europäische Batterie- und Automobilbranche bereit.
„Dampf ist maßgeblich für unsere chemische Produktion, seine emissionsfreie Erzeugung daher umso wichtiger. Geothermie und der Einsatz von Wärmepumpen können hierzu einen erheblichen Teil beitragen, indem sie die Dampfgewinnung elektrifizieren. Die positiven Resultate aus den ersten seismischen Messungen bestätigen nun, dass wir mit Blick auf unsere grüne Transformation am Standort einen erfolgversprechenden Weg eingeschlagen haben“, sagt Tilmann Hezel, Senior Vice President am BASF-Standort.
Die Bundesregierung hatte mit dem Geothermie-Beschleunigungsprozess bessere Rahmenbedingungen für Geothermie-Projekte geschaffen, weil sie wesentlich sind für die Energiewende. Dies verbessert die Planbarkeit der Projektphasen, etwa der vorgesehenen 3D-Seismik. Nach aktueller Einschätzung gehen Vulcan und BASF davon aus, dass frühestens im Sommer 2026 eine zuverlässige Aussage über das Förderungsszenario getroffen werden kann.
Derzeit wird die 2D-Seismik weiter ausgewertet, um mögliche Gefahren einzudämmen, Risse an einzelnen Gebäuden sowie Auswirkungen auf die Umwelt und Infrastruktur. Mit Blick auf die 3D-Messungen wird somit auch die Datenqualität optimiert.
Vor diesem Hintergrund passen die Projektpartner ihren Zeitplan an. Die 3D-Seismik, die ursprünglich für den Winter geplant war, wird aufgeschoben. Die neue Zeitschiene für die 3D-seismischen Messungen hat keine Auswirkung auf das übergeordnete Ziel, das Projekt Anfang der 2030er Jahre umzusetzen. Laut Vulcan und BASF ist das Projekt wesentlich für die regionale Wärmewende, die Industrie sowie die Lithiumgewinnung.
BASF könnte Erdwärme aus Tiefengeothermie einsetzen, um CO2-freien Prozess-Dampf für die Produktion zu erzeugen. So können 800.000 Tonnen Treibhausgas eingespart werden. jg/red
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.