BriMel unterwegs
Olaf, Gero und Blacky rocken im Freischwimmer

- Olaf Schönborn & Friends - Blacky P. Schwarz und Gero Fei
- Foto: Johann-Peter Melder
- hochgeladen von Brigitte Melder
Ludwigshafen. Am 30. September hatte Olaf Schönborn wieder Freunde eingeladen; dieses Mal zum Auftakt der dritten „Freischwimmer-Saison“ das Duo „Schwarz-feiß“. Und siehe da, die wundervolle Location „Freischwimmer“ scheint kein Geheimtipp mehr zu sein, denn es war brechend voll. Fans gepflegter Musik waren nicht nur aus Ludwigshafen gekommen, sondern auch von weiter auswärts.
Managing Director Jozua Knol (Förderverein Kultur im Freischwimmer Ludwigshafen e.V.) begrüßte „Olaf Schönborn & Friends“ und die zahlreichen Gäste im Freischwimmer. Er stellte fest „früher hatte man noch freie Platzwahl, heute muss man schon das Handtuch hinlegen“, worauf alle Gäste lauthals lachen mussten. Nach 1,5 Jahren lagen erstmals Programmflyer aus für die kommende Saison für „The greatest music ever“. Er freute sich mit dem Publikum auf dieses exklusive Konzert mit drei Musikern, die über die Grenzen hinaus bekannt sind. Und dann kamen sie schon und betraten ihren „Schwimmbereich“. Olaf Schönborn stellte seinen optischen Zwillingsbruder am Piano Blacky P. Schwarz und den Drummer Gero Fei vor, der auch den Trommelpalast in Mannheim leitet. Blacky hat lange Zeit in Hamburg gelebt, ist aber wieder der Sonne in den Süden gefolgt. Und los ging’s. Blacky stimmte den Abend am Piano an und nach und nach klinkten sich Olaf mit dem Saxofon und Gero ganz dezent mit einer Triangel ein. Bereits bei diesem ersten Stück von Marc Cohn zeigte sich wie der Abend verlaufen würde, denn von der ersten Minute an befand sich das Publikum ganz im Bann der Musik, die Füße wippten mit und im Takt wurde mitgeklatscht. Durchweg alle Coversongs der 70er und 80er Jahre hatten ihren eigenen Stil bekommen und hörten sich trotz ihres Alters modern an.
Entertainer Blacky P. Schwarz klebte nicht an seinem Pianostuhl fest, sondern marschierte des Öfteren ins Publikum und forderte es zum Mitmachen auf. Die Stimmung war locker und man fühlte sich bestens unterhalten. Auch seine legendäre Begrüßung „Jo, do simma widder!“ fehlte nicht und „heute sind wir das Duo Schwarz, Feiß, Schönborn“. Sie freuten sich, dass der großartige Saxofonist Olaf Schönborn sie für den heutigen Abend eingeladen hat. Von Tracy Chapman aus dem Jahre 1986 spielten sie „Fast car“, mit dem Tracys Karriere begann. Auch von Elton John gab es eine ganz eigene Version vom „Rocket Man“ nicht als Ballade, sondern etwas flotter gespielt. Das Publikum sang die Textzeile „And I think it’s gonna be a long, long time“ in Dauerschleife mit. Es wurden immer mehr Stimmen und der Applaus war überwältigend. Olaf Schönborn meinte daraufhin schmunzelnd „Willkommen bei den Freischwimmer-Fischer-Chören!“ Er erzählte, dass er sich in diese wunderschöne Location verliebt habe und immer wieder gerne hier auftrete. Schön, dass es so etwas Tolles hier in Ludwigshafen gebe und es wert sei, ein bisschen PR dafür zu machen. Der Raum wird zudem für seine Reihe kostenlos zur Verfügung gestellt. Und auch das in Oggersheim bei der Privatbrauerei Mayer hergestellte WOW-Bier, das es hier zu trinken gab, bewarb er.
Aus den 80ern erklang „Power of love“ von Huey Lewis in einer völlig abgefahrenen Version und fast nicht zu erkennen. Gero Fei machte hierbei ganz besondere Geräusche mit einer kleinen Trommel und einem Putzlappen. Olaf Schönborn reizte die Töne seines Saxofons bis ins Unendliche aus. Blacky erzählte, dass es der zweite Auftritt mit Olaf Schönborn sei und der erste hier in dieser Location. Er sei in Niedersachsen geboren und in Lambsheim groß geworden und somit ein Pfälzer. Nach dem Song „That’s just the way it is“, den er als Jugendlicher dauernd im Cassettenrecorder abspielte, ging es in die Pause.
Kommt auch selten vor, dass die Band vor dem Publikum aus der Pause zurück ist. Weiter ging es mit coolen Arrangements und „A horse with no name“ der Band America mit einem Solopart von Olaf Schönborn. Auch hier wurde der zweisilbige Refrain aus vollem Herzen vom Publikum mitgesungen. Blacky habe ein Faible dafür andere Leute für sich singen zu lassen; das machte dem Chor nichts aus, im Gegenteil, es brachte Stimmung. Redegewandt erzählte er von seinem Ferienjob in Maxdorf und vom Jagdschloss in Höningen und kam zu dem Song „We’re in this love together“ von Al Jarreau - zum Dahinschmelzen gesungen und gespielt. „It’s Partytime“ und das Publikum rastete beim Solopart von Olaf aus. Den Song „Baker Street“ von Gerry Rafferty performte Black wahnsinnig gefühlvoll mit seiner warmen Stimme. „Goodbye Stranger“ aus dem Jahre 1979 von Supertramp unterstützte Olaf mit seiner tollen Saxofon-Einlage und Gero setzte seine speziellen Dosendrums ein, erzeugte kleine und doch bedeutsame Töne und versank ganz in seinem Fingerrhythmus. Es wurde getrampelt und gejohlt – so eine Stimmung erlebt man selten. Die drei Musiker haben nicht viel zusammen geprobt, was man aber partout nicht merkte. Der nächste Song „In the blood of Eden“ von Peter Gabriel ist 35 Jahre alt und die Kopfstimme von Blacky kam zum Einsatz. Zuerst soft und dann ging es wieder ab mit „Sledgehammer“ und „Riders in the storm“ von den Doors im Wechsel und der Mix wurde mit viel Applaus belohnt. Der „Freischwimmer-Chor“ sang natürlich auch hier wieder den Refrain „Sledgehammer“ mit. Eigentlich war dies das letzte Lied, aber Zugaberufe ließen die Musiker zurückkehren. Die Bandmitglieder wurden vorgestellt und Olaf beteuerte nochmals, wie sehr er sich freue, diese Serie „Olaf Schönborn & Friends“ hier machen zu können. „Wir brauchen Räume, wo wir Sachen probieren können und es ist immer etwas anderes.“ Er wies auf die folgenden Auftritte hin; der nächste am 21.10. mit Peter Lehel und Olaf Schönborn mit Band: „Saxophone Summit“ und auch ein weihnachtliches Konzert werde es im Dezember geben.
Bei „Wonderwall“ von Oasis ging auch Olaf Schönborn nochmal ins Publikum gefolgt von Blacky Schwarz, der wie ein Dirigent das Publikum zum Mitmachen animierte. Noch nicht genug? Nein, noch eine Zugabe musste her und das war MEIN Lieblingslied ever: „Hymn“ von Barclay James Harvest war der absolute Burner mit Gänsehautfaktor und das gesamte Publikum sang mit und war aufgestanden. Was für ein wundervoller krönender Abschluss mit dieser Hymne! (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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