Ausstellung Seelentiefe: Herausforderungen des Alters sind bewältigbar

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Ludwigshafen. „Altern ist nichts für Feiglinge“ sagt man. Älter werden ist mit Herausforderungen verbunden. Denn Menschen erkranken im Alter häufiger seelisch und körperlich und erfahren öfter Schicksalsschläge, wie den Tod von Freunden. Wie man sie meistern kann, ist Thema einer Wanderausstellung, die auch nach LU kommt.
Die Ausstellung „Seelentiefe“ unter Schirmherrschaft von Gesundheitsminister Clemens Hoch ist vom 24. September bis 17. Oktober in der VHS zu sehen. Das Begleitprogramm umfasst neben der Vernissage drei Vorträge rund ums Thema „Seelische Gesundheit im Alter“ sowie eine Lesung. Gezeigt werden 19 großformatige Schwarz-Weiß-Fotografien, Porträts älterer Menschen, der Fotografin Doris Kohlhas.
Anliegen der Initiatoren ist es, dem Altsein Raum zu geben und Mut zu machen, über Schicksalsschläge, Depression und das Alleinsein zu sprechen. Eröffnet wird die Ausstellung am Mittwoch, 24. September, um 17 Uhr, im Vortragssaal der VHS von Sozialdezernentin Beate Steeg.
"Seelische Gesundheit ist neben körperlicher ein wesentlicher Faktor für ein aktives und zufriedenes Leben. Deshalb sollte ihr auch dieselbe Beachtung geschenkt werden. Leider ist dies in unserer Gesellschaft noch keine Selbstverständlichkeit, was das Gespräch über seelische Gesundheit zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe macht, die uns alle angeht", sagt Sozialdezernentin Steeg.
Demenz und Depressionen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen im Alter. Die Krankheiten werden aber häufig übersehen, nicht diagnostiziert und damit auch nicht leitliniengerecht behandelt. Dabei gibt es wirksame Behandlungsansätze. Infotafeln geben Einblick in verschiedene Aspekte der seelischen Gesundheit.
Am Donnerstag, 25. September, spricht Thomas Flocken, psychologischer Psychotherapeut und Leiter des sozialpsychiatrischen Dienstes der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße, ab 18.30 Uhr zum Thema "Einsamkeit – so schädlich wie 20 Zigaretten am Tag?". Beate von Borcke widmet sich am Montag, 29. September, um 18.30 Uhr dem Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand. Anja Schlößer, Oberärztin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Krankenhaus Zum Guten Hirten, vermittelt am Donnerstag, 9. Oktober, um 18.30 Uhr grundsätzliches Wissen rund um das Thema Depression. Alle Vorträge finden im Vortragssaal der VHS statt.
Zur Finissage der Ausstellung ist eine Lesung mit anschließendem Gespräch am Freitag, 17. Oktober, 18 bis 20 Uhr, mit Franz-Josef Wagner, langjährigem Vorsitzenden des Landesverbandes der Psychiatrie-Erfahrenen Rheinland-Pfalz und Mitbegründer der bundesweiten Selbsthilfeorganisation NetzG, geplant. Seine Geschichte als Psychiatrie-Patient beginnt mit dem Verlust seines Jobs, dem Absturz in eine Manie. Lange gilt er als chronisch psychisch krank. Aber der engagierte Selbsthilfe-Aktivist gewinnt kontinuierlich wieder an Lebensqualität. Über seine Erfahrungen mit Psychiatrie und Selbsthilfe hat er gemeinsam mit der Journalistin Cornelia Schäfer ein Buch geschrieben, das als Grundlage für diese Veranstaltung dient: "Hinfallen Aufstehen Weitergehen – Recovery durch Selbsthilfe", erschienen im Paranus Verlag.[jg]
Weitere Informationen:
Das Programm ist auf www.vhs-lu.de zu finden. Die Wanderausstellung wird gefördert vom Gesundheitsministerium.
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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