ICE sollte verschwinden – jetzt fährt er plötzlich täglich durch Landstuhl
- Bahnhof Landstuhl: Ab dem Fahrplanwechsel 2026 bleibt der Fernverkehrshalt bestehen – ein ICE fährt dann täglich über die Westpfalz nach München.
- Foto: Tourismusverband Landstuhl
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Erst drohte das Aus, jetzt macht die Bahn das Gegenteil: Ab 2026 wird Landstuhl sogar zum ICE-Startpunkt Richtung München. Was hinter der überraschenden Entscheidung steckt.
Von Erik Stegner
Landstuhl. Was im Oktober noch als endgültig galt, ist vom Tisch: Die Deutsche Bahn streicht den Fernverkehrshalt in Landstuhl nicht – im Gegenteil. Die Sickingenstadt wird ab dem Fahrplanwechsel 2026 sogar besser angebunden. Statt des bisherigen Eurocity hält künftig täglich ein moderner ICE, der von Saarbrücken über Landstuhl nach München fährt – am Wochenende sogar mit Direktverbindung bis Garmisch-Partenkirchen.
Der ICE-Halt ist bereits in der Fahrplanauskunft der Bahn hinterlegt. Damit erhält die Westpfalz erstmals eine direkte Fernverkehrsanbindung in den süddeutschen Raum. Grundlage ist eine kurzfristige Anpassung des Fahrzeugkonzepts der Deutschen Bahn.
Die wichtigsten Fahrzeiten im Überblick
- Abfahrt Saarbrücken: 5.36 Uhr
- Abfahrt Landstuhl: 6.10 Uhr
- Ludwigshafen: 7.03 Uhr
- Mannheim: 7.09 Uhr
- Stuttgart: 7.51 Uhr
- Ulm: 8.53 Uhr
- Augsburg: 9.40 Uhr
- Ankunft München: 10.10 Uhr
Hinweis: Die Durchbindung nach Garmisch-Partenkirchen am Wochenende wird in den kommenden Tagen in die DB-Fahrplanauskunft eingepflegt.
Hintergrund: Ursprünglich drohte das Aus bereits 2025
Zum Fahrplanwechsel am Sonntag, 14. Dezember 2025, sollten die planmäßigen Halte des Fernverkehrs (Intercity-Express und Intercity) in Landstuhl entfallen. Im Oktober 2025 schlug Staatssekretär Michael Hauer vom rheinland-pfälzischen Mobilitätsministerium öffentlich Alarm. Er kritisierte die drohende „Ausdünnung des Fernverkehrs in der Fläche“ und forderte Planungssicherheit sowie stabile Anschlusskonzepte. Die Deutsche Bahn nahm daraufhin eine Neubewertung vor. Ergebnis: Ab Fahrplanwechsel 2026 bleibt Landstuhl nicht nur Fernverkehrsstation, sondern erhält eine Aufwertung durch die ICE-Anbindung. Weitere zusätzliche Fernverkehrshalte sind jedoch vorerst nicht geplant – auch aufgrund der bisherigen eher geringen Auslastung.
"Ein wichtiges Signal für die Region"
„Der Erhalt des Fernverkehrshalts ist ein wichtiges Signal für unsere Sickingenstadt, unsere Pendler und unsere regionale Anbindung“, betont Stadtbürgermeister Mattia De Fazio. „Ich möchte alle Bürgerinnen und Bürger ermutigen, dieses Angebot künftig stärker zu nutzen. Nur bei guter Auslastung können wir solche Verbindungen langfristig sichern.“ Die Stadt Landstuhl plant, künftig aktiv über die neue Verbindung zu informieren und für deren Nutzung zu werben.
Autor:Erik Stegner aus Landstuhl |
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